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U19 13.03.2024 - 20:00 Uhr

Youth-League-Reise endet gegen Porto

Spielstarke, effiziente Portugiesen ziehen gegen glücklose Mainzer ins Halbfinale ein

Endstation Viertelfinale: Nach einer 1:4 (0:2)-Niederlage gegen den FC Porto ist die abenteuerliche Reise der 05-Talente auf internationaler Bühne seit Mittwochabend beendet. Kaum trösten dürfte die Mainzer dabei, dass das Ergebnis am Ende wohl um ein bis zwei Treffer zu hoch ausgefallen war, nachdem die Gastgeber sowohl vor der Pause als auch über weite Strecken des zweiten Durchgangs am Anschlusstreffer dran gewesen waren, der der Partie wohl nochmal eine völlig neue Wendung hätte geben können. Für die spiel- und abschlussstarken Gästen trafen Rodrigo Mora (2) sowie Joao Teixeira und Anhá Candé, den 05-Ehrentreffer besorgte Fritz Engel in der Schlussphase. Die letzte magische Nacht endete so mit einer herben Enttäuschung für das Team von Benjamin Hoffmann, das für seine Leistungen in den vergangenen Monaten nach dem Schlusspfiff dennoch gebührend gefeiert wurde am erneut ausverkauften Bruchweg, wo ein weiteres Mal Geschichte geschrieben worden war.

Die 05-Startelf im Viertelfinale

Zwei Veränderungen hatte der 05-Cheftrainer gegenüber dem Sieg gegen Manchester City vor 15 Tagen vorgenommen. Für Ivan Martinovic und den Gelb-gesperrten Philipp Schulz begannen Kapitän Daniel Gleiber, der rechtzeitig fit geworden war, sowie Stjepan Pavisic.

Vor dem Spiel am Bruchweg

Porto überlegen, 05ER ungenau

Die erste Gelegenheit der Begegnung sollte sich den Gästen bieten, die dabei auch davon profitierten, dass Aiman Dardari nach einem Zweikampf im Mittelfeld früh behandelt werden und der FSV vorübergehend in Unterzahl agieren musste. Das nutzten die Portugiesen für einen Angriff über ihren linken Flügel. Tiago Andrade tankte sich durch und flankte ins Zentrum, wo Pavisic zweimal in höchster Not löschen konnte (3.). Dardari kehrte kurz darauf zurück, der FSV war im Spiel und schnupperte in der zehnten Minute selbst erstmals an der Führung: Nach einem Ballgewinn im MIttelfeld schaltete Gleiber blitzschnell und schickte Fritz Engel mit einem Ball in die Tiefe, der Angreifer musste auf dem Weg zum Tor nochmal abbrechen und versuchte es aus 20 Metern per Schlenzer, den Porto-Keeper Diogo Fernandes sicher hatte. Den Gästen war es bis hierhin dennoch gut gelungen, eine echte Anfangsoffensive des FSV zu unterbinden. Gleichzeitig deuteten sie immer wieder an, aus dem Nichts in die gefährlichen Zonen vordringen zu können. Nach knapp 20 Minuten fiel nach einer solchen Szene dann auch die Führung für den FC Porto. Andrade hatte auf links erneut reichlich Zeit zu flanken, Teixeira nahm die Hereingabe im Zentrum direkt und überwand Louis Babatz, von dessen Fäusten der Ball den Weg ins Tor fand, äußerst glücklich (18.). Nur eine Minute später hatte der Vorlagengeber selbst aus spitzem Winkel die Chance, auf 2:0 zu stellen, scheiterte aber an Babatz (19.). 

Es waren Situationen, die wie ein kleiner Weckruf wirkten, denn in den Minuten nach dem Rückstand waren es die Gastgeber, die die sich bietenden Räume nutzen sollten. Nach einem feinen Ball von Tim Müller aus der eigenen Hälfte hatte Dardari viel Raum, kam nach feinem Solo auch zum Abschluss, bei dem ihm aber die Kräfte ausgingen, so dass das Leder am linken Pfosten vorbeitrudelte (22.). Es wurde immer unterhaltsamer, weil sich die Chancen auf beiden Seiten häuften. Wiederum nur drei Minuten später hatte Teixeira an der Strafraumgrenze Zeit, sich den Ball zurechtzulegen, bevor er seinen Schlenzer an den rechten Pfosten setzte (25.). Die Mainzer wurden kurz darauf bei einem durch Justus Götze getretenen Standard gefährlich, als sich die Portugiesen erst im Nachsetzen befreien konnten, nachdem der Ball im Fünfmeterraum Ping Pong gespielt hatte, jedoch kein Rot-Weißer zum Abschluss kam (27.). Abgezockter präsentierten sich in diesem ersten Durchgang die verdient führenden Gäste, die nach einer guten halben Stunde zum zweiten Mal jubeln durften: Candé erlief im Zentrum einen ungenauen Pass von Emanuel Marincau und bediente Mora, der aus 17 Metern den richtigen Moment abwartete, um Babatz mit seinem gefühlvollen Schuss in den Winkel zu überwinden - 0:2 aus 05-Sicht (32.). Ein bitterer Spielverlauf für 05ER, die zu oft zu ungenau und überhastet agierten, wenn sich ihnen einmal Räume boten. Erst in der Schlussphase der ersten 45 Minuten ergaben sich wieder Gelegenheiten noch vor der Pause zu verkürzen. Zunächst prüfte Gleiber Fernandes mit einem Versuch aus 18 Metern (45.+1), bevor der Kapitän sich das Leder in der letzten Minute der dreiminütigen Nachspielzeit noch einmal erkämpfte und der Ball bei Dardari landete, der den Gäste-Keeper aber freistehend nicht überwinden konnte. Auch der Nachschuss Marcel Kalembas fand anschließend nicht den Weg ins Tor. Zwar hatte Schiedsrichter Goga Kikacheishvili anschließend auf Abseits entschieden, jedoch fälschlicherweise, weil der Ball von einem Portugiesen zu Dardari gespitzelt worden war. So gingen die glücklosen Mainzer mit dem Zwei-Tore-Rückstand in die Katakomben.

