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U19 12.02.2023 - 15:30 Uhr

U19 kassiert erste Saisonniederlage

05ER nehmen keine Punkte vom FC Bayern mit / Hoffmann: "Der Ball wollte nicht rein"

U19-Cheftrainer Benjamin Hoffmann will sein Team in der kommenden Trainingswoche aufrichten und bestärken.

Erstmals in der laufenden Saison der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest musste die U19 von Mainz 05 eine Niederlage hinnehmen. Beim FC Bayern München unterlagen die 05ER am Sonntagmittag mit 0:2 (0:1). Lovis Bierschenk hatte in der ersten Halbzeit die große Chance zur Führung per Elfmeter vergeben. Besser machten es die Gastgeber bei ihrem Strafstoß wenige Minuten später. Im weiteren Spielverlauf waren die 05ER das dominante Team und besaßen Chancen auf den Ausgleich, hatten es gegen kämpferische Bayern aber auch nicht leicht, zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen. Das Spielglück war an diesem Tag nicht auf Seiten des FSV, kurz vor Schluss kam der FCB noch zu seinem zweiten Treffer.

Benjamin Hoffmann konnte und wollte seiner Mannschaft nach dem Schlusspfiff keinen großen Vorwurf machen. "Wir haben heute die Tore nicht gemacht", sagte der Mainzer U19-Cheftrainer. "Eigentlich haben wir es echt gut gemacht, Druck ausgeübt und sind in unseren Prinzipien geblieben. Leider haben sich die Jungs nicht belohnt. Trotzdem müssen wir, das ist der Kritikpunkt, so ein Spiel dann mal 0:0 spielen und defensiv nicht solche Fehler machen. Natürlich war es ärgerlich, dass Lovis den Elfmeter verschießt. Das passt aber in die Geschichte des Spiels heute. Der Ball wollte nicht rein, dieses Matchglück haben wir uns heute nicht erarbeitet und waren nicht so effizient wie sonst. Das müssen wir hinnehmen. Die Jungs können sich über das Ergebnis ärgern, aber trotzdem in den Spiegel schauen. Sie haben alles rausgehauen, offensiv gespielt, kombiniert und Torchancen gehabt."

Im Vergleich zum Heimsieg gegen den SC Freiburg hatte Hoffmann seine Startformation auf einer Position verändert. Für Brajan Gruda, der tags zuvor noch im Kader der Profis beim Heimspiel gegen Augsburg gestanden hatte, lief Grigorijs Degtjarevs von Beginn an im Angriff auf. Neben Gruda fehlten dem FSV mit Dennis Kaygin, Ivan Martinovic und Younes Azahaf weitere etatmäßige Stammkräfte.

Lange Abtastphase und zwei Elfmeter

Man merkte beiden Teams in der Anfangsphase den Respekt voreinander an. Zwar pressten beide Angriffsreihen situativ aggressiv, gefährliche Abschlüsse bekamen aber weder der FSV noch der FCB in den ersten 20 Minuten zustande. Dafür fehlten noch die Genauigkeit und Zielstrebigkeit gegen zwei gut organisierte Defensiven. Die bis dahin erste und direkt große Möglichkeit hatten die 05ER in Person von Nelson Weiper, der am Samstag in der MEWA ARENA noch seinen zweiten Bundesliga-Einsatz bei den Profis erlebt hatte. Der Angreifer brachte aber kurz vor dem Münchner Tor, ebenso wie sein Sturmkollege Degtjarevs, den Ball nicht über die Linie (23.). Melvin Wiesnet versuchte es kurze Zeit später zweimal: aus der Distanz per Freistoß und aus spitzem Winkel. Beide Abschlüsse waren nicht von Erfolg gekrönt, aber Ausdruck der nun offensivgefährlicher auftretenden Rheinhessen. "Wir sind nicht gut reingekommen, haben es dann aber geschafft, ab der 20. Minute das Spiel in die Hälfte der Bayern zu verlagern", so Hoffmann, der "extrem kämpferische" Gastgeber gesehen hatte, "die es auch sehr gut gemacht haben".

