News [Handball] 26.04.2021 — 09:56 Uhr

In der zweiten Halbzeit auf Augenhöhe

Die Meenzer Dynamites verlieren mit 24:29 gegen Oldenburg.

Franziska Fischer beim Wurf. (Foto: Axel Kretschmer)

Die Handballfrauen des 1. FSV Mainz 05 haben ihr vorletztes Heimspiel in der 1. Bundesliga mit 24:29 gegen den VFL Oldenburg verloren. Die Gäste kamen schnell ins Spiel und führten 1:4 (5.). Über 3:6 (10.) stand es in der 15. Minute 4:8 und Florian Bauer nahm seine erste Auszeit. Leider fruchteten seine Worte wenig –denn Oldenburg erhöhte kontinuierlich auf 7:14 (24.) und 10:18 (30.).

Die Meenzer Dynamites schafften es in der ersten Halbzeit nicht, gegen eine gut eingestellte, aggressive 5:1-Abwehr erfolgreich zu sein. Immer wieder mussten sie Würfe nehmen, die die Abwehr genau so wollte. Hinzu kamen einfache Ballverluste, die den Gästen zu ihren gefährlichen Gegenstößen verhalfen. Zudem zeigte Oldenburg im 7:6-Überzahlspiel mit 3 Kreisläuferinnen sehenswerte Aktionen.

Kampf um zwei Punkte

Mit einem 8-Tore-Rückstand ging es dann in die Pause. Aus der kamen die Gastgeberinnen gut erholt: zwei schnelle Tore zeugten davon, dass man nicht gewillt war, die Punkte so einfach abzugeben. In der Folge entwickelte sich ein Spiel, in dem sich keine Mannschaft nennenswerte Vorteile erspielen konnte.

In der 42. Minute, beim Stand von 17:22, nahm Niels Bötel seine Auszeit und versuchte, seine Mannschaft neu auf die kampfstarken Mainzerinnen einzustellen. Die schafften es jetzt immer wieder, sich entscheidend gegen die Abwehr in Szene zu setzen. Oft mit zwei Kreisläuferinnen agierend, zwang man die Gäste zu einer defensiveren Spielweise und erzielte so sehenswerte Tore über den Kreis. Hierbei zeichnete sich auch Sophia Michailidis aus, die erstmals nach längerer Verletzungspause zum Einsatz kam.

Chance auf den Sieg?

Als Tina Kolundzic in der 56. Minute auf 24:27 verkürzte, spürten die Gastgeberinnen nochmals ihre Chance. Doch Luisa Knippert und Laura Kannegießer vollendeten noch je einmal für den Gast zum Endstand von 24:29. Da bleibt es nur ein geringer Trost, dass die Dynamites den zweiten Abschnitt mit 14:11 für sich entscheiden konnten.

Gästetrainer Niels Bötel war dann am Ende zufrieden, dass seine Frauen gewonnen haben. "Wir haben heute zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Wir haben die Abwehr etwas umgestellt in den letzten Wochen, so lange die Beine noch gut waren, war das sehr ansehnlich, danach haben wir den letzten Schritt oftmals nicht mehr gemacht und die Mainzer kamen dann ran. Sie haben deutlich schneller in der zweiten Halbzeit gespielt, waren dort die bessere Mannschaft, wir deutlich in der ersten Halbzeit. Von daher geht der Sieg für uns in dieser Höhe in Ordnung und wir nehmen die Punkte hier mit. Insgesamt haben wir eine super Saison gespielt, sind froh, dass wir jetzt schon den Klassenerhalt geschafft haben und uns auf die nächste Saison konzentrieren können. Wir haben eine sehr stabile 6:0-Abwehr, die in jedem Spiel funktioniert hat. Jetzt haben wir den Luxus, dass wir andere Systeme probieren können, um einfach flexibler zu werden. Und dann freuen wir uns auf die neue Saison –und dann hoffentlich wieder mit Fans, die unsere Sportart so dringend benötigt!"

Florian Bauer: "Hut ab vor der Moral der Mädels"

"Mit der Leistung in der zweiten Halbzeit können wir zufrieden sein – umso 'wütender' bin ich mit dem Gezeigten in der ersten Halbzeit. Wenn ich sehe, dass wir in der zweiten Hälfte nur 11 Tore bekommen, in der ersten dagegen 18 – dann sieht man, dass die Mannschaft es besser kann. Zu Beginn haben wir ohne große Gegenwehr und ohne körperlichen Einsatz gespielt. Bei besserer Chancenverwertung in den letzten Minuten hätte es auch noch einmal richtig eng werden können. Aber: Hut ab vor der Moral der Mädels – wir haben erst 2 Spiele gewonnen, liegen mit 8 Toren hinten und kämpfen uns dann bis zur Schlagdistanz ran! Allerdings müssen wir das aus der ersten Halbzeit in den letzten drei Spielen besser machen", so der Mainzer Coach Florian Bauer. "Wir haben heute 2 starke Kreisläuferinnen gehabt, mit einem jungen Rückraum gespielt und diesem wiederholt auch den Raum zur Entwicklung gegeben. Den Fortschritt sieht man auch darin, wie leidenschaftlich die Abwehr im zweiten Spielabschnitt war – auch wenn es nicht über die gesamte Spielzeit gereicht hat. Insofern werden wir dort weiter den Hebel ansetzen und versuchen, nicht nur eine Halbzeit auf Augenhöhe zu sein."

Aufstellung und Tore für Mainz:

Nina Kolundzic, Ellen Janssen, Carina Gangel (1), Aleksandra Dorsz (4), Sophia Michailidis (4), Sophie Hartstock (1), Anika Hampel (2), Julie Jacobs (5/4), Denise Großheim (2), Franziska Fischer, Tina Kolundzic (3), Nives Klobucar (2), Annika Hermenau, Leah Schulze, Melanie Grawe

Tore für Oldenburg: Carstensen (10/4), Behrend (4), Kannegießer, Teiken, Fragge (je 3)

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