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Profis 14.09.2022 - 18:00 Uhr

Fernandes: "Jetzt sieht die Welt wieder anders aus"

Der Schweizer Nationalspieler über einen weiteren Anlauf bei Mainz 05, Flexibilität, den Saisonstart und die kommende WM

Edimilson Fernandes stand am ersten Spieltag in Bochum in der Startelf und steuerte einen Assist zum 2:1-Sieg bei.

Zu Beginn der vergangenen Saison 2021/22 noch nach Bielefeld, im Winter zu Young Boys Bern verliehen und auch in diesem Sommer lange als Verkaufskandidat gehandelt, blüht Edimilson Fernandes in seinem zweiten Anlauf bei Mainz 05 auf. Der Schweizer kam in vier der bisherigen sechs Liga-Spiele zum Einsatz und sammelte dabei einen Assist. Zudem fühle er sich "topfit" und "in einer guten Verfassung. Ich spüre das Vertrauen des Trainers, das gibt mir Selbstvertrauen", erklärt Fernandes, der nach dem Leih-Ende in Bern zunächst mit "weniger positiven Gefühlen" nach Rheinhessen zurückgekehrt war. Vor dem Spiel gegen Hertha BSC am Freitagabend (20:30 Uhr, live auf DAZN und 05ER.fm) blickte der 26-Jährige auf die vergangenen Monate sowie die jüngste Niederlage in Hoffenheim zurück und spricht über seine WM-Ambitionen.

Mit den Fans im Rücken erfolgreich sein

Von rund 4.000 Mainzerinnen und Mainzern wurden die 05ER am vergangenen Wochenende in Hoffenheim lautstark über 90 Minuten und sogar darüber hinaus unterstützt. "Ich war von dem Support unserer Fans in Hoffenheim beeindruckt. Es waren sehr viele im Stadion und haben für eine tolle Atmosphäre gesorgt. Besonders nach der Niederlage hat es uns gutgetan zu sehen, dass die Fans für uns da sind und hinter uns stehen. Das wird uns auch für die Zukunft helfen", freut sich Fernandes über die Unterstützung von den Rängen am vergangenen Samstag. Sportlich gesehen, sei es schwer gewesen, nach der frühen Roten Karte gegen Alexander Hack (41.) über die restliche Spieldauer in Unterzahl dagegenzuhalten. "Wir müssen das Spiel daher abhaken und uns auf die nächste Partie fokussieren", will der Schweizer das 1:4 in Sinsheim schnell hinter sich lassen.

Die Chance es besser zu machen, gibt es bereits am Freitag gegen Berlin. Folglich steht den 05-Profis nur eine kurze Trainingswoche zur Verfügung, um sich auf das Spiel gegen den Hauptstadt-Klub vorzubereiten. "Es ist nach der Niederlage in Hoffenheim vermutlich nicht so schlecht, eine kurze Woche zu haben. Es sind nur wenige Trainingstage, an denen du dich voll auf das Spiel konzentrieren kannst", ist Fernandes froh über das Freitagsspiel in der MEWA ARENA und freut sich bereits jetzt auf die Stimmung in der Mainzer Heimspielstätte: "Freitagabend-Spiele sind immer etwas Besonderes. Ich freue mich auf viele Zuschauer (Hier gibt es noch Tickets!), eine tolle Atmosphäre und hoffe, dass wir das Spiel gewinnen."

14.09.2022

Edi im Interview vor dem Spiel gegen Hertha

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Mit Fleiß in die Mannschaft gearbeitet

Dass der schweizerische Nationalspieler noch einmal für die 05ER auflaufen würde, stand nach dem Ende der Leihe nach Bern Ende Juni beileibe nicht fest. Fernandes hatte den FSV im vergangenen Sommer zunächst per Leihe in Richtung Bielefeld verlassen, absolvierte in der Hinrunde der Spielzeit 2021/22 aber nur acht Pflichtspiele für die Ostwestfalen und wechselte im Winter zu YB Bern. "Ich hatte eine schwere Zeit und bin mit einem weniger positiven Gefühl zurück nach Mainz gekommen, weil ich gedacht habe, dass es hier wohl nicht weitergeht. Aber die Vorbereitung ist gut gelaufen, ich hatte gute Gespräche, habe mich reingehängt und jetzt sieht die Welt wieder anders aus", schildert Fernandes die Entwicklungen. 

Lange Zeit wurde "Edi" als Verkaufskandidat gehandelt, er habe sich jedoch auf sich selbst fokussiert, hart gearbeitet und erhält mit seinen Einsätzen nun den Lohn dafür. "Natürlich hat man viel gelesen und gehört. Für mich als Spieler war es aber wichtig, hart zu trainieren und an mir zu arbeiten. Mittlerweile fühle ich mich topfit, bin in einer guten Verfassung und das ist das, was zählt", so der Schweizer. Besonders habe er an seinem Defensivverhalten und seiner Physis gearbeitet, dadurch nochmal einen Schritt nach vorne gemacht. "Die ersten Spiele sind für mich persönlich gut gelaufen, ich hatte viele gute Einsätze. Der Trainer vertraut mir, das freut mich und gibt mir Selbstvertrauen. Ich hoffe, dass es weiter so läuft", gibt Fernandes Einblicke in seine aktuelle Situation. 

In Hoffenheim kam Fernandes im sechsten Liga-Spiel zu seinem vierten Einsatz. Zumeist bekleidet der Schweizer in dieser Saison die rechte Außenbahn.

Flexibel einsetzbar und die WM im Kopf

Auch die Position auf der rechten Außenbahn, die Fernandes in Svenssons Spielsystem seit dieser Saison vorwiegend bekleidet, sei für ihn nicht ungewohnt. "Das ist für mich keine große Veränderung oder Überraschung. Der Trainer hat mir gesagt, dass er mich als flexibel einsetzbar sieht. Das war ich in der Vergangenheit auch, deswegen fühle ich mich als Rechtsaußen wohl", erklärt der Schweizer, der die meisten Spiele in seiner Karriere im zentralen Mittelfeld absolviert hat, aber auch bei seinen bisherigen Stationen schon nach links und rechts sowie nach vorne und nach hinten ausgewichen ist und seine Flexibilität unter Beweis gestellt hat.

Auf der rechten Seite konkurriert Fernandes bei den Mainzern nun mit Landsmann und 05-Kapitän Silvan Widmer um die Position. Für die Nationalmannschaft habe der Konkurrenzkampf aber eher keine Bedeutung, denn dort spiele Fernandes auf anderen Positionen. Die WM habe er natürlich trotzdem im Kopf, zumal es in der vergangenen Zeit nicht einfach gewesen sei, sich mit wenig Spielzeit im Verein für die "Nati" zu empfehlen. "Jetzt bekomme ich meine Einsätze und hoffe, dass das weiterhin so läuft und ich mit zur WM fahren darf", arbeitet Fernandes auf ein persönliches Highlight in diesem Winter hin. Bis dahin sollen allerdings noch möglichst viele Punkte mit Mainz 05 gesammelt werden. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es schon am Freitag.