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Spielberichte 07.02.2024 - 20:40 Uhr

Burkardt-Führung reicht nur zu einem Zähler

05ER verpassen Befreiungsschlag gegen Union & warten weiter auf zweiten Saisonsieg

Im Nachholspiel des 18. Spieltags ist der 1. FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1-Remis gegen Union Berlin hinausgekommen. Auch, weil die Gäste die verdiente 05-Führung, erzielt durch Jonny Burkardt in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs, mit dem Pausenpfiff durch Robin Gosens konterten. Zuvor war den Mainzern ein klarer Elfmeter versagt worden, nachdem Ludovic Ajorque in der Anfangsphase im Berliner Strafraum gefoult worden war. Die beste 05-Gelegenheit in Durchgang zwei vergab Karim Onisiwo, der das Tor aus kurzer Distanz nach gut 70 Minuten verfehlte.

Jan Siewert hatte gegenüber der Bremen-Niederlage drei Veränderungen vorgenommen. Für Kapitän Silvan Widmer begann Danny da Costa, Edimilson Fernandes rückte für Phillipp Mwene ins Teams, während Ajorque das Vertrauen an vorderster Front geschenkt bekam. Für ihn nahm Neuzugang Jessic Ngankam auf der Bank Platz.

Vor der Partie in der Arena

Auftakt mit offenem Visier

Auf tiefem Geläuf hatte der FSV die erste Halbchance der Partie, als ein Kopfball von Sepp van den Berg nach Freistoß-Flanke von Nadiem Amiri über dem Tor landete (2.). Auf der gegenüberliegenden Seite wurde es kurz darauf schon etwas gefährlicher: Benedict Hollerbach zog von der Strafraumgrenze ab, doch Robin Zentner war zur Stelle (4.). Ein langes Abtasten in diesen Anfangsminuten fiel aus. Denn nur drei Minuten später visierte Kevin Volland nach einer Flanke von rechts den Querbalken an (7.). Und weiter ging die zu Beginn wilde Fahrt: In der achten Minute landete der Ball auf schwer zu bespielbarem Rasen dann mehr zufällig über Amiri bei Burkardt, dessen abgefälschter Schuss das Tor verfehlte. Dafür wurde es nach der darauffolgenden Ecke umso gefährlicher: Wieder war es van den Berg, der per Kopf zum Abschluss kam und Rönnow zur ersten Glanztat zwang, bevor Leo Barreiros Nachschuss zu zentral geriet, so dass der dänische Union-Keeper erneut zur Stelle war (9.). Die nächste Ecke war die Folge, und nach einem Zweikampf im Fünfmeterraum blieb Ajorque blutüberströmt liegen, nachdem Robin Knoche den Kopf des Franzosen touchiert hatte. Der Angreifer konnte nach kurzer Behandlungspause weitermachen, Strafstoß gab es nicht, was nur schwer nachvollziehbar war. Es blieb äußerst unterhaltsam in diesem Abtstiegs-Krimi, wenngleich die Frequenz klarer Chancen zunächst nachließ. In der 20. Minute versuchte sich Amiri dann mal an einem direkten Freistoß aus rund 20 Metern zentraler Position, der allerdings auf dem Tornetz landete. Die nächsten beiden Abschlüsse gehörten den Berlinern, für die nacheinander Volland und Hollerbach verzogen, so dass nach einer überaus ereignisreichen ersten halben Stunde ein Torschussverhältnis von elf zu zehn zugunsten des FSV notiert werden konnte. 

Nach knapp 40 Minuten flogen dann unzählige Tennisbälle aus dem Gästeblock aufs Feld, was eine mehr als zehnminütige Unterbrechung zur Folge hatte sowie eine entsprechend lange Nachspielzeit. Dem Spielfluss allerdings tat dies nicht gut, es wurde zerfahrener. Und so brauchte es einen weiteren Standard für den FSV, um endlich wieder eine Führung bejubeln zu dürfen: Amiri hatte dank eines energischen Vorstoßes einen Eckball herausgeholt, den er selbst auf den kurzen Pfosten brachte, wo Burkardt zur Stelle war und per Kopf seinen ersten Treffer seit weit mehr als einem Jahr markierte - 1:0 (45.+8). Lange Bestand haben sollte diese jedoch nicht, weil die Gäste in der letzten Sekunde der Nachspielzeit zum Ausgleich kamen. Jannik Haberer flankte von rechts scharf auf den zweiten Pfosten, wo Gosens frei durchgestartet war und Zentner aus spitzem Winkel keine Chance ließ (45.+13). Mit dem Remis ging auch in die Pause.

Bilder des Spiels

Chancenplus, aber keine Tore

Mit Wiederbeginn ersetzte Widmer da Costa, während Union unverändert zurückkam. Und erneut sollte die erste nennenswerte Szene eine 05-Chance sein. Ajorque hatte von rechts eine perfekte Flanke geschlagen, die der gerade eingewechselte Kapitän per Kopf erwischte und Rönnow erneut zu einer klasse Reaktion zwang (52.). Der FSV fand gut rein in diesen zweiten Durchgang. Zwei Minuten später prüfte Amiri Rönnow erneut per Freistoß aus 20 Metern, doch der Däne war zur Stelle (54.). Genauso wie bei Burkardts Versuch kurz darauf (57.). In einer weiter intensiven, aber nun deutlich chancenärmeren, Begegnung brachte Siewert nach 70 Minuten Dominik Kohr für den ausgepowerten Amiri. Und wenig später sollte sich dem FSV die ganz dicke Chance bieten, erneut in Führung zu gehen. Nach einem missglückten Klärungsversuch von Aissa Laidouni landete der Ball auf dem Kopf des völlig freistehenden Onisiwos, der das Leder aus fünf Metern aber knapp neben das Gehäuse setzte (73.). Die 05ER wollten und brauchten drei Punkte. Für die letzten zehn Minuten schickte Siewert Ngankam für Onisiwo ins Rennen. Auf immer tieferem Geläuf war ein kontrolliertes Spiel nach vorne aber nun nahezu unmöglich, Chancen kaum noch vorhanden. Aus dem Nichts steuerte nach 88 Minuten noch einmal Union-Joker Yorbe Vertessen allein auf Zentner zu, konnte den 05-Keeper aber nicht überwinden. Es blieb die letzte Gelegenheit dieser Begegnung, die furios gestartet, dann aber nach dem Seitenwechsel, auch den Platzverhältnissen geschuldet, abgeflacht war. 

Nach dem neunten Remis der Saison hat der FSV nun zwölf Zähler auf dem Konto, nach wie vor Vorletzter, und ist am Fastnachtssonntag (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart gefordert. Am Samstag, den 17. Februar (15.30 Uhr), gastiert dann der FC Augsburg in der MEWA ARENA.

Mainz 05 - Union Berlin 1:1 (1:1)

FSV: Zentner - da Costa (46. Widmer), van den Berg, Fernandes, Caci - Barreiro, Krauß (90. Hanche-Olsen), Amiri (70. Kohr) - Burkardt, Ajorque (90. Gruda), Onisiwo (80. Ngankam)
Union: Rönnow - Gosens (82. Roussillon), Knoche, Vogt (63. Diogo Leite), Doekhi, Schäfer (77. Kral) - Khedira, Haberer, Laidouni - Hollerbach (63. Vertessen), Volland (82. Aaronson)

Tore: 1:0 Burkardt (45.+8), 1:1 Gosens (45.+13)

Zuschauer: 26.200
Schiedsrichter: Martin Petersen (Alexander Sather, Rafael Foltyn, Patrick Schwengers, Pascal Müller)