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U23 03.08.2023 - 16:30 Uhr

U23: "Hoher Anspruch“ nach intensiver Vorbereitung

Siewert-Elf startet in Kassel in die neue Saison

Mit einem Auswärtsspiel in Kassel beginnt die Spielzeit 2023/24 für die Mainzer U23.

Die Vorbereitung ist geschafft. Am Samstag (14 Uhr, live im kostenpflichtigen Stream von Leagues) wird es für die höchste Mainzer Ausbildungsmannschaft U23 in der Regionalliga Südwest wieder ernst, wenn sie im Auestadion bei Hessen Kassel zu Gast ist. Mit hoher Intensität arbeitete das Team von Jan Siewert in den vergangenen Wochen, um für den Saisonstart gerüstet und sofort bereit zu sein. Wo man letztlich steht, könne man dann nach dem fünften Spieltag besser einschätzen, denn mit einer neuformierten Mannschaft lasse sich in einer starken Liga keine Vorhersage treffen, findet der U23-Coach.  

Testspiele als Teambuilding

Mit der Vorbereitung zeigte sich Siewert jedenfalls zufrieden, die externen Neuzugänge habe man rasch integriert. "Weil sie charakterlich wirklich top zu uns passen“, so der 40-Jährige. Dies gelte auch für die letztjährigen U19-Spieler, die die Mainz-05-DNA sowie die Spielidee bereits kannten, sich mehr an die Geschwindigkeit und Härte des Männer-Fußballs gewöhnen mussten. Schnell wuchs das neuformierte 05-Team also zusammen, besonders die jüngsten Testspiele seien dem Teambuilding-Prozess dann noch einmal zuträglich gewesen. 

Schon nach dem 4:2-Erfolg gegen Astoria Walldorf im Trainingslager in Lautenbach hatte Siewert von einem "Gänsehautmoment für die ganze Mannschaft“ in Halbzeit zwei gesprochen, in welcher sein Team einen 0:2-Pausenrückstand noch in einen Sieg umgemünzt hatte. Dieser "Teambuildingeffekt“ habe sich dann im letzten Test gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz fortgesetzt, als man erneut in Rückstand geriet, die Partie durch einen Doppelpack von Marcus Müller aber zu drehen vermochte und einzig aufgrund eines vermeidbaren, späten Gegentreffers nicht als Sieger vom Platz ging.

Von Beginn an gefordert

Im Vergleich zum Vorjahr sei die Intensität in der Vorbereitung insgesamt noch einmal höher gewesen, mit Tests gegen "reife Drittligisten“ wie den 1. FC Saarbrücken und Borussia Dortmund II wurden die 05ER von Beginn an gefordert. Diese Belastung sei für den einen oder anderen Neuzugang zunächst herausfordernd gewesen, so auch für Müller. "Er ist ein absoluter Stoßstürmer-Typ und hat am Anfang gebraucht, um unsere Intensität mitgehen zu können“, spricht Siewert über den Beginn der Sommervorbereitung. Entsprechend habe man die Einheiten individuell dosiert, um ihn anschließend wieder ins Teamtraining einzubinden. "Man hat dann gemerkt, dass er immer mehr Frische bekommen hat“, so der U23-Coach. Ab Vorbereitungswoche vier oder fünf sei es homogener geworden, in der Intensität, in den Abläufen und im Spielverständnis. Seither knipste Müller in zwei Partien viermal.

Auch die weiteren Sommerneuzugänge Ken Mata, Jean-Marie Nadjombe, Justin Seven und Denis Linsmayer hätten sich gut eingefügt, mussten die Intensität im FSV-Spiel allesamt aber zunächst verkraften, dann adaptieren, um letztlich die Mainz-05-DNA dauerhaft auf den Platz zu bringen. "Ich habe das Gefühl, dass ich 22 Stammspieler plus die Torhüter habe. Der Konkurrenzkampf treibt uns gerade und ich glaube, das kann ein Vorteil werden, wenn wir in die Saison reingekommen sind“, so Siewert.

Mit der Integration der Neuzugänge um Jean-Marie Nadjombe zeigte sich Siewert zufrieden.

"Alter Stamm" hilft neuer Mannschaft

Auf welchen Kader Siewert in Kassel zurückgreifen kann, wird sich am Freitag entscheiden. Dann werden Keanu Kraft, Timothé Rupil, David Mamutovic, Philipp Schulz und Tristan Mohn, die am Mittwoch aus dem Profi-Trainingslager nach Mainz zurückkehrten und am Donnerstag lediglich ein Regenerationstraining absolvieren, ins U23-Training zurückkehren. Zudem müsse man schauen, wer für den finalen Test der Profis gegen den FC Burnley (Sa, 15:30 Uhr, hier gibt es Tickets) gebraucht wird und über welche Distanz die jeweiligen Spieler gehen können. 

Eine große Bedeutung hätte entsprechend der "alte Stamm“ an Spielern, um eine gewisse Festigkeit zu haben. "Es ist einfacher, über den Bestandteil, den es schon gibt, neue Jungs zu integrieren, als alles auf null zu setzen“, weiß der U23-Coach. "Diese Jungs haben schon im letzten Jahr mit mir gearbeitet, kennen die Abläufe und helfen den anderen auf dem Spielfeld dabei, sich schneller zu integrieren.“ 

"Wiedererkennungswert“ angepasst auf die Regionalliga

Fußballerisch brauche man in dieser Saison eine bessere Balance zwischen der Möglichkeit, schnell umzuschalten und dem Halten des Balles. Man müsse nach vorne verteidigen, eine hohe Intensität an den Tag legen, die die Spieler auf das Bundesliga-Niveau vorbereitet, besonders aber offensiv mit noch mehr Lösungen versehen sein, erklärt Siewert. "Wir brauchen den Wiedererkennungswert vom Mainzer Fußball, angepasst auf unsere Liga.“ Insgesamt fordert der FSV-Trainer eine hohe Dynamik und kreative Lösungen im letzten Drittel. In einer Liga, die potenziell noch stärker ist als in der Vorsaison. 

Nach den ersten fünf Spielen werde man erkennen, wie weit man wirklich ist, wo man im Vergleich zu den anderen Teams steht, wie sich das neuformierte U23-Team unter Druck verhält. Mit Thomas Gösweiner, Nikos Sografakis und Min-gi Kang habe sich Hessen Kassel im Sommer erneut verstärkt, nachdem der KSV schon im vergangenen Winter mit Nils Stendera und Sercan Sarerer reichlich Erfahrung hinzugeholt hatte, spricht Siewert über die Veränderungen beim kommenden Gegner.

Entwicklung als oberstes Ziel

Das oberste Saisonziel der 05ER sei es, den Ausbildungsweg, unterstützt von den drei erfahrenen Spielern Julian Derstroff, Maurice Trapp und Linsmayer, deren Arbeit Siewert lobend hervorhebt, weiterzugehen. "Mein persönlicher Anspruch ist hoch, der der Mannschaft auch. Wie sich das dann genau niederschlägt, kann man nie klar definieren“, erläutert der FSV-Trainer. Die Balance zwischen individueller und mannschaftlicher Entwicklung sein am Ende entscheidend. "Manchmal geht beides miteinander einher. Das wünsche ich mir für diese Saison.“