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Spielberichte 11.03.2023 - 23:57 Uhr

Ajorques Traumtor sichert Remis bei der Hertha

05ER finden vor der Pause nicht ins Spiel, steigern sich aber im zweiten Durchgang und bleiben auch im fünften Spiel in Folge ungeschlagen

Dank einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang hat sich der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag bei Hertha BSC ein Remis erarbeiten können. Die Treffer beim 1:1 (0:1) aus 05-Sicht erzielten vor der Pause Jessic Ngankam per umstrittenem Handelfmeter und Ludovic Ajorque, dem nach der Pause ein Traumtor gelang. 

Eine Veränderung hatte Bo Svensson gegenüber dem Heimsieg über Hoffenheim vorgenommen und in der Hauptstadt Anton Stach (in seinem 50. Bundesliga-Spiel als 05ER) für Dominik Kohr in die erste Elf beordert. Zudem kehrte Karim Onisiwo nach seiner Verletzung zurück und verdrängte Delano Burgzorg aus dem Kader. 

Hertha spielbestimmend

Von Anpfiff weg entwickelte sich ein intensives Duell, in dem die Gastgeber die erste Gelegenheit haben sollten: In der vierten Minute brach  Ngankam auf dem rechten Flügel durch und versuchte es mit einer flachen Hereingabe auf Florian Niederlechner, der das Leder freistehend vor dem Gehäuse haarscharf verpasste. Die Hertha agierte schwungvoll, zwei Heimsiege in Folge hatten dem Team aus der Hauptstadt sichtbar Rückenwind im Abstiegskampf verliehen. Insgesamt war es eine unruhige Anfangsphase mit vielen kleinen Fouls im Mittelfeld. Nach genau acht Minuten dann der erste Abschluss, als der beim FSV ausgebildete Suat Serdar es aus 20 Metern versuchte, Robin Zentner aber nicht ernsthaft prüfen konnte. Während die Mainzer ihre Schwierigkeiten hatten, in die Partie zu finden, näherten die Berliner sich dem ersten Treffer immer weiter an: Nach einer Flanke von Lucas Tousart kam wieder Serdar zum Abschluss, zielte aber zu ungenau - vorbei (15.). Statt einer Ecke folgte im Anschluss an die Szene aber ein VAR-Eingriff, den sich zunächst wohl niemand im Stadion so recht erklären konnte. Nach Sichtung der TV-Bilder entschied Schiedsrichter Benjamin Cortus schließlich auf Elfmeter, weil Leandro Barreiro den Ball vor dem Schuss von Serdar unglücklich mit seinen Fingerspitzen touchiert hatte - eine unnatürliche Körperhaltung hatte nicht vorgelegen, was Ngankam naturgemäß egal war. Der Angreifer entschied sich für die rechte Ecke, Zentner für die andere Richtung und nach 18 Minuten führte die Hertha, aufgrund der Entstehung glücklich, mit Blick auf den Spielverlauf aber nicht unverdient. 

Im Anschluss gelang es dem FSV ein wenig, die Dynamik der Gastgeber zu brechen und selbst zu ersten Abschlüssen zu kommen: In der 24. Minute versuchte es Stach aus der zweiten Reihe, zielte aber zu zentral, so dass Oliver Christensen zur Stelle war. Vielmehr gelang den Rheinhessen in der Offensive in diesem ersten Durchgang allerdings nicht, während die Hertha das aktivere Team blieb, ohne sich jedoch weitere Großchancen zu erspielen. Glück hatten die Berliner, die zur Pause sechs zu eins Abschlüsse zu ihren Gunsten verzeichneten, allerdings gehabt, dass Tolga Cigerci nach einem rüden Einsteigen gegen Barreiro im Mittelfeld in Minute nur die Gelbe Karte gesehen hatte. Die Pausenführung war dennoch verdient.

Ajorque traumhaft aus dem Nichts

Mit Wiederbeginn reagierte Svensson erstmals und brachte Aarón für Anthony Caci in die Partie. Die nächste Gelegenheit hatten aber erneut die Berliner: Einen Cigerci-Eckstoß verlängerte Tousart auf den zweiten Pfosten, wo Niederlechner den Ball knapp verpasste (50.). Aus dem Nichts fiel dann wenig später der Ausgleich für die 05ER, und zwar durch ein wahres Traumtor. Danny da Costa brachte eine Flanke in den Strafraum, wo Ajorque per Kopf auf Barreiro abtropfen ließ, der wiederum gedankenschnell für den Franzosen ablegte, dessen folgender Schlenzer genau im Winkel des Gehäuses der Hertha einschlug, wo Christensen vergeblich flog (57.). Der Winter-Neuzugang bejubelte seinen zweiten Bundesliga-Treffer, während Svensson noch vor dem Wiederanpfiff einen Dreifach-Wechsel zog: Kapitän Silvan Widmer, Aymen Barkok und Onisiwo ersetzten da Costa, Jae-sung Lee und Marcus Ingvartsen. Sowohl der Treffer als auch die frischen Kräfte taten dem FSV gut, der nun endlich in die Partie gefunden hatte. Nach einer guten Stunde brachte Aarón einen Eckball von rechts scharf vors Tor, wo Stach hochstieg und den Ball knapp über das Tor köpfte (63.). Das Spiel war in dieser Phase gekippt und blieb hochspannend.

Bei den Mainzern lief der Ball nun flüssig durchs Mittelfeld, so dass die 05ER auch immer häufiger in Abschlusssituationen kamen. So auch in der 67. Minute, als Onisiwo es aus elf Metern per Rückzieher versuchte, der aber nicht den Weg aufs Tor fand. Doch auch die Gastgeber meldeten sich wenig später zurück, nachdem sie am überraschenden Ausgleich doch zu knabbern gehabt hatten. Nach einem Eckball von Marvin Plattenhardt landete ein Kopfball von Marc-Oliver Kempf am Querbalken (69.). Eine weitere ganz strittige Szene folgte in Minute 70, nachdem Kempf Stefan Bell im Anschluss an einen Freistoß klar am Kehlkopf getroffen hatte, was - schwer nachvollziehbar - ungeahndet blieb. Es war nun ein offenes Spiel, in dem auch Ex-05-Coach Sandro Schwarz frischen Wind von der Bank und unter anderem seinen besten Torschützen Dodi Lukebakio ins Spiel brachte. Der Angreifer sorgte auch sofort für Gefahr, als er einen Schlenzer nur um Zentimeter am Mainzer Tor vorbeisetzte (75.). Fünf Minuten später reagierte Svensson zum letzten Mal, als er Kohr für Barreiro brachte. Ein Wechsel, der sich auszahlte und dem FSV wieder zu mehr Stabilität im Zentrum verhalf, was sich zudem positiv auf die Offensivbemühungen auswirkte. In der 87. Minute erkämpfte sich Stach das Leder, startete über links durch und flankte ins Zentrum, wo Onisiwo unter Gegnerdruck abschloss, aber an Christensens Fußabwehr scheiterte. Es war die letzte Gelegenheit dieser Begegnung, in der die Mainzer sich den Punkt im zweiten Durchgang verdient hatten, wenngleich beide Teams zwischenzeitlich an Treffer Nummer zwei geschnuppert hatten. Durch das Remis haben die 05ER nach 24 Partien 36 Zähler auf dem Konto, während die Hertha im Tabellenkeller steckenbleibt.

Am kommenden Sonntagabend (19.30 Uhr) empfängt der FSV den SC Freiburg in der MEWA ARENA. Hier könnt ihr euch Tickets sichern.