• Home
  • News
  • Die Sinne für ein "besonderes Spiel" geschärft

Vorberichte 11.05.2023 - 15:30 Uhr

Die Sinne für ein "besonderes Spiel" geschärft

Svensson freut sich auf das anstehende Rhein-Main-Duell, in dem es auch tabellarisch um viel geht / "Es ist schön, dort zu gewinnen"

Das Hinspiel in der MEWA ARENA zum Jahresabschluss 2022 endete 1:1.

Am Samstagnachmittag ist der 1. FSV Mainz 05 um 15:30 Uhr (live auf Sky & 05ER.fm) zum Rhein-Main-Duell bei Eintracht Frankfurt zu Gast. In den 32. Bundesliga-Spieltag gehen beide Mannschaften nicht nur geographisch als Nachbarn, sondern stehen auch in der Tabelle unmittelbar hintereinander. Die internationalen Plätze sind dabei sowohl für die achtplatzierten 05ER als auch für die Eintracht auf Rang neun in Reichweite, entsprechend groß ist die Bedeutung des Spiels. "Es ist ein besonderes Spiel, weil es gegen die Eintracht geht, so kurz vor dem Saisonende. Und, weil wir in der Tabelle eng beieinander stehen", erklärte 05-Trainer Bo Svensson auf der Pressekonferenz am Donnerstagmittag.

Fokus auf sich selbst

Im Großen und Ganzen liege eine normale Trainingswoche hinter dem FSV, die bittere Last-Minute-Niederlage gegen den FC Schalke 04 vom vergangenen Freitag habe man verarbeitet und nach ein paar freien Tagen das Training wieder aufgenommen. "Wir müssen immer am Anschlag trainieren, um gut zu sein“, begründet Svensson die kurze Auszeit. "Ich hatte das Gefühl, dass wir etwas Ruhe brauchen, um die Dinge zu trainieren", spricht der FSV-Coach auch über die ausgebliebenen, sonst üblichen öffentlichen Einheiten vor dem Rhein-Main-Duell. Man wolle sich auf sich selbst fokussieren, um in einem "schwierigen Auswärtsspiel" in Frankfurt ein "gutes Gesicht" zu zeigen und sich im Vergleich zu den vergangenen beiden Partien wieder zu verbessern.

Mit der nötigen mentalen Frische ausgestattet ("Es ist egal, was wir ihnen erzählen, wenn die Aufnahmefähigkeit nicht da ist“), sei das Training dann wieder inhaltlich geworden. Wie diese taktischen Inhalte im Detail aussehen, wollte der 05-Trainer aber selbstredend nicht verraten. Man habe die eigenen Prinzipien trainiert und Rückschlüsse aus dem Schalke-Spiel gezogen. "Es kommen einige Möglichkeiten in Frage", ließ der Däne auch die Konstellation im zentralen Mittelfeld vor dem Frankfurt-Spiel offen, wo er ob der Gelb-Sperren von Leo Barreiro und Dominik Kohr zu einem Umbau gezwungen sein wird.

11.05.2023

Die Pressekonferenz vor #SGEM05

Beim Abspielen dieses Video werden Daten an YouTube weitergegeben. Weitere informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklarung.

Mehrere Optionen im Mittelfeld

Die Zwangspausen der beiden Zentrumsspieler beschreibt Svensson als "nicht optimal", zumal es auf einen Schlag zwei Spieler auf einer ähnlichen Position betrifft. Jedoch sei es relativ klar gewesen, dass die 05ER im Saisonendspurt hier und da die Sperre eines Akteurs ereilen würde, haben neben Kohr (10. Gelbe Karte) und Barreiro (5.) doch auch Ludovic Ajorque, Anthony Caci, Andreas Hanche-Olsen, Karim Onisiwo und Anton Stach vier Verwarnungen auf dem Konto. "Wir können es nicht ändern und gucken lösungsorientiert auf die Sache", ist der 05-Coach dennoch optimistisch.

