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Profis 13.12.2023 - 18:00 Uhr

Batz: "Es ist wie bei einer Ketchup-Flasche"

Mehr als 11 Jahre musste der Sommerneuzugang auf weitere Bundesliga-Einsätze warten. Für den 32-Jährigen hat sich mit seinen Einsätzen für die 05ER ein Traum erfüllt. Jetzt will der Torhüter mit dafür sorgen, dass der FSV die nächsten Schritte in Richtung Klassenerhalt gehen kann.

Strahlt Ruhe und Erfahrung aus: Daniel Batz.

Rückschläge gehören dazu - im Leben wie im Sport. Daniel Batz weiß, wovon er spricht. Der 32-jährige Torhüter von Mainz 05 hat in seiner Karriere bereits viel erlebt und einen Weg gefunden, damit umzugehen. "Man wächst daran und darf nie aufgeben", betont er. Für Batz, der im Sommer nach einer langen, erfolgreichen Zeit beim 1. FC Saarbrücken mit dem Wechsel nach Mainz nochmal ein neues Kapitel aufgeschlagen hat, hat sich diese positive Herangehensweise gelohnt. Der Traum, nochmal in der Fußball-Bundesliga im Tor stehen zu dürfen, hat sich nach über 11 Jahren erfüllt. Mit seiner ganzen Erfahrung möchte er dabei mithelfen, dass die 05ER im Abstiegskampf die nächsten Schritte nach vorne gehen können - in der Kabine und, wenn er gebraucht wird, auf dem Platz.

Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub, für den er am 5. Mai 2012 schon einmal in der Bundesliga auflaufen durfte, kehrte Batz auf die Bühne der Fußball-Bundesliga zurück. Im Heimspiel gegen den SC Freiburg hütete er 4.229 Tage nach dem Debüt erstmals das FSV-Tor. Ein emotionaler Tag: "Es war immer mein Traum, wieder mal Bundesliga zu spielen, deshalb bin ich auch einfach nochmal den Schritt in die Bundesliga zu Mainz 05 gegangen." Nachdem er am Abend vorher von seiner Nominierung als Ersatz für den angeschlagenen Stammkeeper Robin Zentner erfahren hatte, war die Nervosität doch größer, als gedacht. "Vor dem Spiel war ich schon deutlich angespannter, als ich es sonst von mir gewohnt bin. Nach der ersten Aktion mit dem Ball war ich aber direkt drin in der Partie."

"Wollen das Ding auf unsere Seite ziehen"

Verhindern konnte aber auch Batz die unglückliche 0:1-Niederlage gegen den SCF nicht. Gegen Köln vertrat er Zentner erneut und konnte erstmals in der Bundesliga die Null festhalten. Auch, wenn die 05ER in Köln kein Tor kassierten und einen Punkt mitnahmen, war die Gefühlslage beim 32-Jährigen gemischt. "Einerseits ist es enttäuschend, dass wir trotz sehr guter Leistung, insbesondere in der ersten Hälfte, wieder keine drei Punkte mitnehmen konnten. Andererseits war es wichtig, nicht zu verlieren und einen Punkt einzufahren. Wir haben keine Zeit zum Lamentieren, wir müssen weitermachen. Dafür geht es im Fußball einfach viel zu schnell, es steht bereits die nächste Aufgabe an gegen die Konkurrenz im Abstiegskampf. Gegen Heidenheim (Spiel der Herzen am Samstag, 15:30 Uhr, live auf SKY & 05ER.fm) spielen wir zu Hause und wollen das Ding auf unsere Seite ziehen."

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"Wenn der Ball mal im Tor ist, kommt vielleicht ein Schwung raus"

Den Optimismus zieht Batz aus den Leistungen und der Energie der vergangenen Wochen, in denen sich die 05ER, abgesehen vom ersten Saisonsieg gegen Leipzig, nicht mit drei Punkten belohnten. "Es ist zu vergleichen mit einer Ketchupflasche: Wenn der Ball mal im Tor ist, kommt vielleicht ein Schwung raus und es geht weiter. Wir sind kritisch zueinander, stehen zusammen und wissen um die Lage. Aber wir verstecken uns nicht, wollen unseren Plan umsetzen und geben alles dafür. Irgendwann müssen wir uns dafür auch endgültig belohnen, am besten schon gegen Heidenheim."

Vielleicht auch wieder mit Batz im Tor. "Persönlich wünsche ich mir, dass wir gemeinsam in diesem Jahr nochmal gewinnen, wenn ich auch auf dem Platz stehe. Alles weitere werden wir sehen. Ich wünsche Robin aber natürlich, dass er schnellstmöglich wieder gesund wird." Die Stimmung innerhalb der Mannschaft und der Torhüter um Torwarttrainer Stephan Kuhnert ("Ein Unikat und super Typ") nimmt er als sehr positiv wahr. "Von jeder Persönlichkeit ist eine gesunde Portion dabei. Kuhni macht einen super Job. Das Training macht Spaß und ist auch hart. Aber ohne Moos nichts los", erzählt er lachend. 

Den Weg nicht verlassen, beharrlich bleiben

"Raus aus der Komfortzone" wollte Batz auch im Sommer nach seiner langen Zeit in Saarbrücken. Die Herausforderung in Mainz nochmal angehen, dazulernen und vielleicht nochmal Bundesliga spielen. "Von meiner Seite aus ist bisher alles aufgegangen." Bis es so weit war, musste Batz aber durch viele Täler gehen. "In den Jahren nach Freiburg habe ich kein Spiel mehr gemacht und bin aus der Bundesliga in die dritte Liga gewechselt." Beim Chemnitzer FC lief es dann überhaupt nicht. Innerhalb von einem halben Jahr fand er sich ich in der Regionalliga wieder, zunächst in Elversberg, schlussendlich in Saarbrücken. "Ich musste mich wieder rankämpfen, um überhaupt zu spielen." Drei Jahre hintereinander scheiterte Batz mit dem FCS in der Aufstiegsrelegation, zudem knapp am Einzug ins DFB-Pokalfinale. "Wenn man dranbleibt, kommt irgendwann die Belohnung", hat der 32-Jährige aus dieser Zeit mitgenommen.

Batz' persönliche Geschichte und sein daraus resultierendes Credo könnte auch die des FSV im weiteren Saisonverlauf sein. Der 1,91 Meter große Torhüter versucht auch in der Kabine zu vermitteln, "dass es immer wieder auch positive Dinge gibt, an denen man sich hochziehen kann". Positiv bleiben, weiter hart an sich arbeiten, analysieren und alles dafür tun, um wieder erfolgreich zu sein. Das Ziel ist klar: Am Ende der Saison den Klassenerhalt zu feiern. "Man darf seinen Weg nicht verlassen und muss Beharrlichkeit an den Tag legen." Das hat Batz persönlich über all die Jahre in seiner Karriere nur zu gut gelernt. 

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