U23 30.10.2014 - 14:36 Uhr

Verlieren verboten

Das nächste 6-Punkte-Spiel in Großaspach

"Der letzte Mohikaner" - Richard Weil ist der einzige verbliebene Routinier in Martin Schmidts Ausbildungsmannschaft, auch Falkenmayer fällt lange aus.

Für 05-Trainer Martin Schmidt ist klar: „Am Freitag ist verlieren verboten, wir gehen das Spiel genauso an wie letzte Woche gegen Regensburg und spielen auch in Großaspach auf Sieg.“ Der Neu- und Übergangstrainer der SG Sonnenhof hat nicht weniger vor: „Es müssen drei Punkte her“, betont Uwe Rapolder auf der Vereinswebsite. „Wie wir das machen, ist zweitrangig.“

Für die Nullfünfer geht es also wieder gegen den Tabellenletzten. Großaspach findet sich dort punktgleich mit Jahn Regensburg wieder, die am vergangenen Sonntag Gast am Bruchweg waren. „Das war ein überaus glücklicher Sieg“, erinnert sich Martin Schmidt an das 1:0. „Normalerweise geht das 0:0 aus. Aber wir hatten die besseren Chancen und die gefährlicheren Aktionen auf unserer Seite.“ Und genau da will Schmidt am Freitagabend anknüpfen, gegen den nächsten direkten Konkurrenten aus der unteren Tabellenhälfte will der Schweizer keinen Meter herschenken, denn „ein Sieg kann etwas Luft für die nächsten Runden bringen“.

Weiterentwicklung auf dem Boden der Tatsachen

Zuletzt zeigte die Mainzer Ausbildungsmannschaft eine bestechende Form und eine konstante Entwicklung, auch im zählbaren Bereich. Aus den ersten fünf Spielen holte die U23 nur einen mageren Punkt, aus den folgenden fünf Begegnungen immerhin schon fünf und zuletzt ganze zehn Zähler aus fünf Partien. „Die Richtung stimmt und das ist kein Zufallsprodukt“, analysiert Schmidt die erarbeiteten Ergebnisse der letzten Wochen. Seine junge Truppe hat eindeutig an Erfahrung gewonnen und die Gegebenheiten der 3. Liga angenommen: „Es war auch ein Lernprozess, zu sehen: Du gewinnst die Spiele auch hinten und der Erfolg muss manchmal auf Kosten der Schönheit und des Offensivspektakels gehen.“

Die Qualität der Liga hat sich nicht zuletzt im DFB-Pokal offenbart, wo Dresden und Bielefeld den Einzug ins Achtelfinale gegen höherklassige Teams perfekt machten. „Die 3. Liga hat insgesamt immens an Qualität und Professionalität zugelegt, und spielt auch in Sachen Fitness sichtbar auf einem Niveau mit der Bundesliga“, erkennt Schmidt nach dem ersten Saisondrittel an. „In der Regionalliga war es auch mal möglich, ein Spiel wieder zu drehen. Wenn du jetzt gegen Rostock oder Dresden hinten liegst, ist das verdammt schwer. Insofern hat uns die Liga nach der Aufstiegseuphorie inzwischen auf den Boden zurückgeholt.“

Der Letzte bleibt unberechenbar

Wenngleich Großaspach auf dem Papier wenig entgegenzusetzen hat, zuletzt vor über zwei Monaten gewann und seither nur noch zwei Punkte verbuchen konnte: Der Gastgeber bleibt für Martin Schmidt ein ernstzunehmender Gegner. Uwe Rapolder, der offiziell vorübergehend bis zum Saisonende für Cheftrainer Rüdiger Rehm übernahm (um ihm die Doppelbelastung der Fußball-Lehrer-Ausbildung zu nehmen), macht die SGS zusätzlich schwer berechenbar. „Wir haben uns viele Spiele angesehen, aber Uwe Rapolder ist ein alter Haudegen“, erläutert Schmidt, der Rapolder in der Schweiz Anfang der 90er erlebte. Schmidt als Spieler des FC Naters, Rapolder als Trainer des FC Monthey. „Der Trainerwechsel macht das Spiel spezieller für uns, die Analysen der bisherigen Spielanlage weniger aussagekräftig und kann natürlich bei der Mannschaft nochmal einiges befeuern.“

Verletzungspech: Auch Falkenmayer fällt lange aus

Dazu kommt: Inzwischen hat auch die Mainzer das Verletzungspech eingeholt, nach drei Monaten ohne Ausfälle muss Schmidt nun länger auf Robin Zentner und Tobias Schilk verzichten. Ebenfalls fallen Philipp Klement und Pascal Reinhardt (beide mit Zerrung am Hüftbeuger) aus. Besonders schwer wiegt aktuell der langfristige Ausfall von Michael Falkenmayer, der mindestens 4-6 Monate fehlen wird. Falkenmayer hat sich einen Adduktoren-Abriss an der Leiste zugezogen, eine nahezu unbekannte Verletzung im Fußball, die den Routinier lange auf Eis liegen lässt. „Falke ist ein immens wichtiger Spieler für uns, auf dem Platz wie in der Kabine“, bedauert Schmidt den Verlust aus dem so stabilen Defensivblock, gleichzeitig des dritten Eckpfeilers der jungen Mannschaft. Mit Bene Saller, Patrick Pflücke und Todor Nedelev werden Mittelfeldalternativen aus dem Profikader mit an den Fautenhau reisen, Anpfiff der Begegnung ist am Freitag um 19 Uhr.