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Profis 05.07.2023 - 19:00 Uhr

Batz: Ereignisreiche Jahre bis zur Rückkehr ins Oberhaus

Bundesliga-Debüt vor elf Jahren: Der neue 05-Torhüter über die Beweggründe für seinen Abschied aus Saarbrücken & seine ersten Tage als FSV-Profi

Daniel Batz mit Robin Zentner beim Trainingsauftakt am Sonntag im Bruchwegstadion.

Nach seiner Ausbildung in den Nachwuchsabteilungen der SpVgg Greuther Fürth und des 1. FC Nürnberg gelang Daniel Batz in der Saison 2011/12 beim SC Freiburg der Sprung in die Bundesliga. Am 34. Spieltag schenkte ihm Christian Streich in der Partie beim BVB (0:4) damals das Vertrauen. 90 Minuten Bundesliga-Luft schnupperte der gerade 21-Jährige seinerzeit, es blieben bis heute die Einzigen für den Sommer-Neuzugang des FSV. Am Bruchweg wolle er nun - elf Jahre später - die "Möglichkeit nutzen, mich höherklassig zu beweisen. Ich möchte nochmal von null bewertet werden und habe eine neue, persönliche Herausforderung gesucht", sagte der Torhüter am Mittwochnachmittag im Rahmen seiner ersten Medienrunde als 05ER.

Bis zum letzten Spieltag der abgelaufenen Saison durfte sich der heute 32-Jährige mit dem 1. FC Saarbrücken Hoffnungen machen, den Zweitliga-Aufstieg feiern zu können oder zumindest an der Relegation teilnehmen zu dürfen. Am Ende fehlte den Saarländern ein Zähler und stürzte auch den Torhüter, der in seinen sechs Jahren im Ludwigspark zum Publikumsliebling und unumstrittenen Nummer eins geworden war, buchstäblich ins Tal der Tränen. Wegen des verpassten Aufstiegs, aber auch wegen seiner Zukunftspläne. Der 2:1-Erfolg gegen Viktoria Köln sollte sein 217. Pflichtspiel-Einsatz und letzter Auftritt im FCS-Trikot gewesen sein. "Ich habe nach etwas komplett Neuem gesucht und möchte jetzt zwei Ligen weiter oben nochmal versuchen, Erfahrungen zu sammeln", erklärt der Torhüter seinen Vereinswechsel im Sommer. "Natürlich hätten sie mich gern behalten, aber es gab auch Verständnis für meine Entscheidung", erklärt er.

Svensson überzeugt vom Neuzugang

Am Bruchweg ist man überzeugt, im gebürtigen Erlangener den passenden Ersatz für Finn Dahmen gefunden zu haben, um das Torwarttrio um Robin Zentner und Lasse Rieß zu komplettieren: "Daniel ist seit Jahren der beste Torhüter der dritten Liga, und in den gemeinsamen Gesprächen hat er uns auch abseits seiner guten Leistungen auf dem Platz schnell davon überzeugt, dass er genau der Richtige für uns ist", hatte Bo Svensson die Neuverpflichtung kommentiert. Und dieser hatte nicht lange überlegen müssen, als er vom Interesse der 05ER hörte. Zum Kennenlerngespräch habe er seinen Mallorca-Urlaub mit der Familie unterbrochen und sei für einen Abend nach Mainz gekommen: "Die Aufgabe entspricht genau dem, was ich gesucht habe. Mainz 05 steht für dynamischen Fußball, für Zusammenhalt auf und neben dem Platz, ist ein sympathischer Klub und etablierter Bundesligist, der seine familiären Werte lebt."

05.07.2023

Sach' emol, Daniel!

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Schnapszahl auf dem Rücken

In jungen Jahren, so Batz, habe ihm als Ersatztorwart beim SC Freiburg die Spielpraxis gefehlt. "In diesem Alter sind Einsätze unheimlich wichtig. Du musst spielen, spielen, spielen." Die nötige Praxis holte sich Batz nach seinem Abschied aus Freiburg und sammelte in Chemnitz, Elversberg und Saarbrücken die Erfahrung von mehr als 300 Einsätzen in der Regionalliga und 3. Liga. Diese wolle er nun einbringen beim Torwarttraining unter Stephan Kuhnert, den er nach wenigen Trainingstagen bereits als "Unikat" bezeichnet. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, auch wenn ab und an mal die Beine wehtun werden", so Batz, der beim FSV die Rückennummer 33 tragen wird. "Wir haben eine sehr harmonische Torwartgruppe und eine gute Basis im Umgang", sagt er mit Blick auf seine neuen Kollegen. 

Als neuer, ältester Profi im 05-Kader kann er nicht nur seinen Keeper-Kollegen viel von seinen Erfahrungen mit auf den Weg geben, hat er auf seinem Karriereweg doch reichlich positive wie auch negative Erlebnisse zu verdauen gehabt. So war Batz zwischen 2016 und 2018 zweimal mit Elversberg und einmal mit Saarbrücken in zwei Relegationsspielen am Drittliga-Aufstieg gescheitert und hatte mit Letzteren zuletzt drei Jahre lang jeweils am Sprung in Liga zwei geschnuppert. 2020 war er im DFB-Pokal-Viertelfinale zudem zum Elfmeter-Held geworden, als er im Duell mit Fortuna Düsseldorf gleich fünf Versuche vom Punkt entschärfen konnte. Rückschläge, sagt er, können Energie verleihen. Ein Credo, welches eingefleischte 05-Fans nur zu gut kennen dürften.

Beim Neuanfang im Oberhaus möchte er nun vorerst alles aufsaugen, kennenlernen, im Training "jeden Tag alles geben" und bei der Wohnungssuche, die sich nicht so einfach gestalte, möglichst bald erfolgreich sein. "Zudem möchte ich mich mit meiner Persönlichkeit in der Mannschaft und im Verein einbringen", umschreibt er ein weiteres Ziel. Und natürlich mit seiner Qualität zwischen den Pfosten im Training, und sobald er gebraucht wird, im Spiel, zum Erfolg des FSV beitragen. Was die Fans von ihm erwarten dürfen? "Mein Torwartspiel ist offensiv ausgerichtet, ich versuche viel mitzuspielen und Situationen wegzucoachen oder so zu antizipieren, dass gar keine Chance entstehen kann, beispielsweise durch mein Stellungsspiel", erläutert der Neuzugang sein Selbstverständnis, auf das er auch in seinem neuen Umfeld am Bruchweg setzen möchte.