"Das ist unser Anspruch"

Wenn der FSV am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, live bei SKY & 05ER.fm) bei RB Leipzig antritt, kommt es auch zum Wiedersehen zweier guter, alter Bekannter: Als Profis stiegen Marco Rose & Bo Svensson 2009 mit dem FSV in die Bundesliga auf, starteten ihre Trainerkarrieren später im Nachwuchsleistungszentrum am Bruchweg und sind heute gestandene Fußballlehrer. Während sich der 05-Trainer auf das Wiedersehen mit seinem drei Jahre älteren Pendant an der Seitenlinie freut, warnt er gleichzeitig vor der hohen Hürde in einem "der schwierigsten Spiele der Saison".

Ausführlich zur Gesamtsituation und Entwicklungen rund um die 05-Profis äußert sich Svensson zudem hier

Auf der Pressekonferenz zwei Tage vor der Partie sprach Svensson außerdem unter anderem über die Rückkehr der Nationalspieler, die Situation von Jonny Burkardt und Karim Onisiwo sowie die Voraussetzungen, in der sächsischen Landeshauptstadt zu punkten. 

Die Länderspielpause

"Wir haben die Pause insgesamt sinnvoll genutzt, haben trainiert und dann einige Tage freigegeben mit einem Programm für zuhause. Seit Dienstag stehen wir wieder auf dem Platz. Bei der Belastung der nächsten Tage berücksichtigen wir, dass die Nationalspieler zu unterschiedlichen Zeitpunkten zurückgekommen sind, aber auch unterschiedliche Einsatzzeiten hatten. Es ist ein anderer Ablauf in dieser Woche, das sollte aber für Samstag kein Problem sein. Wichtig ist, dass sich niemand verletzt hat."

Den Gegner

"Ich betrachte alle Spiele unter Marco in Leipzig unter inhaltlichen Gesichtspunkten. Die Mannschaft ist nicht nur individuell gut, sondern in allen Bereichen. Vor nicht allzu langer Zeit haben sie in Dortmund verloren, als die Teams punktgleich waren - sie waren dort aus meiner Sicht die bessere Mannschaft. Gegen Manchester City haben sie zuhause die zweite Halbzeit dominiert. Es ist eine der schwierigsten Aufgaben in der Bundesliga, unabhängig von den letzten Ergebnissen. Klar ist, dass sie über viel Tempo verfügen und wir uns dort in den letzten Jahren schwergetan haben. Wir können sie aber auch nicht langsamer machen, sondern wollen versuchen zu beeinflussen, wie wir Fußball spielen und die Aufgabe meistern. Das geht am besten, wenn wir über unsere Stärken reden. Wenn wir nur aufpassen und ständig über die Schulter gucken, dann ist die Wahrscheinlichkeit, etwas zu holen meiner Meinung nach nicht so hoch. Wir haben großen Respekt, es geht aber nicht, ohne auf uns selbst zu schauen."

Den Ex-05ER Marco Rose

"Marco hat sehr viele Qualitäten, hat was im Kopf, ist sehr klar und extrem nett, was nicht langweilig bedeuten soll. Er ist lustig, hat eine gute Ausstrahlung und Charisma. So kenne ich ihn auch aus unserer gemeinsamen Zeit. Mit ihm ist man immer in guter Gesellschaft. Aber wir werden am Wochenende beide unsere Mannschaften so aufstellen, dass wir versuchen zu gewinnen. In den 90 Minuten wollen wir unseren Mannschaften helfen. Natürlich kann es auch mal emotional werden, aber das lässt sich einfach trennen und beeinflusst unser Verhältnis nicht."

Zuletzt sechs Partien ohne Niederlage (4 Siege, 2 Remis)

"Natürlich hilft es, wenn sich bestätigt, dass es schwer ist, gegen uns zu spielen. Und dass wir auch in Spielen, die nicht so gut laufen, punkten können. Wenn wir aber so spielen wie in der ersten Halbzeit bei Hertha oder der zweiten gegen Freiburg, brauchen wir nicht nach Leipzig fahren, dann haben wir schon verloren. Wir sind in der Lage, über 90 Minuten gute Spiele zu liefern, das ist unser Anspruch - nämlich das zu bringen, was uns ausmacht. Daran messen wir die Jungs, daran sollen sie sich selbst messen. Gegen Top-Mannschaften braucht es mehr als 45 gute Minuten, um mitzuhalten."

Karim Onisiwo nach seinem Aufenthalt bei der österreichischen Nationalmannschaft

"Wir waren im ständigen, engen Austausch mit dem österreichischen Fußballverband und den Medizinern dort. Es ist alles zu 100 Prozent so gelaufen wie abgesprochen. Sie haben ihn genau in dem Fall eingesetzt, den sie uns vorher geschildert haben. Es ist besser geworden in den letzten zehn Tagen. Aber wir wollen ihn wieder auf 100 Prozent bekommen, insofern hätte es keinen Sinn gehabt, ihn gestern trainieren zu lassen. Wir tauschen uns täglich mit Karim aus, denn es ist eine Geschichte, die schnell in beide Richtungen gehen kann. Deswegen gibt es auch keine Prognose für das Wochenende. Wenn er nicht bei 100 Prozent ist, ist klar, dass er nicht von Anfang an spielen kann."

Leandro Barreiro nach dem 0:6 mit der luxemburgischen Nationalelf gegen Portugal

"Leandro ist ehrgeizig und natürlich enttäuscht. Aber Leo ist Mentalität pur und er kann wie fast kein anderer mit sowas umgehen. Das motiviert ihn nur noch mehr mit Blick auf das, was jetzt kommt. Ihn bringt nichts so schnell aus dem Gleichgewicht."

Jonny Burkardts Reha-Fortschritt

"Seine Reha ist in den letzten Wochen sehr gut gelaufen. Er spürt nach Belastung weniger Schmerzen, was positiv ist. Wann er wieder auf dem Platz beziehungsweise Trainingsplatz stehen wird, kann ich nicht sagen. Der Trend zeigt zumindest nach oben."

Einen möglichen Einsatz von Nelson Weiper im DFB-Pokal-Halbfinale der U19 bei Schalke 04 am Sonntagvormittag (11 Uhr, live auf dfb.de)

"Natürlich ist das am Sonntag ein wichtiges Spiel für den Verein. Aber die Reihenfolge ist klar: Erst kommen die Profis, dann die U19. Natürlich könnte Nelly am Sonntag eine Rolle spielen - intern sind alle Szenarien besprochen. Wir müssen aber erstmal das Spiel am Samstag abwarten."

Rund 700 Fans begleiten die 05-Profis nach Leipzig, wo die Tageskassen geschlossen bleiben werden. Hier geht es zu den Faninfos.