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U23 04.09.2022 - 17:25 Uhr

Siewerts Joker stechen: U23 schlägt Trier mit 2:0

Höchste Mainzer Ausbildungsmannschaft gewinnt auch das vierte Spiel in Folge / Jung und Schmidt entscheiden die Begegnung spät / Siewert: "Die Joker-Tore zeugen von einer großen Moral der Mannschaft"

Wie schon in der Vorwoche gegen Bahlingen traf Danny Schmidt auch in Trier.

In einem intensiven Regionalliga-Spiel im Trierer Moselstadion hat sich die Mainzer U23 am Sonntagnachmittag drei Auswärtspunkte erkämpft. Gegen eine stark aufspielende Mannschaft von Eintracht Trier sorgten zwei späte Konter-Tore für den dreifachen Punktgewinn. In der 86. Minute enteilte der eingewechselte Marvin Jung der Trierer Verteidigung, umkurvte den SVE-Schlussmann und traf zum 1:0. Wenig später schloss der ebenfalls eingewechselte Danny Schmidt einen weiteren 05-Konter mit seinem Tor zum 2:0-Endstand ab. "Wir wussten, dass wir gegen diese robuste Trierer Mannschaft ein absolutes Auswärtsspiel brauchen, um etwas mitzunehmen", hatte U23-Coach Jan Siewert sein Team erfolgreich auf die Partie eingestellt, denn das "absolute Auswärtsspiel" zeigten die 05ER und sammelten die nächsten drei Punkte ein. Damit hat die U23 des FSV nach den Siegen gegen Steinbach, Fulda und Bahlingen auch das vierte Spiel in Folge für sich entschieden.

Im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen den Bahlinger SC in der vergangenen Woche veränderte Coach-Siewert seine Mannschaft in Trier auf fünf Positionen. Im Zentrum der Dreierkette gab der unter der Woche aus Osnabrück verpflichtete Maurice Trapp zwischen Lasse Wilhelm und Lucas Laux sein Debüt im Trikot der 05ER. Die Außenpositionen besetzten Keanu Kraft und Marc Richter. Eniss Shabani und Benko Sabani besetzten hinter Kaito Mizuta die Sechserpositionen, Alessio Curci und Ben Bobzien liefen im Sturm auf.

Trierer Chancenwucher zu Beginn

Die Trierer, lautstark von den eigenen Anhängern unterstützt, erwischten den besseren Start in die Partie und erarbeiteten sich in der Anfangsphase zahlreiche Torgelegenheiten. Tristian Mohn im Tor der Mainzer musste nach zwei Standardsituationen in der neunten Spielminute gleich doppelt eingreifen und klärte jeweils souverän. Ein Kopfball von Yannick Debrah sorgte dafür, dass sich Mohn schon wenig später erneut lang machen musste, um den Ball am Tor vorbeizulenken (14.). Auch der anschließende Eckball brachte Gefahr, der Abschluss der Trierer verfehlte das Tor jedoch knapp (15.). Die beste Chance der Anfangsphase gehörte ebenfalls den Hausherren: Einen Fehlpass von Sabani im Aufbauspiel fingen die Trierer ab, das Spielgerät landete bei König, der Mohn mit einem strammen Schuss aus kurzer Distanz prüfte, dieser war jedoch erneut zur Stelle (20.).

FSV übernimmt die Kontrolle

Mitte des ersten Durchgangs kamen die 05ER besser ins Spiel, fanden zunehmend spielerische Lösungen und zeigten sich dann auch erstmals gefährlich im gegnerischen Strafraum. Ein Chip-Ball von Wilhelm spielte Curci frei, der noch einmal auf Mizuta zurücklegte. Dieser verpasste es allerdings den direkten Abschluss zu suchen, der in diesem Fall vermutlich die vielversprechendste Variante gewesen wäre, und ging noch einmal ins Dribbling, wo er mit vereinten Kräften von SVE-Keeper Denis Wieszolek und seiner Defensive gestoppt wurde (25.). Kurz darauf verfehlte ein Abschluss von Bobzien, der nach einer feinen Kombination auf der linken Seite von der Strafraumkante zum Abschluss kam, das Tor der Hausherren knapp (34.). Nur drei Minuten später gab es nach einem Foul an Richter Freistoß für den FSV. Aus rund 18 Metern in halbrechter Position zirkelte Routinier Trapp den Ball gefühlvoll mit dem linken Fuß in Richtung Tor, traf aber nur die Latte (37.). Somit ging es mit 0:0 in die Halbzeit.