Die Führung wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen, die Chance dazu ergab sich per Strafstoß, nachdem Weiper gefoult worden war. Lovis Bierschenk blieb im Duell mit Benjamin Ballis im Bayern-Tor jedoch zweiter Sieger. Aki Koch auf der Gegenseite blieb gegen unangenehm zu bespielende Gastgeber weiterhin meist beschäftigungslos. Dagegen versuchte es FSV-Rechtsverteidiger Justus Götze einmal von halbrechter Position mit einem Linksschuss, dieser ging allerdings knapp am linken Pfosten des Bayern-Kastens vorbei. Nach vierzig Minuten zeigte Schiedsrichter Marten Kaufels ein zweites Mal auf den Punkt, diesmal allerdings im Strafraum der 05ER. Degtjarevs soll Emirhan Demircan regelwidrig bearbeitet haben. Eine harte Entscheidung aus Mainzer Sicht. "Es war schade, dass wir bei der Standardsituation nicht präsent genug waren", so U19-Chefcoach Hoffmann. Die Gelegenheit zur Führung ließ sich Aleksandar Pavlovic nicht entgehen – 1:0 nach 41 Minuten. Daniel Gleiber setzte einen Schuss aus 16 Metern noch über den Kasten. Es blieb bei der Führung für den FCB zur Pause. "Da ist das Spiel ein bisschen in Richtung der Bayern gelaufen. Das hat bei ihnen vielleicht nochmal Kräfte freigesetzt."

05ER kommen gegen giftige Bayern nicht durch

Es war klar, dass die U19 der 05ER in den zweiten 45 Minuten noch eine Schippe drauflegen mussten, um nicht erstmals in dieser Saison als Verlierer vom Platz gehen zu müssen. Und sie blieben das spielbestimmende Team: Weiper hatte den Ausgleich nach schöner Einzelleistung direkt auf dem Fuß. Der Wille war spürbar, doch die Bayern blieben giftig in den Zweikämpfen und hatten nach einem Konter durch Demircan die Chance, zu erhöhen. Koch war jedoch auf dem Posten (53.) und musste nach sechzig Minuten erneut seine Klasse beim einem Schuss von Noel Nkili zeigen. Nicht so häufig wie gewohnt kamen die 05ER aber in gefährliche Abschlusspositionen. Das lag an fehlender Ruhe und Genauigkeit im letzten Drittel, vor allem aber an der von Bayern-Kapitän Tarek Buchmann angeführten, kämpferischen Bayern-Defensive.

 

In dieser Phase rund um die sechzigste Minute waren die Münchner über schnelles Umschaltspiel dem zweiten Treffer nah. Demircan hatte das 2:0 gleich mehrfach auf dem Fuß. Dominik Pestic und Aiman Dardari kamen nach 69 Minuten auf Mainzer Seite für Wiesnet und Degtjarevs in die Partie, fünf Minuten später auch Nik Leipold für Bierschenk. Erneut war es in der Folge Weiper, der die Möglichkeit zum Ausgleich für die 05ER hatte, doch Buchmann warf sich in den Schuss des 05-Angreifers, ebenso wie die Bayern-Spieler nun in jeden Mainzer Angriffsversuch. Und vorne setzten die Gastgeber weiterhin Nadelstiche, beispielsweise durch Lukas Klanac, der aus dem Getümmel heraus den Ball knapp vorbeisetzte. Die Partie lief weiter in Richtung des FCB, der sich vor dem Tor effizienter präsentierte. Benedikt Wimmer stand nach einer Hereingabe von Matteo Vinlöf goldrichtig und setzte den Ball aus rund fünf Metern an Koch vorbei ins Tor. Das 2:0nach 84 Minuten war dann eine zu große Hypothek für den Tabellenführer - und auch der Endstand: Dardari konnte den starken Ballis im Bayern-Tor in der Nachspielzeit nicht überwinden. Die 05ER blieben erstmals in dieser Saison ohne Punkte.

"Die Fehler, die wir heute gemacht haben, müssen wir beim nächsten Mal abstellen und weiter nach vorne schauen. Es gibt viele gute Szenen, die wir den Jungs in der Nachbetrachtung zeigen können. Wichtig ist, wie wir in der Woche damit umgehen. Es ist unsere Aufgabe, diese so zu gestalten, dass die Jungs sich aufrichten können, aus dieser Niederlage lernen und bestärkt herausgehen", so Hoffmann. Am kommenden Sonntag, 19. Februar (11 Uhr) empfangen die 05ER den TSV 1860 München im Bruchwegstadion.

FC Bayern München U19 - 1. FSV Mainz 05 U19 - 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Pavlovic (41., FE), 2:0 Wimmer (84.)

Aufstellung: Koch - Götze (86. Azakir), Schulz, Pavisic, Müller - Gleiber, Amann (86. Bagdadi), Wiesnet (69. Pestic) - Degtjarevs (69. Dardari), Weiper, Bierschenk (73. Leipold)

Bes. Vorkommnisse: Bierschenk verschießt Strafstoß (31.)