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Profis 25.08.2023 - 19:15 Uhr

Mwene: "Wo ich der Mannschaft helfen kann, werde ich alles geben“

Der aus Eindhoven nach Mainz zurückgekehrte Außenverteidiger will den Konkurrenzkampf beim FSV annehmen

Zurück am Bruchweg: Phillipp Mwene bei seiner ersten Trainingseinheit in dieser Woche.

Es hat sich lange hingezogen, bis der 1. FSV Mainz 05 nun seine "1A-Lösung“, wie sich Cheftrainer Bo Svensson ausgedrückt hat, für die Position des linken Außenverteidigers verpflichten und damit den gesuchten Nachfolger des abgewanderten Aarón präsentieren konnte. Dass es dann auch noch Phillipp Mwene war, der in der legendären Nichtabstiegssaison 2021/22 einer der herausragenden Spieler des FSV-Kaders war, der sich entschloss, sein zweijähriges Gastspiel beim niederländischen Pokalsieger PSV Eindhoven zu beenden und an seine alte Wirkungsstätte zurückzukehren, hat in Mainz Verein und Fans gleichermaßen zufrieden gestellt. 

Der Gedanke, zurück in die Bundesliga zu kommen, sei ihm gegen Ende der vergangenen Spielzeit bereits durch den Kopf gegangen, erzählte der 29-jährige Nationalspieler Österreichs am Freitag im Rahmen einer kleinen Presserunde am Bruchweg. "Bo hat sich nach dem letzten Spiel bei mir gemeldet. Wir hatten immer etwas Kontakt in den vergangenen zwei Jahren. Als er mitgekriegt hat, dass ich mit dem Gedanken spiele, zurückzukommen in die Bundesliga, war er einer der ersten, der gesagt hat, dass er mich unbedingt wieder haben will. Das hat mir ein super Gefühl gegeben. Danach ist bei mir der Gedanke gewachsen, tatsächlich nach Mainz zurückzukehren.“ 

Gehofft, dass es schneller gehen würde

So nahmen die Dinge ihren Lauf. "Während der Vorbereitung, vor dem letzten Testspiel, als ich persönlich mit Mainz einig war, habe ich dem Verein und dem Trainer mitgeteilt, dass ich gerne zum FSV gehen würde. Da hat der PSV-Trainer zu mir gesagt, dass er mich nicht mehr einsetzen werde, sondern auf Spieler setze, die bleiben. Das habe ich verstanden. Ich habe nur gehofft, dass es schneller gehen würde mit dem Wechsel. Es hat sich aber leider gezogen über drei Wochen, weil Eindhoven mich nicht gehen lassen wollte, bevor sie Ersatz haben. Das war nicht so einfach, aber ich war mir schon sehr sicher, dass es funktioniert, weil die Gespräche mit PSV sehr klar waren und sie mir das ermöglichen wollten. Sie konnten auch meine Gründe verstehen“, erzählte Mwene.

Der Stammspieler der vergangenen zwei Jahre beim holländischen Top-Klub musste also zunächst auf der Bank schmoren. Als Eindhoven diese Woche das das Play-off-Qualifikations-Hinspiel zur Champions League bei den Glasgow Rangers absolvierte und ein 2:2 in Schottland holte, war Mwene gar nicht mehr im Kader, sondern bereits auf dem Weg nach Mainz. Denn vor der Abreise nach Großbritannien hatte PSV den Ersatzmann gefunden, den 22-jährigen US-Amerikaner Sergino Dest als Leihgabe vom FC Barcelona verpflichtet und dem Österreicher grünes Licht für die Rückkehr nach Rheinhessen gegeben.

Nicht relevant, ob rechts oder links

"Wir haben lange um Phillipp gekämpft, insofern sind wir sehr glücklich darüber, dass es nun endlich geklappt hat und er zurück zu uns an den Bruchweg kommt. Phillipp kennt Mainz 05 und die Art und Weise, wie wir spielen, er kann diese sofort auf dem Platz umsetzen. Dazu ist er ein technisch guter Spieler, der sowohl rechts als auch links außen spielen kann und eine Menge Qualität und Mentalität mitbringt“, sagte Svensson nach der Verpflichtung des Verteidigers, der beim Bundesligisten eine Alternative sowohl auf der linken als auch auf der rechten Außenverteidigerposition sein könnte.

