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U19 27.02.2024 - 20:00 Uhr

U19 schaltet auch ManCity aus!

Müller & Schulz bringen ausverkauftes Bruchwegstadion zum Beben - Hoffmann-Team ringt favorisierte Engländer am Ende verdient nieder

Die internationale Abenteuerreise für die U19 der 05ER geht weiter! Am Dienstagabend rang das Team von Benjamin Hoffmann den Nachwuchs von Manchester City im Achtelfinale der UEFA Youth League mit 2:1 (1:1) nieder. Tim Müller hatte die Gastgeber für eine glänzende Anfangsphase mit der Führung belohnt, die die Engländer in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs egalisieren konnten. Dem 2:1 durch einen sicher verwandelten Strafstoß von Philipp Schulz kurz nach Wiederbeginn hatten die Gäste dann nicht mehr viel entgegenzusetzen. Im Viertelfinale des Wettbewerbs trifft das Hoffmann-Team nun am 12. oder 13. März erneut vor heimischer Kulisse auf den FC Porto, der sich am Nachmittag bei Titelverteidiger AZ Alkmaar im Elfmeterschießen durchsetzen konnte.

Die 05-Startelf

Zwei Veränderungen hatte Benjamin Hoffmann gegenüber dem Achtelfinal-Erfolg über den FC Barcelona vornehmen müssen. Für den verletzten Kapitän Daniel Gleiber rückte Ivan Martinovic in die erste Elf, während Fritz Engel anstelle des angeschlagenen Lovis Bierschenk begann. 

Vor dem Spiel

Druckvolle 05ER verdienen sich die Führung

Der FSV begann furios und sollte nach wenigen Sekunden zu seiner ersten Chance kommen. Nach einer Ecke von Aiman Dardari landete der Ball bei Schulz, der, eher unfreiwillig, Jason Amann bediente. Der Ersatzkapitän scheiterte aus acht Metern am Torwart, bevor der Rebound von Martinovic über dem Gehäuse landete (1. Spielminute). Ein langes Abtasten fiel aus diesem Abend, denn nur 30 Sekunden später setzte sich Marcel Kalemba gegen mehrere City-Abwehrspieler durch, doch sein Schlenzer aus rund 17 Metern rauschte über den Querbalken  (2.). Die Gäste wussten spätestens jetzt, woran sie waren im Bruchwegstadion. Dennoch beruhigte sich das Geschehen nach diesen ereignisreichen Anfangsminuten zunächst. Auch, weil ManCity zwar wenig Nadelstiche nach vorne setzen konnte, dafür aber darum bemüht war, über Ballbesitz an Sicherheit zu gewinnen. Die 05-Führung, die in der 16. Minuten fallen sollte, war dennoch verdient. Justus Götze hatte sich über rechts durchgesetzt und in die Mitte gegeben, wo Kalemba auf Engel ablegte, der das Auge für Linksverteidiger Müller hatte, dessen fulminanter Abschluss aus 14 Metern halblinker Position im kurzen Eck einschlug - 1:0 für den FSV!

Im Anschluss fanden die technisch starken die Engländer besser in die Partie und sollten auch zu ersten Chancen kommen. Nach 24 Minuten kombinierte sich der City-Nachwuchs fein bis in den Strafraum der 05ER, wo Joel Ndala Louis Babatz, der das Leder um den Pfosten lenkte, erstmals zum Eingreifen zwang. Im Anschluss an den folgenden Eckball landete der abgewehrte Ball vor den Füßen von Mahamadou Susoho, dessen Volley-Versuch zur sicheren Beute des 05-Keepers wurde. Die Chancen häuften sich in dieser Phase, weil die Gäste es verstanden, sich dem hohen, aggressiven Anlaufen der Mainzer immer wieder zu entziehen und sich in die gefährlichen Räume durch zu kombinieren. So auch drei Minuten später, als der Ball nach einem Chip in den Sechzehner auf Ndala bei Jadon Heskey landete, dessen etwas missratenen Schuss aus kurzer Distanz Torschütze Müller auf der Linie klären konnte (27.). Den Gastgebern, die zu Beginn klar den Ton angegeben hatten, fehlte es nun an Entlastungsangriffen und vor allem an Ballbesitz. Die Gäste ließen Ball und Gegner laufen, so dass der Ausgleich nicht nur aufgrund der sich häufenden Chancen in der Luft lag. Die Drangphase der Citizens war im Anschluss dennoch gebrochen. Die Engländer hatten zwar weiter mehr vom Spiel, wirklich zwingend wurden sie aber nicht mehr - zumindest bis in die Schlussphase des ersten Durchgangs hinein. In Minute 42 tauchte erneut Ndala frei vor Babatz auf, doch Emanuel Marincau klärte mit einer beherzten Grätsche in höchster Not. Zwei Minuten später näherte sich der City-Angreifer erneut an, als er aus spitzem Winkel am Pfosten scheiterte (44.). Bis tief in die zweiminütige Nachspielzeit hinein verteidigte der FSV die knappe Führung noch, doch mit dem Halbzeitpfiff fiel der verdiente Ausgleich doch noch. Kane Taylor legte im Strafraum quer auf Justin Oboavwoduo, der aus acht Metern ins verwaiste Tor traf.

