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Profis 05.10.2022 - 16:00 Uhr

Burkardt: Das Vertrauen des Trainers zurückzahlen

Der deutsche U21-Nationalspieler über sein Comeback, Verantwortung und Erinnerungen an die jüngsten Heimsiege gegen RB Leipzig

Am vergangenen Wochenende gab Burkardt gegen Freiburg sein Comeback.

Am vergangenen Samstag feierte Jonny Burkardt nach seinem Ausfall aufgrund einer Fleischwunde am Fuß, die er sich am 10. September im Auswärtsspiel in Hoffenheim zugezogen hatte, in Freiburg sein Comeback. Bei der 1:2-Niederlage im Breisgau lief der Mainzer Stürmer von Beginn an auf und war mit seiner Vorlage auf Aarón zum 1:2-Anschlusstreffer (52.) maßgeblich daran beteiligt, dass die Mainzer bis zuletzt auf einen Punkt hatten hoffen dürfen. "Es ist sehr schön, wieder fit zu sein, der Mannschaft helfen und auf dem Platz angreifen zu können. Das war, trotz der Niederlage, für mich persönlich ein schönes Gefühl", zeigte sich Burkardt nach seiner Rückkehr zufrieden. 

Comeback und großes Vertrauen des Trainers

"Meine Wunde am Fuß habe ich noch leicht gespürt, sie hat mich aber überhaupt nicht beeinträchtigt, es ist so gut wie ausgeheilt. Auch jetzt ist es schon wieder besser als noch am Wochenende. Das ist also kein Hindernis mehr", gibt der 22-Jährige einen Einblick in seinen Gesundheitszustand. Beim Gastspiel in Sinsheim war der 05-Angreifer in der zehnten Spielminute von Kevin Akpoguma abgeräumt und im Anschluss verletzt ausgewechselt worden. "Ich musste meinen Fuß lange ruhigstellen und hochlegen, einfach schonen, bis es von selbst verheilt. Da kann man nicht viel zum Heilungsprozess beitragen", erläutert Burkardt den Weg bis zur Rückkehr auf den Platz und ergänzt: "Das Gute ist, dass es relativ schnell wieder losgehen konnte, als das Ganze verheilt war."

So konnte der Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft die zurückliegende Länderspielpause nutzen, um vollständig fit zu werden und stand in Freiburg direkt wieder in der Startelf. Trainer Bo Svensson hatte seinen Stürmer vor der Partie im Breisgau als "Schlüsselspieler" bezeichnet, als Akteur, der das Mainzer Spiel in jeder Phase beeinflusse, in der Lage sei, andere Spieler besser zu machen. "Es ist immer gut, wenn der Trainer dir vertraut, er viel Positives und Potential in dir sieht. Das möchte ich dann auch zurückzahlen", so Burkardt, der durch den Assist in Freiburg direkt damit anfing. "Die Vorlage tut mir persönlich gut und es ist schön, am Tor beteiligt gewesen zu sein", freute sich der Stürmer, mit einem Scorerpunkt aus seiner Verletzung zurückgekommen zu sein.

Beim Auswärtsspiel in Hoffenheim verletzte sich der deutsche U21-Nationalspieler am Fuß.

Sauberer spielen, kaltschnäuziger werden

Vollends zufrieden mit der Leistung seines Teams war er nach der knappen Niederlage aber selbstredend nicht, monierte unmittelbar nach der Partie, dass man im ersten Durchgang keinen Zugriff bekommen habe. In der Halbzeitpause hätte man zwar nichts Grundlegendes geändert, sich aber noch einmal zusammengerauft und "die Räume vor der Kette im zweiten Durchgang besser verteidigt bekommen", blickt der 22-Jährige auf das vergangene Wochenende zurück. "Es ist unsere klare Zielsetzung, unsere Leistung über ein ganzes Spiel auf den Platz zu bringen. Da müssen wir weiter dran arbeiten, die Intensität im Training hochhalten, um dann am Wochenende richtig abzuliefern", fordert der Stürmer insgesamt mehr Konstanz.

