Nach einem 1:1 (0:1) im Rückspiel der ersten Runde des Meisterwegs der UEFA Youth League hat sich die U19 des 1. FSV Mainz 05 - dank des 2:0-Erfolgs im Hinspiel vor drei Wochen - hochverdient gegen NK Maribor durchgesetzt. Die schmeichelhafte Halbzeitführung der Gäste egalisierte kurz nach Wiederbeginn Marcel Kalemba, der mit seinem Kopfballtreffer alle Zweifel beseitigt hatte.

Drei Veränderungen hatte der Cheftrainer gegenüber der Niederlagen gegen den FC Bayern München vorgenommen. Für Jusuf Ugljanin, Dennis Azakir und Sean Horozovic begannen die in der Youth League einsatzberechtigten U23-Verstärkungen Justus Götze, Tim Müller sowie Ivan Martinovic.

Benjamin Hoffmann sagte nach dem Schlusspfiff: "Das Feeling aus dem Finale im April war heute wieder ein bisschen da nach dem Spiel. Das tut den Jungs gut. Man hat gemerkt, wie müde wir sind, aber ich bin froh, dass wir mit dem frühen Tor nach der Pause die richtige Antwort gegeben haben. Wir haben in der Pause umgestellt und mit zwei Achtern gespielt, vor der Pause war es recht statisch. Maribor hat es heute defensiver gemacht als im Hinspiel und uns so vor Probleme gestellt. Wir mussten vorne kreativ sein und wurden unzufrieden, wenn etwas nicht funktioniert hat. Das perfekte Spiel gibt es aber nicht, wir müssen zufrieden sein. Es war das 13. Pflichtspiel der Saison, das steckt in den Knochen. Jetzt geht es darum, Frische reinzukriegen. Jetzt bin ich einfach nur stolz, in der nächsten Runde zu stehen."

Die Gäste aus Maribor waren zunächst auf Sicherheit bedacht, überließen dem FSV das Leder und warteten auf Umschaltgelegenheiten, die sich zu Beginn jedoch nicht bieten sollten. Vielmehr traten die Mainzer dominant auf, was sich auch schnell im Chancenverhältnis ausdrücken sollte: Zunächst scheiterte Aiman Dardari in der sechsten Minute aus 14 Metern halblinker Position an Torhüter Vladyslav Doroshenko, und zwei Minuten später verpasste Safyan Toure eine scharfe Hereingabe Dardaris im Fünfmeterraum nur um Zentimeter (8. Minute). Im Anschluss gelang es den Slowenien zwar häufiger, sich punktuell zu befreien, weiter als bis zum Mainzer Strafraum ging es mit den Angriffsbemühungen aber zunächst nicht. Nach 19 Minuten tauchten die Gäste dann aber doch einmal im 05-Sechzehner auf, und gleich wurde es gefährlich, als Marcos Tavares aus dem Gewühl heraus die Oberkante der Latte anvisierte. Der FSV antwortete in Person von Dardari, der Doroshenko nach einem feinen Solo zu einer Glanztat zwang (22.), doch die Partie war nun deutlich ausgeglichener als zu Beginn. Maribor wurde immer mutiger und sollte nach einer knappen halben Stunde in Führung gehen: Anej Dukaric wurde aus der eigenen Hälfte steil geschickt, behielt im Laufduell mit Götze zunächst die Nase vorn, bevor er die Außenverteidiger mit einem Haken ausspielte und Louis Babatz mit seinem platzierten Abschluss in die lange Ecke keine Chance ließ - 0:1 (28.).

Ein kleiner Schockmoment, von dem sich die Rheinhessen aber nach wenigen Minuten erholt hatten und durch Melvin-Joe Wiesnet hätten ausgleichen können. Von Dardarai freigespielt, legte sich der Torjäger den Ball auf den linken Fuss, sein noch leicht abgefälschter Schuss landete allerdings am Außennetz (35.). Es war die letzte Gelegenheit eines unter dem Strich ausgeglichenen ersten Durchgangs, aus dem Maribor eine schmeichelhafte Führung mit in die Katakomben nahm.

Impressionen aus dem Bruchwegstadion

Kalemba schlägt zu & macht alles klar

Nach Wiederbeginn waren keine drein Minuten gespielt, als der FSV sich den Ausgleich mit einem klasse Angriff verdiente: Dardari schickte Müller im richtigen Moment gen Grundlinie, wo der linke Außenverteidiger gefühlvoll ins Zentrum flankte, wo Kalemba per Kopf aus acht Metern wuchtig vollstreckte - 1:1 (48.). Die 3.000 Fans feierten diesen Treffer und trieb die 05-Talente weiter nach vorne. Wiederum nur drei Minuten später versuchte sich Martinovic aus 18 Metern, scheiterte aber am Torhüter (51.). 

Von dem Gegentreffer sollten sich die Gäste nicht mehr erholen und fanden offensiv bis in die Schlussviertelstunde hinein kaum noch statt. Der FSV kontrollierte das Geschehen, ohne sich dabei aber die ganz großen Gelegenheiten zu erspielen. Wenngleich diese zweite Halbzeit keine ganz großen Highlights mehr bereithalten sollte, feierten die Fans die 05-Talente fortlaufend mit Sprechchören. In der Nachspielzeit verpasste Kalemba dann nach einem Konter zwar noch einen möglichen Siegtreffer, die Stimmung sollte die vergebene Chance aber niemandem rund um den Bruchweg mehr verderben. Mit einer standesgemäßen Humba sowie "Europapokal"-Sprechchören verabschiedeten die Fans die 05-Talente nach dem Schlusspfiff in den wohlverdienten Feierabend.

In der zweiten K.-o.-Runde des Meisterwegs der Youth League wartet nun Dinamo Minsk aus Belarus auf die 05ER.

MAINZ 05 - MARIBOR 1:1 (0:1)

FSV: Babatz - Götze (89. Görtler), Amann, Marincau, Müller (56. Azakir) - Gleiber, Martinovic (73. Horozovic) - Kalemba, Dardari, Wiesnet - Toure (89. Frenzel)

Tore: 0:1 Dukaric (29.), 1:1 Kalemba (48.)

Schiedsrichter: Milanovic (Vlasacevic, Tomovic, Bauer)
Zuschauer: 3.000