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Profis 11.09.2025 - 10:42 Uhr

Da Costa: "Dürfen keinen Schritt weniger gehen"

Der 32-jährige spricht vor dem Heimspiel gegen Leipzig unter anderem über den kräftezehrenden Saisonbeginn, Flutlichtspiele in europäischen Wettbewerben und die außergewöhnliche Unterstützung der Fans gegen Trondheim

Danny da Costa hat in der neuen Saison bislang 450 von 450 möglichen Spielminuten auf dem Platz absolviert.

Fünf Spiele in 14 Tagen - die Mainzer haben direkt zum Saisonstart ein echtes Mammut-Programm hinter sich gebracht. Neben den ersten zwei Bundesliga-Spieltagen waren darunter auch drei enorm wegweisende Duelle für die aktuelle Spielzeit, die über den Verbleib oder das Ausscheiden in zwei Wettbewerben entschieden haben. Cheftrainer Bo Henriksen hatte aufgrund der engen Taktung zuletzt viel rotiert, eine Personalie stand allerdings jedes Mal vom Anpfiff bis zum Abpfiff auf dem Rasen: Defensivakteur Danny da Costa. “Ich bin grundsätzlich jemand, der Spiele auf die Belastung bezogen schon immer sehr gut verkraftet hat. Anschließend absolviert man eher ruhige Trainingseinheiten und arbeitet viel mit den Physiotherapeuten oder den Athletiktrainern im regenerativen Bereich. Die paar Tage Pause zwischen den Spielen reichen mir meistens aus, um für die nächste Partie wieder fit zu sein“, so der 32-Jährige vor dem nächsten Heimspiel am Samstag (15:30 Uhr, Familienspieltag gegen RB Leipzig, live auf SKY und 05ER.fm) über die vergangenen Wochen. 

Zuletzt hatte der gebürtige Rheinländer jedoch die Möglichkeit, ein wenig Abstand vom Fußball zu nehmen und sich während der Länderspielpause zu erholen: “Mental hat das auf jeden Fall gutgetan – körperlich habe ich das Gefühl, dass wir eigentlich alle in einer gute Verfassung sind. Trotzdem hatten wir in den vergangenen Wochen nicht nur viele, sondern gleichzeitig sehr wichtige Spiele – wenn wir in Dresden verloren und uns gegen Trondheim nach Hin- und Rückspiel nicht durchgesetzt hätten, wären wir direkt aus zwei Wettbewerben ausgeschieden", so da Costa. "Das war eine harte, mentale Prüfung für uns zu Saisonbeginn, aber es tat gut, jetzt ein wenig durchatmen und das Erlebte verarbeiten zu können.“

"Ich bin ein großer Fan von internationalen Wettbewerben"

Nach den ersten fünf Spielen darf bereits eine kleine Zwischenbilanz gezogen werden: In der Bundesliga sind die Rheinhessen nach einer Niederlage gegen Köln und dem Unentschieden in Wolfsburg zwar noch sieglos, aus den Playoffs in der Conference League und der ersten Runde des DFB-Pokals gingen die Mainzer allerdings erfolgreich hervor. da Costa zeigt sich entsprechend zufrieden mit dem Auftakt: “Obwohl in der Liga ein bisschen mehr möglich gewesen wäre, können wir definitiv positiv auf die vergangenen Wochen zurückblicken. Wir hatten es sowohl in der ersten DFB-Pokalrunde als auch in den Playoffs der Conference League mit einem schweren Los zu tun und ich denke, die Art und Weise, wie wir im Rückspiel gegen Trondheim aufgetreten sind, zeigt den Fußball, den wir spielen wollen und der uns auch schon in der vergangenen Saison ausgezeichnet hat.“ 

Dank der Qualifikation für die Ligaphase in der Conference League stehen dem FSV noch einige weitere Englische Wochen bevor - mindestens bis zum Jahresende werden die 05ER Teil dieses Wettbewerbs sein. Bei aus Mainzer Sicht guten Resultaten sei die damit einhergehende Belastung allerdings zweitrangig, so der Defensivakteur: “Wenn die Ergebnisse stimmen, fällt es immer etwas leichter, solche Wochen zu bestreiten, weil man diese Spiele dann mit noch mehr Freude angehen kann. Das sollte unser Ziel sein: Insofern es gut läuft, gerät das Thema Müdigkeit in den Hintergrund", so der 32-Jährige, der mit viel Vorfreude auf den Start der Ligaphase blickt. "Ich bin ein großer Fan von internationalen Wettbewerben, weil es immer etwas Besonderes ist, auf dieser Ebene Fußball zu spielen. Dass wir unter Flutlichtspiele bestreiten, macht es nochmal einen Tick spezieller – sicherlich auch für die Fans, die coole Reiseziele in Aussicht haben. Neben dem Tagesgeschäft in der Bundesliga ist die Conference League für uns das i-Tüpfelchen und eine richtig gute Erfahrung, die wir gerne mitnehmen und so lange wie möglich im Wettbewerb dabeibleiben wollen.“

Dem Druck standgehalten

Da Costa kann aus eigener Erfahrung berichten, wie es ist, auf der europäischen Bühne vertreten zu sein - mit Eintracht Frankfurt gewann der Abwehrspieler im Jahr 2022 sogar die Europa League, kennt sich allerdings auch mit Druck in den Playoffs aus. “Während meiner Zeit in Frankfurt war ich schon einmal mit derselben Konstellation in den Playoffs konfrontiert, weil wir das Hinspiel auswärts knapp verloren haben. Trotzdem hatten wir ein gutes Gefühl, das Ergebnis im Rückspiel zuhause noch drehen zu können, was wir dann auch geschafft haben", so der 05-Profi über eine ähnliche Situation, die er vor sechs Jahren miterlebt hat. "Diese Erfahrung habe ich in das Heimspiel gegen Trondheim mitgenommen und versucht, das auf dem Platz vorzuleben – ich finde, wir haben es dann hervorragend umgesetzt."