Im letzten Drittel könne man noch sauberer spielen, um mehr Torchancen zu kreieren und müsse diese dann kaltschnäuziger nutzen, weiß Burkardt warum es in der Mainzer Offensive derzeit hakt und ergänzt: "Da gibt es bessere und schlechtere Phasen, ich hoffe, dass jetzt wieder eine bessere kommt."

Der 05-Angreifer profitiert auch von der Zusammenarbeit mit Hermann Gerland bei der deutschen U21-Nationalmannschaft (IMAGO / Sven Simon).

Verantwortung übernehmen

Ihn persönlich bringe stets auch die Zusammenarbeit mit Hermann Gerland weiter, auf den Burkardt bei der U21-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes als Offensivtrainer vertraut. "Er hat schon viele gute Spieler gesehen und kann genau einschätzen, was man in welchen Situationen zu tun hat, was häufiger zum Erfolg führt und was nicht. Da kann er mit seiner unglaublichen Erfahrung und Fußballkenntnis jedem Stürmer weiterhelfen und ist für mich ein guter Ansprechpartner", schwärmt der Kapitän der ältesten DFB-Nachwuchsauswahl. Auch im Verein könnte er zukünftig mehr Verantwortung übernehmen, dies solle sich aber "organisch ergeben", will Svensson den 22-Jährigen nicht in eine Führungsspielerrolle hineindrängen. "Ich bin jetzt schon länger dabei und glaube, dass ich mehr in den Vordergrund treten, mehr coachen und noch mehr mit meinen Mitspielern sprechen kann. Das ist mein Ziel und da bin ich auf einem guten Weg", erklärt Burkardt, der vor rund vier Jahren erstmals für die Mainzer Profis auflief.

Angesprochen auf das Bundesliga-Debüt von Nelson Weiper am vergangenen Wochenende gratuliert Burkardt zunächst, lobt den U19-Stürmer und erinnert sich an seine Zeit im Übergang zwischen Nachwuchs und Profis zurück. "Zu dem Zeitpunkt ist es wichtig, geduldig zu bleiben. Es ist manchmal nicht einfach, zwischen der U19 und der ersten Mannschaft zu switchen. Da muss man einfach versuchen weiter an sich zu arbeiten", rät der 22-Jährige, denn die Bundesliga-Premiere sei zwar ein erster wichtiger Schritt, es seien jedoch noch viele weitere zu gehen.

Nach zuletzt zwei Heimsiegen gegen Leipzig in Folge, wollen die 05ER auch am Samstag Punkte mitnehmen.

Gute Erinnerungen an Heimspiele gegen RB

Kurzfristig steht nun am Samstag (15.30 Uhr, live auf Sky und 05ER.fmhier gibt es noch Tickets) aber erstmal die Partie gegen Leipzig an. Die vergangenen beiden Duelle mit den Sachsen in der MEWA ARENA konnten die 05ER für sich entscheiden, wie Burkardt weiß. "Das waren überwältigende Gefühle", blickt er auf das 1:0 zum Saisonauftakt der vergangenen Spielzeit zurück. "Corona-gebeutelt haben wir vor einer unfassbaren Kulisse den Sieg geholt. Das war ein super Start in die Saison, an solche Spiele erinnert man sich gerne zurück."

Auch den 3:2-Sieg im Januar 2021 hätten die Mainzer Spieler "noch gut vor Augen", für das kommende Wochenende sei all dies aber nicht entscheidend. "Unterbewusst hat man es bestimmt im Kopf, dass man sich zuhause ein gutes Gefühl gegen sie erspielt hat. Seither hat sich bei Leipzig aber einiges verändert, entsprechend ist auch die Spielvorbereitung für uns eine andere", erläutert Burkardt. Am Samstag müsse man dann "endlich wieder ein Mainz-05-Heimspiel zeigen. Mit größtmöglicher Intensität arbeiten, schnell umschalten und nach vorne spielen, die Fans mit ins Boot holen und so die Stärken der Leipziger gar nicht aufkommen lassen", verweist Burkardt auf die anstehende Herausforderung, bei der in der MEWA ARENA erneut gepunktet werden soll.