Stach, der in den Überlegungen rund um die Besetzung der Zentrale natürlich eine große Rolle spielt, hätte die zweitägige Extra-Trainingspause geholfen, um nach seinem Magen-Darm-Infekt - weshalb er das Schalke-Spiel verpasst hatte - wieder "kerngesund" zu werden. Jonathan Burkardt mache währenddessen Fortschritte, habe eine gute Energie. "Es ist echt positiv, ihn zu erleben und wieder zu sehen. Man merkt, wie er uns mit seinen Qualitäten gefehlt hat“, lobt Svensson den Angreifer, der wieder Teile des Trainings absolviert. Dennoch baue man den Stürmer weiter vorsichtig auf, die Richtung stimme aber. Neben Burkardt und den Gelb-gesperrten Akteuren fällt zudem Kapitän Silvan Widmer sowie der sich im Aufbautraining befindende Youngster Brajan Gruda für die Partie in Frankfurt aus. 

Lobende Worte für Glasner & Erinnerungen an die aktive Zeit

Die aktuelle Lage bei der SGE, die in der Liga seit nunmehr zehn Spielen sieglos ist, spiele in der Vorbereitung auf das Rhein-Main-Duell keine Rolle, auch wenn Svensson die Geschehnisse rund um den Trainerwechsel im Sommer natürlich verfolgt hat. "Ich schätze Oliver Glasner als Kollegen sehr. Einen guten Trainer zeichnet es aus, jede Mannschaft besser zu machen. Wenn man seine Karriere sieht, war er dazu immer in der Lage", findet Svensson nur lobende Worte über seinen Kollegen aus Frankfurt, ohne den Trainerwechsel zum Saisonende bewerten zu wollen. "Grundsätzlich finde ich, dass Trainer im Fußball teilweise zu früh entlassen werden. Das ist aber, glaube ich, keine untypische Meinung für einen Trainer", schmunzelt der FSV-Übungsleiter.

Aus seiner aktiven Zeit als 05-Akteur ist dem Dänen ein Auswärtsspiel am Main besonders im Gedächtnis geblieben: "Ich glaube, ich habe dort als Spieler nur einmal gewonnen", erinnert sich Svensson an den 3:1-Sieg der 05ER in der Spielzeit 2012/13. "Das war ein besonderes Spiel und es ist schön, dort zu gewinnen.“

Rund 4.000 Fans begleiten die 05ER nach Frankfurt.

Mit großer Unterstützung das Bestmögliche herausholen

Dass rund 4.000 Fans (hier findet ihr die Faninfos zur Partie) den FSV auf der kurzen Reise nach Frankfurt begleiten werden, dürfte dem Team noch einmal zusätzliche Motivation für das Duell mit der Eintracht geben. "Seit dem Winter haben wir in der Liga nur zwei Heimspiele verloren und hatten viel Spektakel, es waren unterhaltsame Partien. Wir müssen guten Fußball spielen und den Leuten etwas anbieten, mit dem sie sich als Mainz-Fan identifizieren können", beschreibt Svensson den eigenen Anspruch, nach dessen Verständnis sich Mainz 05 nicht über große Zielsetzungen, sondern vielmehr über eine Kultur des Miteinanders definiere. Auch deshalb freut sich der 05-Coach besonders über die große Unterstützung in den vergangenen Monaten, in denen die 05ER zuhause regelmäßig vor vollem Haus aufliefen und auch auswärts stets auf die lautstarke Unterstützung der eigenen Anhänger bauen konnten.

Das logische Ziel für die letzten Wochen sei es nun, so weit oben zu landen wie möglich. Was dann dabei herauskommt, sei für den Mainzer Trainer aber noch immer zweitrangig, dies entrücke den Fokus nur unnötigerweise vom Wesentlichen. Und dennoch: "Wenn der Schlussstrich gemacht wird, wollen wir vor den Mannschaften stehen, die aktuell nah bei uns sind, das ist doch völlig klar." Einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung können die 05ER am Samstag gehen, wenn sie auf den direkten Konkurrenten vom Main treffen.