Bilder des Spiels

Druckvolle 05ER lassen Chancen liegen, Porto macht den Sack zu

Mit Wiederbeginn reagierte Hoffmann, brachte Safyan Toure für Marincau und stellte zudem um auf ein 4-2-3-1-System, nachdem er sein Team zu Beginn mit einer Fünferkette ins Rennen geschickt hatte. Erstmals gefährlich wurde es allerdings zunächst erneut vor dem 05-Tor: Mora bediente den aus abseitsverdächtiger Position startenden Goncalo Sousa, der Babatz umkurvte, aber von Götze am Einschuss, der vermeintlichen Vorentscheidung, gehindert wurde (48.). Der FSV brauchte hier eine Initialzündung, um zurück ins Spiel zu finden, verpasste diese aber bei der ersten Offensivaktion des zweiten Durchgangs denkbar knapp. Gleiber hatte nach Zuspiel von Dardari perfekt ins Zentrum geflankt, wo Toure den Ball aus fünf Metern nicht voll erwischte, so dass Fernandes mit den Fingerspitzen über den Querbalken klären konnte (52.). Die Mainzer gaben hier nun den Ton an, schlugen reihenweise Flanken vor das Tor der Portugiesen, die aber alles sauber weg verteidigten, was in den Strafraum geflogen kam. Nach einer guten Stunde zog der 05-Trainer Joker Nummer zwei und brachte Lovis Bierschenk für Kalemba (62.). Was ein Anschlusstreffer im ausverkauften Bruchwegstadion auslösen würde, war förmlich greifbar. Die Gäste blieben aber bei Umschaltaktionen stets gefährlich, so auch in Minute 64, als Candé frei auf Babatz zusteuerte, jedoch am selbigen scheiterte. Im Gegenzug fand Engel dann Toure, der hier für mächtig Betrieb sorgte, in dieser Szene zwei Abwehrspieler stehen ließ, aus 17 Metern aber knapp daneben zielte (65.). Die Zeit lief dem FSV, der stets dran blieb, davon. Auch ein Versuch von Dardari, der nach dem Seitenwechsel mächtig zugelegt hatte, landete, leicht abgefälscht, neben dem Gehäuse (68.).

Während ein Mainzer Treffer längst verdient gewesen wäre, hatte auf der gegenüberliegenden Seite der kurz zuvor eingewechselte Cardoso Varela kurz darauf die riesige Gelegenheit, scheiterte aber nach einer Flanke von Mora an Babatz (72.). Machtlos war nur eine Minute später allerdings auch der FSV-Schlussmann, nachdem Pavisic ein fataler Fehlpass unterlaufen war: Mora steuerte aus zentraler Position allein aufs Gehäuse zu und behielt bei seinem platzierten Schuss aus 15 Metern die Nerven - 0:3 (73.). Die Partie war nun gelaufen, und sieben Minuten vor dem Ende schloss Candé einen weiteren Konter mit dem vierten Treffer ab. Es wurde (zu) deutlich. Für die 05ER sollte es zumindest noch zu Ergebniskosmetik reichen. Dardari legte drei Minuten vor dem Ende im Strafraum quer für Engel, der aus elf Metern das 1:4 markierte. Wenig später war Schluss und die Köpfe zunächst am Boden. Mainzer aber stehen bekanntlich immer wieder auf.

Das nächste Highlight wartet auf die U19 des FSV im Übrigen bereits am Sonntag (13 Uhr) erneut vor heimischer Kulisse, wo die 05ER gegen die TSG 1899 Hoffenheim um den Einzug ins DFB-Pokal-Finale kämpfen.

Mainz 05 - FC Porto 1:4 (0:2)

FSV: Babatz - Götze, Pavisic, Marincau (46. Toure), Dal, Müller (89. Wiesnet) - Amann, Gleiber (77. Horozovic) - Engel (89. Ugljanin), Kalemba (62. Bierschenk), Dardari
Porto: Diogo Fernandes - Martim Fernandes, Ribeiro, Brás, Rodrigues - Teixeira (70. Martins), Oliveira, Mora - Sousa, Candé, Andrade (70. Varela)

Tore: 0:1 Joao Teixeire (18.), 0:2 Mora (32.), 0:3 Mora (73.), 0:4 Candé (83.), 1:4 Engel (87.).

Zuschauer: 7.143
Schiedsrichter: Goga Kikacheishvili (David Akhvlediani, Davit Gabisonia, Patrick Schwengers)