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Profis 17.08.2022 - 18:00 Uhr

Kohr: Mit "breiter Brust" gegen den Ex-Klub

Der Mittelfeldspieler ist froh, nach anderthalb Jahren als Leihspieler nun ein echter 05ER zu sein & will die Auswärtsniederlage beim FCA aus der vergangenen Saison am Wochenende wiedergutmachen. "Da waren wir nicht bereit, das darf in so einem Spiel nicht vorkommen", fordert der Routinier.

Dominik Kohr beim letzten Duell mit dem FC Augsburg im Duell mit Niklas Dorsch.

Mit dem souveränen Einzug in die zweite Pokalrunde sowie vier Punkten aus zwei Liga-Spielen ist der FSV in der neuen Saison mehr als ordentlich aus den Startlöchern gekommen. Zuletzt hatte sich das Team von Bo Svensson in einer Hitzeschlacht gegen Union Berlin einen Punkt erarbeitet: "Der gute Saisonstart ist für uns als Team sehr wichtig, er gibt uns ein gutes Gefühl. Wir wissen jetzt, dass wir in einer guten Verfassung sind. So haben wir uns das vorgestellt", erklärt Dominik Kohr nun drei Tage vor der Begegnung mit seinem Ex-Klub FC Augsburg. Aufgrund der ersten Partien könne man nun mit breiter Brust zum nächsten Auswärtsspiel (Samstag, 15.30 Uhr, live auf SKY und 05ER.fm) reisen, auch wenn natürlich noch nicht alles perfekt laufe.

"Man hat gegen Union gesehen, dass wir defensiv stabil stehen, unsere Chancen aber offensiv noch nicht so gut ausspielen. Da können wir uns auf jeden Fall noch verbessern", sieht der Mittelfeldmotor Verbesserungspotential im Angriff und führt weiter aus: "Es war vorher klar, dass es gegen Union kein schönes Spiel wird, wenn zwei Mannschaften mit demselben Plan aufeinandertreffen. Das war für die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht so attraktiv anzusehen, aber für uns war es trotzdem ein intensives Spiel, in dem wir es über weite Strecken richtig gut gemacht haben." 

Und auch persönlich läuft es für den Sechser aktuell gut. In der Liga stand "Dome" bislang jede Minute auf dem Platz, im Pokal in Aue erzielte er den wichtigen Treffer zum 1:0. Für die neue Saison hat sich der 28-Jährige nach seiner Muskelverletzung im Oberschenkel im vergangenen Jahr in erster Linie vorgenommen, verletzungsfrei zu bleiben und der Mannschaft mit seiner Präsenz und "dem einen oder anderen Tor" zu helfen. Im Vergleich zur Vorsaison sieht Kohr sein Team trotz der Abgänge einiger Führungsspieler um Kapitän Moussa Niakhaté auch im Bezug auf das Übernehmen von Verantwortung gut aufgestellt.

Neue Hierarchie

"Es sind jetzt auch andere Persönlichkeiten des Teams gefragt. Auch Jungs, die sonst vielleicht nicht so in den Vordergrund treten. Und Silvan nimmt seine Rolle als Kapitän hervorragend an und geht voran. So soll es sein", erklärt der Mittelfeldspieler die neuen Gegebenheiten innerhalb der Mannschaft und ist froh, nach anderthalb Jahren als Leihspieler im 05-Trikot, nun fest bei den Rheinhessen unter Vertrag zu stehen. "Ich habe immer gesagt, dass ich mich vom ersten Tag an wohlgefühlt habe und immer alles für den Verein gebe. Trotzdem macht es einen Unterschied, ob man ausgeliehen oder fest verpflichtet ist. So weiß ich jetzt, dass ich in den nächsten Jahren hier Vollgas geben kann und nicht im Sommer gucken muss, wo ich bleibe."

Beim Pokalspiel in Aue erzielte Kohr den Treffer zum 1:0. Weitere Tore sollen folgen.

Lange Zeit im FCA-Trikot

Für den kommenden Gegner Augsburg stand Kohr von 2014 bis 2017 in 102 Pflichtspielen auf dem Feld und hat damit bislang die meisten Spiele seiner Karriere für den FCA absolviert. Auch beim letzten Auswärtssieg der 05ER am dritten Spieltag der Saison 2016/17 stand der Zentrumsspieler noch für die bayerischen Schwaben auf dem Rasen und erinnert sich noch gut an das Duell: "Ich glaube, das war das Spiel, in dem ich mich verletzt habe", weiß Kohr, angesprochen auf seine Erinnerungen an die Begegnung. José Rodriguez hatte den damaligen Augsburger kurz vor Schluss beim Stand von 3:1 für den FSV gefoult und war des Feldes verwiesen worden. Kohr trug eine tiefe Fleischwunde am Unterschenkel davon und fiel im Anschluss vier Wochen aus. "Ich hatte Glück im Unglück, dass nichts gebrochen war und ich schnell auf den Platz zurückkehren konnte", erinnert sich der gebürtige Trierer zurück. Eine komplizierte Saison beendete Kohr mit dem FCA seiner Zeit mit einem Punkt Vorsprung auf den Tabellen-16. Wolfsburg auf Rang 13, Mainz wurde punktgleich mit den Wölfen 15. Nach der Saison wechselte Kohr zurück nach Leverkusen, wo er bereits in der Jugend gespielt und bei den Profis debütiert hatte. Über eine Zwischenstation in Frankfurt zog es "Dome" dann im Januar 2021, zunächst auf Leihbasis, zum FSV.

Die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte am Samstag ist für Kohr etwas Besonderes, auch wenn sich beim FCA seit seinem Wechsel nach Leverkusen einiges verändert hat: "In der aktuellen Mannschaft sind wenige, mit denen ich noch zusammengespielt habe. Trotzdem freue ich mich, mich nach dem Spiel mit den Leuten aus dem Umfeld zu unterhalten. Am liebsten natürlich, wenn wir vorher die drei Punkte eingefahren haben und ich eins, zwei Witze machen kann", möchte Kohr die Mainzer Niederlagenserie in der Augsburger WWK Arena am Wochenende beenden.

Mentalität gefragt

Im Vergleich zum Auswärtsspiel in der letzten Saison, will der ehemalige deutsche U-Nationalspieler besonders die Mentalität seiner Mannschaft verbessert sehen. "Gegner, die gegen uns gewinnen möchten, müssen intensiv und ekelhaft spielen. Das haben wir Augsburg in der letzten Saison im Hinspiel (4:1-Heimsieg, Anm. d. Red.) gezeigt. Im Rückspiel (1:2-Niederlage, Anm. d. Red.) haben sie uns dann aber auch gezeigt, wie sie uns schlagen können. Da waren wir nicht bereit, das darf in so einem Spiel nicht vorkommen. Deshalb wollen wir da jetzt ein bisschen was wieder gutmachen. Nach dem geglückten Saisonstart können wir mit breiter Brust nach Augsburg fahren und wenn wir das abrufen, was wir können, ohnehin jeden Gegner schlagen", gibt sich Kohr vor den anstehenden Aufgaben optimistisch.