Bilder zum Spiel

Schulz vom Punkt eiskalt, City kaum noch gefährlich

Mit Wiederbeginn reagierte Hoffmann erstmals und brachte Safyan Toure für Martinovic - ein Wechsel, der großen Einfluss auf die Partie haben sollte, weil der Stürmer fortan für mächtig Betrieb sorgte. Den ersten Abschluss der zweiten 45 Minuten verzeichneten dennoch die Engländer, als Ndala Babatz aus 20 Metern prüfte, aber zu zentral abschloss (50.). Auf der gegenüberliegenden Seite kamen nur kurz darauf aber auch die Mainzer wieder mal zu einem Angriff, der es in sich haben sollte: Kalemba schickte den eingewechselten Toure auf die Reise, der von Susoho im Strafraum per Grätsche gestoppt wurde - Elfmeter für den FSV. Eine umstrittene Entscheidung des türkischen Schiedsrichters Atilla Karaoglan zwar, doch Schulz war das herzlich egal. Der Mittelfeldspieler übernahm die Verantwortung und blieb wie schon im Elfmeterschießen gegen Barcelona eiskalt. Die Mainzer führten wieder (52.). Die Gäste reagierten auf diesen neuerlichen Rückschlag gereizt und mit der nächsten Chance. Wieder war es Ndala, der aus spitzem Winkel auf Babatz zusteuerte, aber nur das Außennetz anvisierte (56.). Anders als in Teil zwei von Durchgang eins ließ der FSV sich aber nun nicht immer weiter in die Defensive drängen, verzeichnete mehr Ballbesitz und deutete seine Offensivgefahr, auch dank Joker Toure, immer wieder an. City hingegen fehlten in dieser Phase nach dem erneuten Rückschlag die Ideen, um für Torgefahr zu sorgen. Anders die 05ER, für die nach 70 Minuten Aiman Dardari Treffer Nummer drei auf dem Fuß hatte: Nach feiner Einzelleistung lenkte letztlich ein Abwehrbein das Leder über den Querbalken.

Mit der knappen Führung im Rücken ging es in die Schlussphase, die Hochspannung bei bester Atmosphäre bieten sollte. ManCity hatte nach dem Seitenwechsel nicht annähernd an die Dominanz zuvor anknüpfen können und kam nur noch sporadisch zu Abschlüssen. 13 Minuten vor dem Ende landete ein Kopfball von Nico O'Reilly einen Meter über dem Gehäuse. Dem FSV boten sich dagegen immer wieder Räume zum Umschalten. Über Dardari ging es wenig später ganz schnell durchs Mittelfeld, Toure sah den in der Mitte mitgelaufenen Müller, doch Susoho verhinderte mit der Fußspitze den fast sicheren Einschlag (83.). Nach der darauffolgenden Ecke kam Amann zum Abschluss, Toure fälschte noch ab, doch True Grant hielt sein Team im Spiel. Die knappe Führung sollte auch bis zum Beginn der vierminütigen Nachspielzeit bestand haben. In dieser überstanden die 05ER gleich fünf Gäste-Ecken in Folge mit Glück und Geschick und näherten sich mit jeder Sekunde einem weiteren sensationellen Triumph auf europäischer Bühne. Und dieser war ihnen nach einem letzten langen Ball, den die Engländer in den Strafraum schlugen, dann auch nicht mehr zu nehmen. Der Bruchweg stand ein weiteres Mal in seiner jahrzehntelangen Tradition Kopf. Die Party auf dem Platz und auf den Rängen nahm Fahrt auf an einem Abend, der für viele der Anwesenden nun wohl erst so richtig Fahrt aufnehmen würde.

Mainz 05 - Manchester City 2:1 (1:1)

FSV: Babatz - Götze, Marincau, Dal, Müller - Amann, Martinovic (46. Toure), Schulz - Engel (79. Horozovic), Kalemba (88. Ugljanin), Dardari (90.+2 Hasa)
ManCity: Grant - Simpson-Pusey, Susoho, Mfuni (62. Henderson-Hall), Galvez - O'Reilly, Wright, Taylor - Oboavwoduo, Heskey (79. Warhurst), Ndala

Tore: 1:0 Müller (16.), 1:1 Oboavwoduo (45.+2), 2:1 Schulz (52., Foulelfmeter)

Zuschauer: 7.143 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Atilla Karaoglan ( Ceyhin Sesigüzel, Cevdet Komurcuoglu, Patrick Schwengers)