
"Unglaublich" sei das Gefühl am Samstag gewesen, in Bochum nach sieben Bundesliga-Partien ohne Sieg wieder dreifach gepunktet zu haben, sagt Nelson Weiper. Mit diesem Erfolg wahrte der FSV die Chance, in der kommenden Saison europäisch dabei zu sein - entweder in der Conference League oder, allerdings höchstunwahrscheinlich, in der Europa League. Noch vor einem Jahr hatten die Mainzer erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt eingetütet, dieses Mal geht es für die 05ER im oberen Tabellendrittel um viel. Weiper, der ab seinem siebten Lebensjahr sämtliche Nachwuchsmannschaften von Mainz 05 durchlief, bezeichnet das Duell mit Bayer 04 Leverkusen am kommenden Samstag (15.30 Uhr, live bei SKY und 05ER.fm) gar als das "wahrscheinlich wichtigste Spiel der Saison" und betont dabei, die verbleibenden Trainingseinheiten für die Vorbereitung darauf optimal nutzen zu wollen. Wie in der vergangenen Spielzeit lastet demnach zum finalen Akt der Saison ein gewisser Druck auf den Rheinhessen, für den Offensivspieler seien diese beiden Situationen allerdings nicht miteinander vergleichbar - schließlich sei es vor einem Jahr um die Existenz in der Bundesliga gegangen, während die 05-Profis nun die Großchance vor Augen haben, etwas Besonderes zu erreichen.
Zur guten Tradition des Podcasts "Einmal Mainzer, immer Mainzer" gehört ein vom Gast mitgebrachtes Trikot - auch Weiper hat ein spezielles Exemplar im Gepäck. Es stammt vom 22. Spieltag der Saison 2022/23, damals hatte der 20-Jährige sein erstes Bundesliga-Tor zum 4:0-Endstand gegen Borussia Mönchengladbach erzielt: Ein Moment, der bei Weiper für immer in Erinnerung bleiben wird. Genauso wie der Beginn seines Wegs bei den Rheinhessen durch die Teilnahme an den Mini-Kicker-Tagen. Denkt Weiper an seine Anfänge im Mainzer NLZ zurück, kommen ihm sofort Erinnerungen an überaus erfolgreiche Hallenturniere mit der U8 in den Sinn - sogar auf internationaler Ebene hätte in dieser Altersklasse damals kaum ein Team Chancen gegen den FSV gehabt.
Weipers Weg führte den 20-Jährigen später in die Mainzer U17 und U19, wo er als Offensivakteur sofort seine Qualitäten zeigte und im Rahmen seiner Debüts in den jeweiligen Jahrgängen vierfach Tore erzielte. In dieser Phase entwickelte sich laut Weiper langsam aber sicher die immer größer werdende Hoffnung, dass es mit dem Traum vom Dasein als Profifußballer tatsächlich funktionieren könnte. Auf seine guten Leistungen für die Nachwuchsteams der Rot-Weißen folgte als logische Konsequenz die Berufung in den Profikader und schließlich das Debüt im Oberhaus im Oktober 2022. Weiper wurde als damals 17-Jähriger in Freiburg in der 86. Spielminute eingewechselt und damit prompt zum jüngsten Bundesliga-Spieler der Mainzer Vereinsgeschichte. Im Kontrast zu seinem Leben als Profifußballer steht indes ein Hobby des Stürmers, welches zwar auch Konzentration, zusätzlich dazu aber auch logisches Denken, Vorstellungskraft und absolute Ruhe erfordert: Weiper spielt leidenschaftlich gerne Schach und hat dies bis zur Altersklasse der U10 sogar zusammen mit seinem älteren Bruder im Verein getan. Noch heute schreibt er einen nicht unwesentlichen Anteil seiner Bildschirmzeit einer digitalen Version des Brettspiels zu.
Womit sich der gebürtige Mainzer in der Schule gerne die Zeit vertrieben hat, auf welche fünf Gegenstände Weiper in seinem Alltag nicht verzichten kann, wer einen Platz in seiner Top-Elf erhält und mit welcher Frage sich Mitspieler Niki Veratschnig angeblich ein Eigentor geschossen hat, hört ihr in der neuesten Folge "Einmal Mainzer, immer Mainzer" - ab Mitternacht überall dort, wo es Podcasts gibt und für Newsletter-Abonnenten schon jetzt auf 05ER.tv.