Nachwuchs 30.12.2025 - 10:30 Uhr
"Die Jungs merken: Das Training macht Sinn“
Pascal Stolarczyk sorgt mit seinem Team dafür, dass jedes Nachwuchstalent die bestmögliche technische und positionsspezifische Ausbildung erhält. Ein Besuch beim Individual- und Techniktraining

Dieser Artikel ist im neuen Saisonmagazin "Am Bruchweg" 2025/26 erschienen. Erhältlich in der Printversion im Nachwuchsleistungszentrum am Bruchweg oder in der digitalen Variante.
Wenn auf den Kunstrasenplätzen am Bruchweg die Juniorenmannschaften trainieren, ist Pascal Stolarczyk mittendrin. Der 30-Jährige leitet das Individual- und Techniktraining im Nachwuchsleistungszentrum von Mainz 05 – und sorgt mit seinem Team dafür, dass jedes Talent die bestmögliche technische und positionsspezifische Ausbildung erhält. "Meine Aufgabe ist es, das bestmögliche Potenzial aus den Jungs herauszuholen und sie individuell so gut wie möglich auszubilden“, beschreibt Stolarczyk seinen Ansatz.
Das Konzept ist klar strukturiert und zieht sich durch alle Jahrgänge. Ab der U10 arbeiten Stolarczyk und sein Kollege Felix Flüs kontinuierlich mit den Spielern – im Techniktraining, positionsspezifisch und in individuellen Fördereinheiten. "Wir versuchen, die Jungs individuell mit den Ressourcen, die wir haben, bestmöglich auszubilden. Im Mannschaftstraining ist das oft schwierig, weil du mit 20 Spielern auf dem Platz nur selten individuell coachen kannst.“
Feste Technikblöcke im Wochenplan
Deshalb gibt es im Wochenplan feste Technikblöcke. Für 30 bis 45 Minuten wird in kleinen Gruppen mit vier bis sechs Spielern gezielt an technischen Schwerpunkten gearbeitet – immer in Abstimmung mit dem jeweiligen Mannschaftstrainer. "Wir konzentrieren uns bewusst auf die technische Ausführung, ohne zu viele taktische Inhalte einzubauen“, erklärt Stolarczyk.
Ein Beispiel: Verteidiger üben Passtechniken, das Verarbeiten hoher Bälle oder präzise Verlagerungen. Bei den Offensivspielern geht es um Abschlussbewegungen, Schussfenster und Torabschlusstechniken. "In der U16 feilen wir aktuell an genau solchen Techniken – beispielsweise, wie sie sich ein Schussfenster öffnen und mit welchen Techniken sie den Ball im Tor unterbringen können.“

Stolarczyk: "Wir konzentrieren uns bewusst auf die technische Ausführung, ohne zu viele taktische Inhalte einzubauen."
Sichtbare Fortschritte
Die Fortschritte sind sichtbar. "Wenn man die Spieler vier bis sechs Wochen an einer Technik schult und sie die Inhalte dann im Spiel umsetzen, ist das das schönste Lob, das man als Trainer bekommen kann“, sagt Stolarczyk. "Die Jungs merken: Das Training macht Sinn – und ich kann das Gelernte direkt ins Spiel einbringen.“
Doch es geht nicht nur um Technik, sondern auch um Haltung. In Mainz soll mehr von dem zu sehen sein, was früher auf dem Bolzplatz gelernt wurde – Kreativität, Mut, Freude am Ball. "Die Straßenfußballer gibt es kaum noch. Deshalb müssen wir als Verein Räume schaffen, in denen sich die Jungs ausprobieren dürfen“, betont Stolarczyk.
"Diese langfristige Arbeit und die individuelle Betreuung sind ein großer Vorteil"
Denn wer den Unterschied machen will, braucht außergewöhnliche Fähigkeiten. "Gerade Dribbling, Eins-gegen-eins und Torabschluss – das sind die Königsdisziplinen. Spieler, die das auf Topniveau beherrschen, sind die teuersten der Welt.“
Deshalb arbeitet Mainz 05 gezielt daran, diese Fähigkeiten zu fördern. Stolarczyk und sein Team erkennen Talente, begleiten sie oft über viele Jahre – vom ersten Kontakt im Grundlagenbereich bis zur U16. "Viele der Jungs, die ich heute trainiere, kenne ich schon seit der U9.“ Und diese nutzen ihre Fähigkeiten mittlerweile im Leistungsbereich – oder sogar bei den Profis. Stolarczyk nennt Jeremiah Debrah als Beispiel, den er bereits seit der U11 kennt und in der U14 als Mannschaftstrainer betreute. "Diese langfristige Arbeit und die individuelle Betreuung sind ein großer Vorteil – für die Entwicklung jedes Einzelnen und für Mainz 05 als Aus- und Weiterbildungsverein.“
