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U19 29.11.2023 - 21:00 Uhr

U19 trotzt Rückstand gegen Minsk & verdient sich Hinspiel-Remis

Hoffmann: "Die Atmosphäre heute war überragend, ich freue mich total für die Jungs"

Kapitän Daniel Gleiber erarbeitete sich mit dem FSV eine ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel am Sonntag.

Wie schon im Erstrunden-Heimspiel gegen NK Maribor trennte sich die U19 im Youth-League-Heimspiel im Bruchwegstadion am Mittwochabend von Dinamo Minsk mit 1:1 (0:1)-Unentschieden. Dabei hatten die Gäste in Durchgang eins die reifere Spielanlage gezeigt und nicht unverdient geführt, nachdem Trafrim Melnichenka in der Anfangsphase getroffen hatte. Nach dem Seitenwechsel und personellen Umstellungen gaben dann die Gastgeber den Ton an und trafen durch Daniel Gleiber zum hochverdienten Ausgleich. Mehr als das Remis war unter dem Strich dennoch nicht drin, weil Minsk defensiv stabil stand und dem FSV in der Schlussphase keine Großchancen mehr gewährte. 

Die 05ER hatten gegen die Weißrussen drei Veränderungen gegenüber dem Remis am Wochenende gegen 1860 München vorgenommen. Für den erkrankten Emanuel Marincau, Nico Neukirch und Safyan Toure begannen im internationalen Vergleich Stjepan Pavisic, Ivan Martinovic und Rückkehrer Jason Amann.

Die FSV-Startelf auf europäischer Bühne

Minsk findet besser ins Spiel & führt früh

Zur ersten Chance der Begegnung kamen früh die Gäste, für die Melnichenka im Anschluss an eine Ecke aus spitzem Winkel abzog, Pit Zuther war jedoch zur Stelle (5.). Davon abgesehen sahen die über 2.000 Fans eine zerfahrene Anfangsphase auf nach den Wetterverhältnissen der vergangenen Tage nicht immer einfach zu bespielenden Geläuf. Für den FSV, der geduldig agierte und auf Chancen lauerte, gab nach knapp elf Minuten Aiman Dardari den ersten Schuss aus rund 18 Metern halblinker Position ab, verfehlte das Gehäuse aber um einen guten Meter (11.). Die Gastgeber taten sich gegen bestens eingestellte Minsker aber schwer in dieser Anfangsphase, zum einen, selbst Akzente zu setzen und zum anderen, die variable Offensive der Gäste zu bremsen. So fiel das 0:1 in der 13. Minute nicht vollkommen überraschend, als Melnichenka nach einem Steckpass völlig frei vor Zuther auftauchte und diesen mit einem präzisen Abschluss aus elf Metern überwand. Im Anschluss entwickelte sich eine Begenung auf Augenhöhe, in der Dinamo zunächst zufrieden mit der frühen Führung schien, während die Mainzer nach Lösungen suchten, um vorne so richtig zwingend zu werden. Häfuig machte das Hoffmann-Team es sich selbst zu kompliziert und verpasste den schnellsten Weg in die gefährlichen Zonen. Es deutete sich nach einer halben Stunde an, dass auf den FSV in dieser Runde ein ganz harter Brocken wartete, auch weil die Gäste immer wieder blitzschnell umschalteten, wenn sich die Gelegenheit bot: So in Minute 30, als der Torschütze sich mit Offensiv-Kollege Ivan Orlov gefällig durchs Mittelfeld kombinierte, Melnichenka im Strafraum Philipp Schulz mit einer schönen Finte aussteigen ließ, das Leder freistehend aber nicht im Tor unterbrachte - Glück für die Mainzer in dieser Szene (30.).

05-Cheftrainer Hoffmann gab in dieser Phase unentwegt Anweisungen an sein Team, das nach wie vor Probleme hatte, so richtig Zugriff zu finden. Dies schien sich wenig später bemerkbar zu machen, denn der FSV sollte bei einer Doppelchance binnen 30 Sekunden am Ausgleich schnuppern: Zunächst erkämpfte sich Noa Kljajic an der Grundlinie den Ball und spielte ins Zentrum auf Melvin Wiesnet, der jedoch ein Luftloch schlug (36.). Und nach dem nächsten Ballgewinn in der Minsker Hälfte bediente Kapitän Gleiber Wiesnet rechts im Strafraum, dessen scharfe Hereingabe wiederum Kljajic nicht im Tor unterbringen konnte. Die Rheinhessen hatten sich spätestens jetzt angemeldet in diesem umkämpften Duell und erspielten sich in der Schlussphase des ersten Durchgangs ein leichtes optisches Übergewicht. Zu mehr als einem weiteren Versuch von Dardari - aus fast identischer Position wie in der Anfangsphase - sollte es aber nicht mehr reichen. Der Luxemburger scheiterte in dieser Situation an Gäste-Keeper Ivan Shymakovic, wodurch dieser die knappe Pausenführung für sein Team festhielt (43.).

