U14 in Straßburg zu Gast / Derbysiege für U12 und U13
So lief das Wochenende im NLZ
Happy End einer Seuchensaison
Meenzer Dynamites erreichen mit 27:22 gegen TG Nürtingen den Klassenerhalt
Das Ziel ist erreicht. Der Vorsprung war nicht groß, der Druck war da, der direkte Konkurrent im Abstiegskampf gewann sein Heimspiel gegen den Tabellenvierten. Und die Dynamites gingen vor 350 hoch motivierten Zuschauern und unter den Augen des Mainz-05-Vorstandsvorsitzenden Stefan Hofmann hochkonzentriert in den Alles-oder-Nichts-Showdown um den Klassenerhalt. Und erreichten diesen mit einem nur einmal kurz bedrohten 27:22 (14:11) gegen die TG Nürtingen.
Trainer und Team hatten sich vorgenommen, nahtlos an die Leistung aus der zweiten Hälfte gegen Göppingen anzusetzen. Dies gelang von Anfang an: Schon der erste Angriff der Gäste verpuffte. Mainz ging in Führung und gab diese nicht mehr ab. Die Abwehr arbeitete gut gegen den starken Nürtinger Rückraum, und was durchkam, wurde oft Beute von Nina Kolundzic, die im Mainzer Tor begann und vor allem in der ersten Hälfte überragte. Die 05erinnen pushten sich für jede gute Aktion und hatten sich in der 21. Minute mit 10:5 schon einen soliden Vorsprung erarbeitet. Mit einen 14:11 ging es die Pause.
Doch die TG Nürtingen hielt in der zweiten Hälfte weiter dagegen und gab sich noch nicht geschlagen. Es entwickelte sich eine kampfbetonte rassige Partie, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Und auch die übliche Mainzer Zitterphase folgte. Nürtingen kam beim 20:19 (48. Minute) gefährlich nah heran. Doch Leah Schulze, die sich nach ihrem Mittelhandbruch rechtzeitig zum Saisonfinale zurückmelden konnte, legte das 21:19 vom Kreis nach.
Dann schlug die Stunde von Torfrau Kristin Schäfer, die den erneuten Nürtinger Anschluss mit einer starken Parade verhinderte. Diesmal verloren die Dynamites nicht den Kopf, der Fokus war wieder da und fünf Minuten später stand wieder der Fünftore-Vorsprung (24:19) und wurde bis zum 27:22 Endstand nicht mehr abgegeben. Dass auch der MTV Heide sein Heimspiel gegen Solingen gewonnen hatte, spielte damit keine Rolle mehr. Es brachen alle Dämme, Jubelschreie und Freudentränen ließen die ganze Last von den Spielerinnen abfallen.
Nach der obligatorischen Original Mainzer Humba gab es lobende Worte von Stefan Hofmann: „Hut ab, Mädels! Heute habt ihr einen rausgehauen. In jeder Phase des Spiels habt ihr ausgestrahlt heute gewinnt nur einer und das sind wir! Das habt Ihr großartig gemacht. Und deswegen ist der verdiente Lohn der Klassenerhalt, Strich drunter. Ihr habt es geschafft, in einem Abwärtsstrudel den Schalter wieder umzulegen. Gerade wenn man eigentlich andere Ambitionen hatte, ist das viel schwieriger, als wenn man von vorneherein davon ausgeht, gegen den Abstieg zu spielen.“
Und auch der sportlichen Leiterin Eva Federhenn merkte man an, welche Last abgefallen war: „Mein kurzes Fazit zur Saison: das war eine Seuchensaison! Ich kann mich in 40 Jahren Handball nicht erinnern, so etwas schon einmal erlebt zu haben. Wir hatten sechs Wochen kein Spiel wegen diverser Corona-Serien, unzählige Verletzungen und dann auch die Doppelbelastung 3. Liga/2. Liga mit dem Ziel: Klassenerhalt für beide Teams. Ihr habt alles in mehreren englischen Wochen durchgezogen, nicht einmal gejammert. Mit einem unfassbaren Zusammenhalt habt ihr das gewuppt, und deshalb sind wir alle unglaublich stolz auf Euch!“
FSV Mainz 05: N. Kolundzic, Schäfer – beide 40 % Quote;
Aufstellung/Tore: Weidle (2/1), Gilanyi, Fischer (3), Michailidis (2), Güter, L. Schulze (3), Jacobs (1/1), Großheim (2), Karl, Grawe (3), Burkholder (6), Kleinjung, Sülzle (1).