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Profis 13.09.2023 - 18:30 Uhr

Zentner: "In der jetzigen Situation geht es nicht allein"

Die Nummer eins des FSV spricht vor dem zweiten Heimspiel der Saison über Gründe für den unglücklichen Saisonstart, Ansatzpunkte für die kommenden Wochen sowie das anstehende Duell mit dem VfB Stuttgart in der MEWA ARENA.

Vizekapitän Robin Zentner musste in den ersten drei Spielen neun Mal hinter sich greifen und nimmt sich und seine Teamkollegen in die Verantwortung.

Zufrieden mit der Ausbeute von nur einem Zähler aus den ersten drei Partien der Saison ist kein 05ER. In der Länderspielpause wurden die ersten Wochen analysiert und Erkenntnisse gesammelt, weshalb gerade das einstige Aushängeschild, die Defensive, so verwundbar daherkam, dass Robin Zentner bereits neun Mal hinter sich greifen musste. Die Nummer eins im 05-Tor ist vor Duell mit dem VfB Stuttgart am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, live auf SKY & 05ER.fm) dennoch guter Dinge, den ersten Sieg einfahren zu können - sofern wichtige Voraussetzungen stimmen. 

Die zu ziehenden Rückschlüsse aus den Niederlage bei Union Berlin (1:4) und Werder Bremen (0:4) seien eindeutig, erklärt der 28-Jährige: "Wir müssen unsere Defensive stabilisieren. Unser Hauptproblem in diesen Spielen war, dass wir zu viele und zu einfache Gegentore kassiert haben. Das müssen wir verbessern, bevor wir über andere Themen sprechen, die mit Sicherheit auch Verbesserungspotenzial bieten", betont das Eigengewächs, worauf das Hauptaugenmerk zunächst liegen müsse, um in die Erfolgsspur zu finden. Gründe dafür, weshalb die Abstimmung auf dem Rasen zuletzt nicht optimal gewesen sei, gäbe es, sie dürften aber nicht als Ausrede dienen. "Durch Verletzungen oder auch Krankheiten hatten wir wechselnde Besetzungen in der Innenverteidigung. Die Eingespieltheit und die klaren Abläufe haben dadurch etwas gefehlt. Das reinzubekommen in der Bundesliga ist essentiell, denn Fehler werden schnell bestraft, wie wir erleben mussten." Ziel sei es nun zunächst, wieder kompakt zu verteidigen und über Automatismen Sicherheit zu gewinnen. "Es geht darum, dass jeder um die Bedeutung seiner Aufgabe weiß und sich auf seinen Nebenmann verlassen kann", fordert der Torhüter, der sich auch selbst in der Verantwortung sieht, seine Teamkollegen von hinten dabei zu unterstützen. So versuche er, "die Jungs zu coachen und zu pushen", Hinweise zu geben, wenn er ein Fehlverhalten erkennt. Klar sei auch, dass defensive Stabilität ganz vorne anfange und ein Rädchen ins andere greifen müsse. "Bei uns muss das Gesamtkonstrukt passen, daran müssen wir arbeiten. Wir schießen normalerweise keine 70 Tore in einer Saison, waren meistens gut und haben Siege gefeiert, wenn wir defensiv gut standen. Darauf muss unser Fokus liegen."

Auch im Duell mit dem VfB setzt Zentner auf den Support von den Rängen der MEWA ARENA.

Cheftrainer spricht Klartext

Das Defensivverhalten hatte indes auch der Cheftrainer zu Beginn der Trainingswoche ganz oben auf die Agenda gesetzt und eingegriffen, sobald ihm die nötige Schärfe und Aufmerksamkeit in der Verteidigung des eigenen Tores fehlten. "...und wir wundern uns, dass wir Gegentore bekommen, wenn wir im Training so verteidigen", kritisierte der Däne seine Profis in einer Szene und nahm dabei explizit alle Spieler inklusive des Torhüters in die Pflicht, in jeder Sekunde wachsam zu sein. Dank Lerneffekten wie dieser, aber auch aufgrund der Erfahrungswerte der Vergangenheit, wollen die 05ER ankommen in der noch jungen Saison und ein anderes Gesicht zeigen. "Wir haben viele Spieler, die solche Phasen schon durchlebt haben und wissen, dass es im Fußball schnell gehen kann. Man darf nicht an allem zweifeln, sondern muss wissen, was einen erfolgreich macht. Nicht zu hadern, sondern die Sachen anzupacken und besser zu machen, das ist jetzt wichtig", fordert Zentner, der, wie viele seiner Teamkollegen, letztlich schon deutlich schlechtere Ausgangslagen erlebt hat als die jetzige."

Vor heimischem Publikum soll nun im besten Fall angeknüpft werden an den grundsoliden Auftritt beim unglücklichen Remis gegen Eintracht Frankfurt im vergangenen Heimspiel. Als kleine Initialzündung könnte dabei vielleicht auch das Erlebnis am vergangenen Wochenende dienen, als mehr als 4.000 Fans den Testspiel-Erfolg über den MSV Duisburg sowie den Abschied der Südtribüne des Bruchwegstadions gefeiert hatten: "Für mich persönlich war das ein großartiges Erlebnis, vor allem aber ein tolles Zeichen für den gesamten Verein", blickt Zentner zurück und setzt auch gegen die Schwaben auf die Unterstützung der 05ER auf den Rängen: "Wir wollen einen guten Fight vor unseren Fans liefern, sie mitnehmen. Wir brauchen sie, denn in der jetzigen Situation geht es nicht allein", betont der Torhüter. 

"Für mich persönlich war das ein großartiges Erlebnis, vor allem aber ein tolles Zeichen für den gesamten Verein"

Zumal sich mit den Stuttgartern die, gemeinsam mit Bayer 04 Leverkusen, torhungrigste Mannschaft (beide elf Treffer) der bisherigen Saison am Rhein vorstellt, nachdem der VfB den Gang in Liga zwei im Mai erst in der Relegation hatte vermeiden können. "Sie haben mit dem letztjährigen Tabellenplatz nichts mehr zu tun", ist Zentner überzeugt. "Uns erwartet eine sehr gute Mannschaft mit einer starken Offensive." Letzteres hatte der kommende Gegner bereits im Mai angedeutet, als er beim 4:1-Erfolg drei Zähler aus der MEWA ARENA hatte entführen können. Am Samstag möchte sich Zentner mit dem FSV für diese Niederlage nur allzu gerne revanchieren. 

4. Spieltag

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