U23 04.05.2025 - 20:30 Uhr

Ein Punkt in Trier

Höchster Ausbildungsmannschaft fehlt an der Mosel im Abstiegskampf das Spielglück

Marc Richter brachte die U23 zwischenzeitlich in Führung.

"Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel": U23-Cheftrainer Benjamin Hoffmann drückte nach dem Abpfiff der Partie bei Eintracht Trier bildhaft aus, dass das 1:1 der höchsten Mainzer Ausbildungsmannschaft vor allem den Gastgebern im Kampf um den Klassenerhalt genutzt hatte. Die 05ER hatten in den 95 umkämpften, von vielen Zweikämpfen und Nickligkeiten geprägten Minuten zuvor alles in die Waagschale geworfen. In der zweiten Halbzeit war der FSV durch Marc Richter nach einem Umschaltangriff verdient in Führung gegangen. Das Spielglück lag an diesem Tag aber auf Seiten der Eintracht, die durch einen eigentlichen harmlosen, aber entscheidend abgefälschten Schuss von Jan-Lucas Dorow noch ausgleichen konnten. In der Schlussphase hatten beide Teams noch Möglichkeiten zum Sieg, es blieb jedoch bei der Punkteteilung. Doppelt bitter aus Mainzer Sicht waren zudem die verletzungsbedingten Auswechslungen von Julian Derstroff und Lucas Laux. "Die Gedanken sind gerade auch bei den Jungs."

"Der Punkt hilft Trier mehr als uns. Aber es hilft kein Jammern, sondern wir müssen weitermachen", richtete Hoffmann den Blick direkt wieder auf die zwei noch verbleibenden Partien in dieser Saison. "Wir haben viel Fleiß an den Tag gelegt und sind deshalb auch in Führung gegangen. Nach einer Umschaltszene haben wir uns belohnt. Das fühlte sich gut an. Danach kamen der Dreifachwechsel und die Drangphase von Trier. Wir haben es dann nicht mehr geschafft, sie von unserem Strafraum fernzuhalten. Trier hatte das Spielglück beim Ausgleich mit einem abgefälschten Schuss aus gut 25 Metern. Das Ergebnis tut natürlich weh, weil die Jungs viel gearbeitet und investiert haben. Aber Trier hat sich mit dem Tor dann ebenfalls belohnt", so der U23-Coach weiter.

Nervös und zerfahren: Keine Tore in Hälfte eins

Mit fünf Veränderungen begannen die 05ER die Partie im Moselstadion. Max Kinzig hütete anstelle von Lasse Rieß, der am Abend sein Bundesliga-Debüt in der MEWA ARENA geben sollte, das Tor. Außerdem begannen Ken Mata, Justus Götze, Laux und Daniel Gleiber für Jean-Marie Nadjombe, Lovis Bierschenk, Korbinian Burger und Dominik Pestic. "Der erwartet nervöse Beginn von beiden Seiten", beschrieb Hoffmann die Anfangsphase, in der die 05ER gleich in der zweiten Minute eine gute Chance nach einer Ecke besaßen. 

Ansonsten war die Partie von vielen Unterbrechungen und nur wenig Spielfluss geprägt. Die Gastgeber hatten ein paar Halbchancen, Richter schoss für den FSV einen Freistoß nach 20 Minuten knapp am linken Winkel vorbei. Nach 29 Minuten mussten die Rheinhessen erstmals verletzungsbedingt wechseln. Derstroff ging aus der Partie, Maxim Schröder kam für ihn rein. Bis zur Pause passierte bis auf zwei Trierer Abschlüsse nichts mehr. Mit dem nach dem Spielverlauf in den ersten 45 Minuten gerechten Ergebnis, einem 0:0, ging es in die Kabinen.

Verdiente Führung, glücklicher Ausgleich

Ohne Wechsel gingen die 05ER den zweiten Durchgang an. "Es wurde dann etwas zerfahrener, weil wir auch früher in die Spitze spielen wollten", beschrieb Hoffmann, der zudem noch mehr das Spiel in die Box forciert sehen wollte. Deutlich zielstrebiger und mit mehr Ballbesitz legte der FSV sein Spiel nun an und kam durch Kapitän Gleibers Versuch erstmals wieder in Tornähe (56.). Es fehlte aber noch die Durchschlagskraft. Das änderte sich nach 62 Minuten. Nach einem Fehlpass spielte Mata direkt tief auf Richter, der auf den Strafraum zuging und Radomir Novakovic mit seinem platzierten Flachschuss in die rechte Ecke keine Chance ließ (62.). Die verdiente Führung beflügelte den FSV, der durch Schröder direkt im Anschluss eine weitere gute Chance besaß.

Die Gastgeber hatten keinen Zugriff mehr und reagierten mit einem Dreifachwechsel. Die Moselstädter lehnten sich auf und drängten die 05ER in die Defensive. Wirkliche Chancen erspielten sie sich zunächst nicht. Das Spielglück musste beim Ausgleich mithelfen. Dorow bekam den Ball rund 25 Meter vor dem Strafraum und zog ab. Der nicht hart und eigentlich zentral geschossene Ball landete abgefälscht neben Kinzig im Mainzer Tor - 1:1 (76.). Obwohl die Trierer Mut geschöpft hatten, besaßen die 05ER die Riesenchance zur erneuten Führung. Mata und Schröder liefen im Zwei-gegen-Eins auf den letzten Eintracht-Verteidiger zu, verpassten aber den richtigen Zeitpunkt für das Abspiel. "Wenn wir das 2:1 gemacht hätten, wäre Trier mausetot gewesen", war sich Hoffmann sicher. In den letzten Minuten spielten beide Mannschaften noch mit offenem Visier auf Sieg. Trier hatte in der Nachspielzeit noch eine Dreifachchance, auch der FSV kam immer wieder in gefährliche Räume. In der Nachspielzeit musste Laux nach einem Zusammenprall lange behandelt werden. Es bildete den bitteren Abschluss des Nachmittags, den die 05ER zumindest mit einem gewonnen Punkt beendeten. Nach 32 Spieltagen belegen die 05ER mit 35 Punkten den 14. Tabellenplatz.

Heimspiel gegen die Kickers

Am kommenden Samstag, 10. Mai (14 Uhr) bestreitet die U23 ihr letztes Heimspiel der Saison gegen die Stuttgarter Kickers.

Eintracht Trier - 1. FSV Mainz 05 U23 1:1 (0:0)

Tore: 0:1 Richter (62.), 1:1 Dorow (76.)

SVE: Novakovic - Heinz, Yavuz, Marceta (88. Sausen), Wrusch, Garnier (70. König), Buballa (70. Biondic), Spang, Sossah (84. Lorenz), Schuster, Herber (70. Dorow)

M05: Kinzig - Götze, Linsmayer, Laux (90.+2), Müller, Gleiber, Amann, Kalemba (83. Yamasaki), Richter (83. Burger), Mata (83. Bierschenk), Derstroff (29. Schröder)