Erlösender Jubel nach Wiederbeginn

Wiederbeginn nach Maß: Daniel Gleiber traf kurz nach dem Seitenwechsel traumhaft zum Ausgleich.

Frühe Wechsel, Gleiber mit dem Kunststoß

Mit Wiederbeginn reagierten die Mainzer gleich zweimal: Für Ivan Martinovic und Wiesnet kamen Sean Horozovic und Jesaja Mustapha aus der U17 des FSV in die Partie. Zunächst sollten allerdings die Gäste am zweiten Tor schnuppern, als Melnichenka nur wenige Sekunden nach dem Anpfiff des zweiten Durchgangs ein langer Ball erreichte, den er per Dropkick knapp am rechten Pfosten vorbeisetzte (46.). Doch der FSV knüpfte nun da an, wo er im letzten Drittel der ersten 45 Minuten aufgehört hatte. In der 50. Minute trat Gleiber zu einem an ihm selbst verursachten Freistoß aus gut 20 Metern an und versenkte den Ball mit perfekter Flugkurve zum Ausgleich in den Winkel. Die 05ER wie auch die gut gefüllte Gegengerade waren nun voll da. So ging es weiter nach vorne, wenngleich der Versuch von Dardari nach Zuspiel von Dennis Azakir aus 20 Metern das Gehäuse klar verfehlte (56.). Doch auch die nun zurückhaltender agierenden Gäste kamen weiter zu Chancen. Nach einer guten Stunden profitierten sie dabei von einem Ballverlust des FSV auf der linken Abwehrseite, in dessen Folge Vasili Chenyavski aus halbrechter Position im Strafraum abzog, sein noch abgefälschter Schuss aber am Tor vorbeistrich (63.). Auf der anderen Seite bediente drei Minuten später Gleiber Mustapha mit einer Diagonal-Flanke, doch der Volley-Versuch des Angreifers landete am Außennetz (66.).

Mit einer Niederlage ins Rückspiel in vier Tagen an gleicher Stelle wollte keines der beiden Teams gehen. Die Mainzer hatten nun zwar deutlich mehr Kontrolle, es gleichzeitig aber nicht leicht, Lücken in der Defensive der nun tiefer stehenden Weißrussen zu finden. Für die Schlussviertelstunde brachte der 05-Trainer schließlich den in den vergangenen Wochen verletzt fehlenden Marcel Kalemba, der Kljajic ersetzte (74.). In beiden Strafräumen tat sich in der Folge aber weiterhin nicht viel. Sieben Minuten vor Schluss setzte Gleiber noch einmal zum Solo an, brachte den Ball aus zehn Metern jedoch nicht aufs Tor (83.). Vollends ins Risiko wollten in diesen Schlussminuten allerdings auch die 05ER nicht mehr und versuchten immer wieder spielerisch zum Lucky Punch zu kommen. Dieser sollte ausbleiben, weil die Gäste stabil zu Ende verteidigten und die Angriffsbemühungen des FSV es in letzter Konsequenz an Präzision vermissen ließen. Im Rückspiel in vier Tagen (Sonntag 13 Uhr, live auf mainz05.de) im Bruchwegstadion ist Hochspannung vorprogrammiert.

Cheftrainer Hoffmann sagte nach dem Schlusspfiff: "Wir sind nicht gut reingekommen zu Beginn und hatten Probleme mit den schnellen Stürmern, die große Gefahr ausstrahlen. Später hatten unsere Innenverteidiger sie besser im Griff und wir konnte uns spielerisch mehr befreien, sie hinten reindrängen. Bis hierhin ist es ein verdientes 1:1 zur Halbzeit. Wir wissen aus der letzten Saison und den Spielen gegen Maribor, dass die Hinspiele nicht richtungsweisend sein müssen. Wir sind schon häufiger besser aus der Pause rausgekommen. So gehen wir es auch am Sonntag an. Die Atmosphäre heute war überragend, ich freue mich total für die Jungs. Die Fans haben es zu einer Party der Mannschaft gemacht, das finde ich sensationell."

Impressionen aus dem Bruchwegstadion

MAINZ 05 - MINSK 1:1 (0:1)

FSV: Zuther - Azakir, Pavisic, Schulz, Ugljanin - Gleiber (C), Amann - Dardari , Martinovic (46. Horzovic), Wiesnet (46. Mustapha) - Klajic (74. Kalemba)

Tore: 0:1 Melnichenka (13.), 1:1 Gleiber (50.)

Zuschauer: 2.250

Schiedsrichter: Jan Machálek (Marek Podany, Jan Dohnálek)