Fußball Frauen 12.09.2025 - 17:45 Uhr
"Müssen die notwendige Mentalität auf dem Platz zeigen"
Cheftrainer Takashi Yamashita spricht vor dem Rhein-Main-Duell über das Remis bei Viktoria Berlin, die Eigenschaften des kommenden Gegners und die Herangehensweise seines Teams

Ein gelungener Saisonstart liegt hinter den Mainzerinnen: Nach drei Spieltagen können die 05-Frauen vier Punkte vorweisen, mit einem Sieg, einem Remis sowie einer Niederlage wurde auch ergebnistechnisch bereits alles geboten. Dennoch fühlte sich das 1:1-Unentschieden beim FC Viktoria Berlin am vergangenen Wochenende durch den Gegentreffer in letzter Sekunde eher so an, als hätte der FSV zwei Punkte verloren, statt einen Zähler dazugewonnen - so sieht es auch Cheftrainer Takashi Yamashita mit ein wenig Abstand. "Wir hatten in Berlin das Problem, dass wir in der Schlussphase zu passiv agiert haben, das späte Gegentor war dann die Konsequenz. Wir haben dieses Thema auch diese Woche im Training noch einmal angesprochen und wir müssen aus der Partie bei Viktoria Berlin lernen. Klar ist es ärgerlich, dass wir uns den Sieg noch haben nehmen lassen, aber das ist auch eine Erfahrung, die wir für die Zukunft mitnehmen können." Den Saisonstart beurteilt der Cheftrainer überaus positiv: "Wir haben sehr gut angefangen - ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir als Neuling in der Liga schon so früh ordentlich punkten können", zollt Yamashita seinem Team Respekt. "Trotzdem darf das keinen Spannungsabfall hervorrufen, nur weil wir es in den ersten Spielen gut gemacht haben - deshalb wird es jetzt wichtig sein, eine gute Leistung gegen die Eintracht zu bringen und auch die notwendige Mentalität auf dem Platz zu zeigen."
Zuhause mit mehr Frische
Aufgrund der Begegnung mit Viktoria Berlin haben die Mainzerinnen jüngst eine sehr weite Auswärtsfahrt absolviert. Der Cheftrainer schließt nicht aus, dass auch die Reisestrapazen dafür gesorgt haben, dass es den Spielerinnen auf dem Platz ein wenig an Frische gefehlt habe. "Dank der tollen Unterstützung durch den Verein haben wir die Möglichkeit, bereits einen Tag vor der Partie anzureisen und einmal dort zu übernachten. Trotzdem stellen diese Reisen auch eine körperliche Belastung für das Team dar, deshalb bin ich auf die Reaktion der Mädels am Samstag bei unserem Heimspiel gespannt", so Yamashita, der auch auf den hohen Aufwand hinweist, den die Spielerinnen betreiben müssen. "In der 2. Frauen-Bundesliga ist es so, dass die Mädels den Spagat zwischen ihrer Arbeit und dem Fußball bewältigen müssen - deshalb ist es so wichtig, dass wir alle richtig Gas geben, aber ich sehe, dass das Team total Bock darauf hat, in dieser Liga zu spielen und ihr Bestes zu geben."
Das können die 05-Frauen bereits am kommenden Wochenende erneut zeigen: Am Samstag (11 Uhr, Bruchwegstadion, im kostenlosen Livestream bei LEAGUES) empfangen die Rot-Weißen zuhause die Zweitvertretung von Eintracht Frankfurt. Yamashita hat eine hohe Meinung von den Adlerträgerinnen: "Sie machen eine sehr gute Ausbildungsarbeit, haben ein junges Team und spielen temporeichen Fußball." Die Eintracht hat sich bislang drei Mal die Punkte geteilt und ist demnach zwar noch sieglos, aber auch ungeschlagen - jüngst hat sich der Klub vom Main zuhause mit einem torlosen 0:0 vom SV Meppen getrennt. Yamashita ist sich dennoch über die Stärken und Qualitäten der SGE bewusst: "In den Analysen haben wir gesehen, dass sie sehr mutig sind, nicht nur tief stehen und ihre Gegner auch früh im Spielaufbau anlaufen. Trotzdem wollen wir unsere Spielweise nicht an den Gegner anpassen - wir möchten aggressiv und motiviert am Samstag auftreten, damit wir gegen Frankfurt eine gute Leistung zeigen können", so Yamashita.
Testspiel-Sieg als Erfahrungswert
Die Mainzerinnen haben sich bereits in einem Testspiel vor dem Saisonstart mit der zweiten Mannschaft von Eintracht Frankfurt gemessen - und das Duell mit 2:1 für sich entschieden. Für den Cheftrainer war die Partie ein zweischneidiges Schwert: "Ich erinnere mich an sehr unterschiedliche Halbzeiten - in den ersten 45 Minuten haben wir besser gespielt, nach der Pause war dann die Eintracht überlegen", berichtet Yamashita. "Wir haben uns für das Spiel am Samstag vorgenommen, aus der zweiten Halbzeit des Testspiels zu lernen und es dieses Mal besser zu machen." Die Herangehensweise für den vierten Spieltag formuliert der Cheftrainer klar: "Ziel ist es, mit vertikalen Spielzügen hinter die Abwehrkette der Eintracht zu kommen und den Frankfurterinnen bezüglich des Tempos Paroli zu bieten. Außerdem wollen wir mutig gegen den Ball arbeiten und unserem Gegner wenig Zeit geben."