Die Mainzer U23 setzte den Matchplan von Trainer Jan Siewert in Trier erfolgreich um.

Hausherren dominieren

Die erste Chance der zweiten Hälfte gehörte dann wieder den Trierern, die nach der Pause deutliche Bestrebungen zeigten, die drei Punkte an der Mosel zu behalten: Debrah setzte sich im Mainzer Strafraum durch, schoss dann aber unter Bedrängnis am linken Pfosten vorbei (47.). Die Eintracht nun am Drücker, das Spiel jedoch insgesamt etwas hektischer und fehlerbehafteter als noch im sehr ansehnlichen ersten Durchgang. "Wir haben gemerkt, dass wir es gut gemacht haben, wenn wir in den Kombinationsfluss kamen. Der Platz wurde aber immer stumpfer und war so trocken, dass wir nicht so richtig auf Speed kamen", erklärt Siewert das eher zurückhaltende Agieren seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel. Michael Omosanya brachte das Tor von Mohn mit einem Kopfball aus rund fünf Metern erneut in Bedrängnis, der 05-Keeper nahm den Ball jedoch problemlos auf (55.). In der 62. Minute sorgte, wie so häufig an diesem Sonntagnachmittag, ein von Fränz Sinner getretener Standard für Unruhe im Mainzer Strafraum, Simon Maurer nahm den Ball per Kopf ab und nickte das Spielgerät an den Querbalken.  

Joker besorgen den Sieg

Es dauerte bis zur 74. Spielminute, bis die Mainzer erstmals im zweiten Durchgang gefährlich vor das Trierer Tor kamen. Ein schneller Angriff von Bobzien und Kraft über die linke Seite spielte Letzteren vor Wieszolek frei, an welchem der Linksaußen letztlich scheiterte. Die Trierer drückten im Anschluss weiter auf den Siegtreffer, während die Mainzer vornehmlich durch schnelle Umschaltsituationen gefährlich wurden. "Wir wussten, dass wir gegen diese robuste Trierer Mannschaft ein absolutes Auswärtsspiel brauchen. Das bedeutet, dass wir nach Umschaltsituationen die Tiefe suchen wollten". so Siewert.

Eine solche Kontergelegenheit sorgte kurz vor Schluss dann auch für das 1:0 für die 05ER. Ein langer Ball von Shabani überrumpelte die weit aufgerückte Trierer Innenverteidigung, der der eingewechselte Jung enteilte und allein auf Wieszolek im SVE-Tor zulief. Jung legte sich den Ball am herauseilenden Keeper vorbei und schoss ins leere Tor ein (86.). Die Hausherren versuchten nun, wenigstens einen Punkt im heimischen Stadion zu behalten, doch die Mainzer U23 zeigte sich abgezockt und eiskalt. So war es in der Nachspielzeit ein weiterer Konter, der zum 2:0-Endstand führte. Wiederum war Jung beteiligt, der dieses Mal am Trierer Schlussmann scheiterte, von wo der Ball dem ebenfalls eingewechselten Schmidt vor die Füße fiel. Der 19-Jährige hatte keine Probleme, den Ball im Tor unterzubringen und sorgte so in der 92. Spielminute für die Entscheidung. "Die beiden Joker-Tore zeigen, dass die Mannschaft verstanden hat, dass es darum geht, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und dadurch immer besser zu werden. Wenn jeder Einzelne sich einbringt, wirst du insgesamt als Team besser. Das zeugt von einer großen Moral der Mannschaft", ist der U23-Trainer zufrieden.

Heimspiel gegen Worms vor der Brust

So bleibt die U23 des FSV auch im vierten Spiel in Serie ohne Punktverlust und steht mit zwölf Punkten aus fünf Spielen weiterhin auf dem dritten Tabellenplatz der Regionalliga Südwest. Am kommenden Samstag (14 Uhr) ist dann Wormatia Worms im Bruchwegstadion zu Gast.

Eintracht Trier - 1. FSV Mainz 05 U23 0:2 (0:0)

Aufstellung: Mohn - Laux, Trapp, Wilhelm - Kraft (83. Jung), Shabani, Mizuta, Sabani (77. Rupil), Richter (89. Petö) - Bobzien (83. Mamutovic), Curci (77. Schmidt)

Tore: 0:1 Jung (86.), 0:2 Schmidt (90+2.)

Schiedsrichter: Marcel Rühl

Zuschauer: 2404