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Profis 24.06.2022 - 10:05 Uhr

Zentner: "Für alle aus dem Rheingau etwas Besonderes"

Vor dem ersten Testspiel der Sommervorbereitung am Samstagnachmittag spricht die Mainzer Nummer eins über das Duell mit dem Verein seines Wohnortes und die Zielsetzung für die kommenden Wochen

Wenn die Profis des 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag (14 Uhr) im Rahmen der 05ER Clubpartnerschaften im ersten Testspiel der Sommervorbereitung in Geisenheim auf den 1. FC Kiedrich treffen, wird es nicht nur für die Fußballer des Kreisoberligisten eine Partie mit Seltenheitswert. Auch Robin Zentner blickt einem besonderen Aufeinandertreffen entgegen, schließlich geht es für den Mainzer Schlussmann gegen den Verein aus seiner Wahlheimat. Der 27-Jährige kennt die Region bestens, wurde in Rüdesheim geboren, wohnte und kickte jahrelang in Eltville und lebt seit einigen Jahren in Kiedrich. "Es wird mit Sicherheit eine lustige Erfahrung. Ich freue mich auf das Wochenende und glaube, es wird für alle aus dem Rheingau etwas Besonderes, und für mich natürlich auch", so der 27-Jährige.

Informationen zum Testspiel in Geisenheim

Am Dienstagabend kehrten die Mainzer Bundesliga-Profis aus der Sommerpause zurück auf den Trainingsplatz. "Einen guten Eindruck" hat Zentner nach den ersten Einheiten von der Mannschaft, bei der unter anderem auch die Neuzugänge Danny da Costa, Anthony Caci und Maxim Leitsch mittrainierten. "Gerade die Jungen geben Gas, die Neuen sind gut reingekommen - ich glaube, jeder hat Lust. Wir wurden am Dienstag schön empfangen von den Fans. Es herrscht eine gute Stimmung und mit der vergangenen Saison im Rücken lässt sich auch mit Selbstbewusstsein in die Vorbereitung gehen", betont der FSV-Keeper, der mit seinem Team am kommenden Samstag gegen Kiedrich den ersten Test der Vorbereitung bestreitet. Ein Heimspiel für Zentner - auch wenn das Spiel nicht in der MEWA ARENA stattfindet. 

Am Dienstagabend kehrten Zentner (2.v.l.) und seine Kollegen auf den Trainingsplatz zurück.

Große Vorfreude auf beiden Seiten

"Ich komme aus Eltville, wo ich die ersten 19, 20 Jahre meines Lebens gewohnt habe", erzählt der Mainzer Stammtorhüter, der am Rheingau den besonderen Mix aus Ruhe und gleichzeitiger Anbindung an die drei großen Städte der Region, Mainz, Frankfurt und Wiesbaden, schätzt. "Das ist komplett Heimat für mich, weil ich in Eltville zur Schule gegangen bin, immer dort gewohnt habe und meine ganze Familie und viele Freunde in der Gegend leben." Vor mehr als zwei Jahren ist Zentner nach Kiedrich gezogen, "ein kleines ruhiges Dorf", so der 27-Jährige, in dem nicht wenige dem Duell mit dem Bundesliga-Keeper besonders entgegenfiebern, wie der FCK-Vorsitzende Bernd Helck im Gespräch mit mainz05.de verriet

Auch Zentner, der einige Kiedricher Spieler persönlich kennt, freut sich auf die Partie, die auf dem Naturrasen in Geisenheim ausgetragen wird. "Ich finde es witzig. Es war schon ein großer Zufall, dass es so gekommen ist, dass wir jetzt das Testspiel gegen Kiedrich haben. Ich glaube, es wird für alle aus dem Rheingau etwas Besonderes, und für mich natürlich auch", betont der gebürtige Rüdesheimer, der die Partie gegen den Kreisoberligisten trotz des großen Klassenunterschieds mit seinem Team nutzen möchte, um nach der Sommerpause wieder in die eigenen Abläufe zu finden. "Wir sind in einer ganz frühen Phase der Vorbereitung, in der es einfach darum geht, ein Gefühl dafür zu bekommen, wieder ein Fußballspiel zu spielen."

Auf dem Rheinland-Pfalz-Tag loste 05-Vereinsbotschafter Niko Bungert (l.) unter allen 05ER Clubpartnern dem 1. FC Kiedrich den Hauptgewinn zu.

Clubpartnerschaften "eine gute Sache"

Auch wenn das ungleiche Duell hinsichtlich Intensität und Handlungsschnelligkeit naturgemäß nicht mit einem Pflichtspiel zu vergleichen sei, so Zentner. "Aber trotzdem spielen bei unterklassigen Mannschaften auch immer Leute, die mal höher gespielt haben, die wissen, wie sie mit dem Ball umzugehen haben. Es gibt meistens zwei richtig schnelle Spieler. Man hat also immer eine leichte Gefahr, sich zu blamieren", gibt der Mainzer Schlussmann zu verstehen, "aber in erster Linie geht es darum, gut reinzukommen und an unseren Inhalten, die wir nach und nach verbessern müssen, um sie auf einem Top-Level abliefern zu können, in einem geringeren Tempo arbeiten zu können. Da hilft es natürlich, wenn man das nicht mit dem maximalen Druck machen muss, sondern erst einmal in die Abläufe reinkommen kann."

Für die Akteure des FCK, die das Testspiel im Rahmen der 05ER Clubpartnerschaften zugelost bekommen haben, dürfte es hingegen ein Ereignis werden, das sie so schnell nicht vergessen. "Wenn man da gezogen wird, ist das für die Mannschaft ein absolutes Highlight und für die meisten Jungs das Spiel ihres Lebens und eine coole Erfahrung. Man kann sich auch als Profi-Spieler gut hineinversetzen, wie sich das anfühlt. Als ich bei Eltville und wir in der Jugend mal gegen Wehen gespielt haben, war es ein ähnliches Gefühl", erzählt Zentner und zeigt sich begeistert von der Gesamtidee der Clubpartnerschaften. "Die Amateurmannschaften fühlen sich, auch zurecht, oft benachteiligt gegenüber den Profiteams. Ich glaube, wenn man die dann mit solchen Aktionen mitnehmen kann und so die Zusammenarbeit stärkt, ist das auf jeden Fall eine gute Sache."

Nach der Partie gegen Kiedrich steht für die 05ER eine Woche später der nächste Test gegen Wormatia Worms an. Am 31. Juli wartet Erzgebirge Aue in der ersten Runde des DFB-Pokals (zum Sommerfahrplan). Die Ziele bis dahin sind gesteckt: "Ich glaube, es ist wichtig, dass wir jetzt genau da anfangen, wo wir in der letzten Saison aufgehört haben, dass wir Bos Spielidee weiter verinnerlichen, ausbauen und den Jungs, die neu gekommen sind, vermitteln können. Natürlich ist so ein kleinerer Umbruch auch immer eine Chance, an den Stellschrauben zu drehen, die unser Spiel noch besser machen und den Neuzugängen Mainz 05 als Verein, unsere Spielidee, unsere Idee vom gemeinsamen Trainieren und Arbeiten näherzubringen. Ich glaube, dass das wichtig ist, weil das mit Sicherheit nicht überall gleich ist", so der Mainzer Schlussmann. Erst einmal geht es am Samstag aber in die Heimat.