Ab sofort können die 05ER in allen drei Wettbewerben auf die Unterstützung eines weiteren Neuzugangs bauen: Mit William Bøving haben sich die Mainzer kurz vor dem Ende des Transferfenster noch einmal in der Offensive verstärkt. Der gebürtige Däne hat mittlerweile die ein oder andere Trainingseinheit absolviert - eine Qualität des 22-Jährigen hat da Costa dabei schon ausfindig gemacht. “Mir ist direkt aufgefallen, dass er einen extrem guten Schuss hat. Die ersten Eindrücke, die ich von ihm habe, sind positiv – jetzt liegt es auch an uns, ihn zu unterstützen, damit er sich hier schnell einfindet und uns helfen kann, erfolgreich zu sein.“ Die erste Chance könnte der Neuzugang bereits im Rahmen des nächsten Bundesliga-Spieltags bekommen: Die Mainz empfangen hierfür zuhause die Leipziger (Samstag, 15.30 Uhr, live bei SKY und 05ER.fm). da Costa hat bereits eine Vorahnung, was ihn und seine Mannschaftskollegen im Duell mit den Sachsen erwartet: “Leipzig spielt sehr aggressiv, geradlinig und zielstrebig nach vorne, daher erwarte ich ein von Beginn an sehr intensives Spiel, das schnell in beide Richtungen gehen kann", weiß der Defensivakteur und hebt dabei den besonders den Angriff der Gäste hervor. "Sie verfügen über viel Qualität, besonders in der Offensive – die müssen wir natürlich in den Griff bekommen. Es wird wichtig sein, dass wir von der ersten Sekunde an da sind und direkt ein Zeichen setzen, dass wir ein Heimspiel haben und unbedingt gewinnen wollen.“

MEWA ARENA 10.09.2025

Rahmenprogramm für die ganze Familie

"Kleinigkeiten, die den Ausschlag gegeben haben"

Ein Thema begleitet die Mainzer saisonübergreifend: Seit sechs Bundesliga-Spielen gab es in der heimischen MEWA ARENA keinen Sieg der Rheinhessen, stattdessen teilte sich der FSV fünf Mal die Punkte und ging zuletzt im Duell mit dem 1. FC Köln als Verlierer vom Platz. da Costa kann den letzten Partien in der MEWA ARENA dennoch positive Aspekte abgewinnen: “Ich glaube, dass wir in der jüngeren Vergangenheit auch gute Heimspiele gezeigt haben – gegen Köln haben wir über weite Strecken ordentlich gespielt, am letzten Spieltag der vergangenen Saison haben wir zuhause gegen Leverkusen eine grandiose Leistung auf den Platz gebracht, da wäre ein Sieg definitiv drin gewesen", weiß der 32-Jährige. "Es sind meist nur Kleinigkeiten, die den Ausschlag gegeben haben, daher glaube ich, dass wir keinen Schritt weniger gehen dürfen und in den entscheidenden Momenten vor dem Tor die notwendige Kaltschnäuzigkeit haben müssen. Wenn wir es schaffen, das gegen Leipzig zu verbessern und umzusetzen, bin ich mir sicher, dass wir das Spiel gewinnen können.“

"Außergewöhnliche Stimmung" gegen Trondheim

Ein wichtiger Faktor seien hierbei natürlich auch die Fans, die jüngst im Playoff-Rückspiel für eine unglaubliche Atmosphäre gesorgt haben - das hat auch da Costa wahrgenommen. “Ich bin schon seit ein paar Jahren Teil des Vereins, aber eine Stimmung wie beim Heimspiel gegen Trondheim habe ich hier noch nie erlebt – das war wirklich außergewöhnlich. Man spürt, dass die Unterstützung der Fans und auch der Stadt uns gegenüber wächst, weil wir uns als Mannschaft in eine gute Richtung entwickeln und es vielen Leuten Spaß macht, daran teilzuhaben", so der gebürtige Rheinländer über den Support der Mainzer Anhänger, die er ebenfalls für deren Reisebereitschaft lobt: "Wir merken das auch bei Auswärtsspielen, wenn die Fans mitunter sehr lange Wege auf sich nehmen, um uns den Rücken zu stärken – das Auswärtsspiel in Trondheim ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Ich hoffe, dass wir weiterhin unseren Teil dazu beitragen werden, diese Entwicklung voranzutreiben, indem wir erfolgreich sind und die Wertschätzung auf diese Weise zurückzahlen können.“