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U19 13.11.2023 - 17:45 Uhr

U19: Gebrauchter Tag beim KSC

Zweite Saisonniederlage für den FSV / Sorge um zwei verletzte Spieler überwiegt das Ergebnis

Das Ergebnis spielte für Benjamin Hoffmann in der Nachbetrachtung der zweiten Saisonniederlage in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest nicht die entscheidende Rolle. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll", beschäftigten den Cheftrainer der Mainzer U19 auch einen Tag nach dem 3:5 beim Karlsruher SC andere Dinge weitaus mehr. Hoffmann ärgerte sich "über die Art und Weise, wie das Spiel gespielt worden ist". Der 44-Jährige meinte damit vor allem seine zwei Spieler, die nach der Partie im Krankenhaus behandelt werden mussten: Fritz Engel aufgrund einer Platzwunde und Jason Amann, der nach einem harten Zweikampf auf die Schulter gefallen war. "Das ist für mich viel schlimmer als das Ergebnis an sich. Der Schiedsrichter hat leider nicht dafür gesorgt, dass die Gesundheit der Spieler gesichert ist. Ich will damit nicht sagen, dass der KSC überhart agiert hat, aber der Unparteiische hat es leider nicht geschafft, das Spiel bei schlechten Platzverhältnissen zu beruhigen. Es gab viele Situationen, in denen man aufgrund gefährlichen Spiels die Luft anhalten musste."

Der Ball sei mehr in der Luft als auf dem Boden gewesen, einen Zweikampf nach dem anderen führten die Spieler beider Teams auf dem tiefen Platz am Wildpark. Die Umstände konnte der FSV an diesem Tag nicht beeinflussen, dennoch machte Hoffmann seiner personell geschwächten Mannschaft ein großes Kompliment. "Sie haben bis zum Schluss nie aufgesteckt in einem Spiel, das vom Ergebnis her total verrückt war", so Hoffmann, der derzeit auf mehrere Akteure aufgrund von Verletzungen und Nationalmannschaftsabstellungen verzichten muss. Maxim Dal und Louis Babatz weilen mit der DFB-U17 bei der WM in Indonesien. Mit Lovis Bierschenk, Marcel Kalemba und Dennis Azakir stehen weitere Stützen nicht zur Verfügung.

"Dann liegst du zurück und fragst dich warum"

"Gefühlt haben beide Mannschaften fünf Mal auf das gegnerische Tor geschossen. Der KSC hat durch zwei Elfmeter, nach zwei Einwürfen und einer schönen Kombination seine Treffer erzielt", schilderte der U19-Chefcoach den ungewöhnlichen Verlauf. Das Spiel hatte für die 05ER mit einer frühen Führung aber durchaus positiv begonnen. Aiman Dardari war am Ende eines schnell vorgetragenen Umschaltangriffs über Melvin Wiesnet der Nutznießer. der Luxemburger erhielt den Ball links im Strafraum in guter Position, zog an drei Gegenspielern vorbei nach innen und schloss überlegt ins kurze Eck zum 1:0 für den FSV ab (3.). Der erste Nackenschlag in Form des Ausgleichs durch einen Foulelfmeter von Ali Ersungur folgte nur fünf Minuten später. Bastian Görtler hatte zuvor im Strafraum bei einer Klärungsaktion die falsche Entscheidung und statt des Balls ein gegnerisches Bein getroffen. Darauf hatten die 05ER mit der erneuten Führung durch Daniel Gleiber (15.) noch eine Antwort. Wiesnet eroberte den Ball nach einem Fehler der KSC-Hintermannschaft und setzte seinen Mitspieler ein, der zur 2:1-Führung einschoss.

Danach entglitt dem FSV die Partie, vor allem aufgrund individueller Fehler. Zwei weitere Tore brachten den KSC noch vor der Pause erstmals in Führung. Zunächst vergaß der FSV bei einem KSC-Einwurf die Absicherung seiner linken Abwehrseite, Rafael Pinto Pedrosa hatte freie Bahn vor David Mitrovic im 05-Tor und schob zum Ausgleich ein (32.). Direkt vorher vergaben die 05ER die Chance zur Zwei-Tore-Führung. Es kam noch schlimmer: In der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten foulte Mitrovic den herannahenden Stürmer der Gastgeber. Firat Alpsoy nutzte den zweiten Strafstoß zum 3:2-Halbzeitstand. "Dann liegst du zurück und fragst dich warum", so Hoffmann.

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Nie aufgesteckt, aber kein Mittel gefunden

Den Sieg verdiente sich der KSC am Ende, weil er die Umstände auch im zweiten Durchgang besser ausnutzte als die Gäste aus Rheinhessen. "Sie hatten uns in der Zweikampfhärte, -führung und -schärfe einiges entgegenzusetzen. Wir haben kein Mittel gefunden, uns dagegen durchzusetzen", erklärte Hoffmann, dessen Team trotz allem nie aufsteckte, im Verlauf der zweiten Halbzeit aber zwei weitere Tore hinnehmen musste. Zunächst bekamen die 05ER die linke Seite erneut nicht verteidigt. Die Flanke auf den zweiten Pfosten köpfte Ersungur zum 4:2 direkt nach Wiederbeginn ein (48.). "Die Jungs haben dennoch dagegengehalten. Wenn das fünfte Tor nicht fällt, wäre vielleicht noch etwas möglich gewesen." Doch genau in der Minute, in der die 05ER aufgrund der Verletzungsbehandlung von Amann in Unterzahl waren, erzielte Linus Gamer das fünfte Karlsruher Tor (66.). Der Mainzer U19 gelang nach einem KSC-Fehlpass im Aufbau nur noch der Treffer zum 5:3-Endstand durch Valentin Schmitt, der den kurz abgewehrten Schuss von Dardari im Tor der Gastgeber unterbrachte (76.).

"Dass wir viele Dinge besser machen können, ist klar. Aber man hat gesehen, dass wir viele verletzte Spieler kompensieren müssen und die Stabilität dadurch etwas leidet. Das war am Anfang der Saison anders, als wir eine Siegesserie in mehreren Wettbewerben hatten. Aber solche Phasen gibt es. Wir müssen inhaltlich bleiben und gleichzeitig unsere Lehren daraus ziehen. Positiv ist, dass wir auch nach unseren Fehlern im Spiel geblieben sind", so Hoffmann. In der nun anstehenden Länderspielpause sind neben Babatz und Dal vier weitere U19-Akteure unterwegs. Für die restlichen Akteure bleibt Zeit zum Regenerieren bis zum nächsten Ligaspiel am Samstag, 25. November (11 Uhr) im Bruchwegstadion gegen 1860 München. "Wir hoffen, dass wir gegen 1860 so viele Spieler wie möglich wieder fit bekommen."

Karlsruher SC U19 - 1. FSV Mainz 05 U19 - 5:3 (3:2)

Aufstellung: Mitrovic - Görtler, Schulz, Marincau, Ugljanin - Amann (67. Horozovic), Gleiber, Wiesnet (83. Frenzel) - Toure (73. Engel), Kljajic (67. Schmitt), Dardari

Tore: 0:1 Dardari (3.), 1:1/4:2 Ersungur (8. FE/48.), 1:2 Gleiber (15.), 2:2 Pinto Pedrosa (32.), 3:2 Alpsoy (45.+2 FE), 5:2 Gamer (66.), 5:3 Schmitt (76.)

Schiedsrichter: Timon Ulrich