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Spielberichte 11.02.2024 - 17:40 Uhr

VfB-Doppelschlag vor der Pause kostet den FSV Zählbares

05ER schnuppern lange an eigener Führung & geben das Spiel vor der Pause aus der Hand

Mit 1:3 (0:2) musste sich der 1. FSV Mainz 05 am Fastnachtssonntag beim VfB Stuttgart geschlagen geben. Dabei hatten die Rheinhessen mutig begonnen, dem VfB allen voran in der ersten halben Stunde große Probleme bereitet, dabei aber eben auch eine in der Luft liegende Führung mehrfach liegen gelassen. Die Vorentscheidung in dieser über weite Strecken ausgeglichenen Partie brachte dann die Nachspielzeit des ersten Durchgangs, als die effizienteren Stuttgarter durch Maximilian Mittelstädt und Jamie Leweling den Doppelschlag setzten. Deniz Undav erhöhte in Durchgang zwei, bevor Ludovic Ajorque nach einem Standard noch der Ehrentreffer gelang. 

Fünf Veränderungen hatte Jan Siewert, teilweise gezwungenermaßen, vorgenommen gegenüber dem Remis gegen Union Berlin unter der Woche: Und so begannen Andreas Hanche-Olsen, Joshua Guilavogui, Dominik Kohr, Merveille Papela und Jessic Ngankam anstelle von Danny da Costa, Edimilson Fernandes, Tom Krauß, Leo Barreiro (alle Bank) und Karim Onisiwo (Oberschenkel-Probleme). Darüber hinaus fehlte Kapitän Silvan Widmer aufgrund eines grippalen Infekts im Kader, Phillipp Mwene musste mit Rückenproblemen passen. Guilavogui übernahm in diesem variablen 5-4-1 die zentrale defensive Position mit Sepp van den Berg und Hanche-Olsen an seiner Seite, während über die Flügel Papela und Anthony Caci Akzente setzen sollten.

Chancenplus für den FSV, VfB-Doppelschlag vor der Pause

Von Anpfiff weg sollte es hoch hergehen: Zunächst scheiterte Undav nach nur 30 Sekunden mit einer Direktabnahme aus zehn Metern nach flacher Hereingabe von Enzo Millot an Robin Zentner (1.). Und nur wenig später dann die erste Offensivaktion des FSV, als Papela Jonny Burkardt auf rechts bediente, dessen Flanke auf den zweiten Pfosten Caci an den linken Außenpfosten setzte (2.). Es war ein ansehnlicher Auftakt mit keineswegs abwartenden Gästen, die immer wieder Nadelstiche setzen und zielstrebig nach vorne agieren wollten. Nach achteinhalb Minuten wurde der dynamische Beginn zunächst jäh unterbrochen, als erste Tennisbälle auf dem Rasen landeten und Deniz Aytekin die Partie unterbrach. Weiter sollte es erst nach knapp 15 Minuten gehen, womit klar war, dass dieser Fastnachtssonntag eine saftige Verlängerung erfahren würde. Besser zurück fanden die Mainzer, die mit der nächsten Gelegenheit hätten in Führung gehen müssen: Caci hatte Ngankam auf links geschickt, der Winterneuzugang brachte den Ball butterweich in den Lauf von Papela, der das Leder freistehend aus kurzer Distanz aber nicht voll erwischte und das Tor verfehlte (21.). Der FSV war voll drin in der Partie, präsentierte sich aktiv und aggressiv, musste aber auch immer wieder hellwach sein, wenn die Stuttgarter ihre Passstafetten aufzogen. In der 25. Minute wurde es so dann wieder einmal auf der anderen Seite gefährlich. Chris Führich hatte vor dem Strafraum quergelegt auf Atakan Karazor, dessen Rechtschuss aus 15 Metern, am rechten Pfosten vorbeistrich - Zentner wäre aber wohl zur Stelle gewesen. Die Mainzer blieben in dieser Phase das gefährlichere Team. Nach einer guten halben Stunde hatte Kohr über rechts Platz und den Blick für den mitgelaufenen Burkardt im Zentrum, der am Ball vorbeitrat, was aber Ngankam in Position brachte, der von Stenzel aber aus 14 Metern in letzter Sekunde am Abschluss gehindert wurde (34.). Nach der darauffolgenden, kurz ausgeführten, Ecke von Nadiem Amiri flankte Caci gefühlvoll auf den zweiten Pfosten, wo wieder Ngankam freistand, den Kopf aber nicht an den Ball brachte und so die nächste Chance zur Führung verstreichen ließ (35.).

Beinahe hätte die 05ER den Gegner dann nach starken ersten 40 Minuten zur Führung eingeladen, als Papela nach einem eigenen Eckball einen Zweikampf verlor und Millot Führich auf die Reise schickte, gegen den Zentner im eins gegen eins glänzend agierte und das 0:1 aus 05-Sicht verhinderte (41.). Mit der nächsten Chance schlug der VfB dann aber zu. Stenzel flankte von rechts, Mittelstädt konnte den Ball im Strafraum stoppen und direkt in die lange Ecke abziehen - 1:0, keine Chance für Zentner (45.+2). Ein Schlag ins Gesicht für die Gäste, die sich auch drei Minuten später unsortiert präsentierten, als die Stuttgarter den Doppelschlag perfekt machten: Diesmal hatte Stenzel im Zentrum zu viel Raum, erkannte die sich auftuende Lücke, die sich Leweling bot, der nach dem Chipball des Außenverteidigers Caci abschüttelte und Zentner aus acht Metern überwand (45.+5). Die Nummer eins des FSV bewahrte sein Team wiederum nur drei Minuten später vor der sicheren Entscheidung, als Leweling an der klasse Fußabwehr des Torhüters scheiterte (45.+8). Den zuvor so fokussiert und griffig auftretenden Rheinhessen war in der Schlussphase dieses ersten Durchgangs aus dem Nichts der Stecker gezogen worden. Mit dem Zwei-Tore-Rückstand für den FSV ging es schließlich in die Pause.

Impressionen aus Stuttgart

FSV verpasst schnellen Anschlusstreffer, Undav mit der Entscheidung

Auf die beiden Gegentore reagierte Siewert mit drei Wechseln: Mit Wiederbeginn übernahmen Barreiro, Marco Richter sowie Jae-sung Lee für Papela, Kohr und Ngankam. Und wieder agierten beide Teams in den Anfangsminuten auf Augenhöhe. Den ersten Abschluss gab Caci ab, der von Strafraumgrenze an Fabian Bredlow (52.) scheiterte. Auf der gegenüberliegenden Seite reagierte im Gegenzug wieder einmal Zentner klasse, als er gegen Leweling parierte. Die 05ER waren hier sichtlich auf den schnellen Anschlusstreffer aus, der ihnen aber nicht gelingen wollte. In Minute 54 versuchte sich Amiri mal aus der Distanz, doch Bredlow war zur Stelle. Dass der FSV mittlerweile bei neun zu acht Abschlüssen angelangt war, hatte nach einer guten Stunde rein statistischen Wert. Denn die Gastgeber verzeichneten ihrerseits ein klares Plus an Ballbesitz, während die 05ER ihre offensiven Zielspieler in dieser Phase zu selten fanden. In der 68. Minute folgte der nächste schöne Angriff, aber auch der nächste zu unpräzise Abschluss. Nach einer Flanke von Caci landete das Leder über Burkardt bei Barreiro, der aus 16 Metern abzog, aber genau auf Bredlow zielte, der den Ball sicher hatte. Die Zeit lief nun mehr und mehr davon. Nicht mehr Fortune hatte vier Minuten später Ajorque, dessen Kopfball nach einer Halbfeld-Flanke von Caci einen halben Meter am Tor vorbeirauschte (72.).

Entschieden war die Partie dann spätestens nach 73 Minuten. Ein langer Ball erreichte Undav, der sich gegen den soeben für Hanche-Olsen gekommenen Tom Krauß durchsetzte und Zentner mit einem Schuss in die kurze Ecke überwand. Der FSV sollte nochmal eine Antwort parat haben, die allerdings nur Ergebniskosmetik bedeutete. Kurz nach dem dritten Gegentreffer schlug Amiri eine Flanke in den Strafraum, die, von Guilavogui verlängert, bei Ajorque landete, der per Kopf zum 1:3 aus Mainzer Sicht verkürzte. Letztlich nur ein kurzer Hoffnungsschimmer, denn obwohl die 05ER in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne warfen, konnten sie letztlich keine entscheidende Durchschlagskraft mehr entfachen, um es nochmal spannend zu machen. 

Mit nach wie vor zwölf Zählern auf der Habenseite empfängt der FSV am kommenden Samstagnachmittag in der MEWA ARENA den FC Augsburg. Hier geht's zum Online-Ticketshop.

VfB - Mainz 05 3:1 (2:0)

VfB: Bredlow - Stenzel (62. Vagnoman), Anton, Ito, Mittelstädt - Karazor, Stiller (76. Dahoud), Leweling (62. Guirassy), Millot, Führich (61. Rouault) - Undav
FSV: Zentner - Papela (46. Richter), van den Berg, Guilavogui (84. Gruda), Hanche-Olsen (70. Krauß), Caci - Kohr (46. Barreiro), Amiri, Ngankam (46. Lee), Burkardt - Ajorque

Tore: 1:0 Mittelstädt (45.+2), 2:0 Leweling (45.+5), 3:0 Undav (73.), 3:1 Ajorque (76.)

Zuschauer:
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Christian Dietz, Eduard Beitinger, Florian Exner, Patrick Hanslbauer)