"Ob rechts oder links, ist für mich nicht relevant. Ich habe bei PSV und in der Nationalmannschaft rechts sowie links gespielt. Das ist für mich nicht ausschlaggebend. Wo ich der Mannschaft helfen kann, werde ich alles geben. Ich habe schon in der Jugend Linksverteidiger gespielt, kann mit links flanken, habe aber auch immer die Option, nach innen zu ziehen und selbst mit dem rechten Fuß den Abschluss zu suchen. Von daher ist das vor allem für die Offensive auch eine Variante, um gefährlich werden zu können“, sagt Mwene.   

Bereit für den Konkurrenzkampf

In Eindhoven sei das Spiel mit dem Ball sehr wichtig gewesen, von hinten herauszukombinieren. "Hier geht es zunächst um kompaktes Stehen und schnelles Umschalten. Für meine Position ändert sich da nicht viel. Ich muss sehen, dass ich meine Seite beackere, hinten zumache und offensiv Akzente setze. Das war in Eindhoven aber dasselbe. Deshalb glaube ich nicht, dass ich große Anpassungsschwierigkeiten habe. Ich habe die letzten drei Wochen nicht gespielt, aber Ich war voll im Training, fühle mich gut und bin auf jeden Fall bereit.“

Dem ehemaligen Ex-Spieler ist bewusst, dass er sich mit Anthony Caci messen muss auf der linken Seite. "Es ist normal, dass sich ein Verein in der Bundesliga, der eine gute Saison spielen will, jede Position doppelt besetzt. Das ist ein normaler Konkurrenzkampf, den ich annehmen werde. Meine Absichten sind natürlich, so viel wie möglich zu spielen“, so Mwene.

Bundesliga blieb ein Traum

Die Gründe für den Entschluss, wieder nach Mainz zurückzukehren waren jedoch nicht ausschließlich sportlicher Natur. "Grundsätzlich ist die Bundesliga für mich die Liga, die ich als kleiner Junge schon immer geguckt habe und immer noch ein Traum, den ich leben darf. Es war eine sehr schöne Zeit in Eindhoven, aber meine Frau und ich wollten nun sehr gerne wieder nach Deutschland“, sagt er.  

Der gebürtige Wiener kam 2018 als rechter Außenstürmer vom Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern nach Mainz und ging 2021 als linker Verteidiger zu PSV Eindhoven. Die drei Jahre waren geprägt von Verletzungen. Unter Svensson war der Österreicher ab der zweiten Partie des Dänen bis zum 32. Spieltag jedoch Startspieler. Ich hatte anfangs viel mit Verletzungen zu kämpfen, bin nie so richtig in Form gekommen, weil ich fast anderthalb Jahre draußen war. Als Bo kam und mir das Vertrauen geschenkt hat, ging es ratzfatz, und ich habe echt gute Leistungen gebracht. Es hat Spaß gemacht, obwohl es stressig war und mental an einem gezehrt hat, dass es in jedem Spiel nur ums sportliche Überleben ging. Als wir das dann geschafft hatten, lief mein Vertrag aus, und ich musste mir mit 27 überlegen, ob ich bleibe oder mir nochmal eine neue Herausforderung suche. Das Angebot von PSV war sehr gut und ich habe mich dafür entschieden. Ich habe Erfahrungen gesammelt, bin Nationalspieler geworden. Es war die richtige Entscheidung damals, jetzt ist es richtig, wieder zurückzukommen.“ Er habe in Holland unter Roger Schmidt und Ruud van Nistelrooy viel gespielt, sich entwickelt und möchte das jetzt in Mainz einbringen. 

Am Sonntag könnte Mwene im Nachbarschaftsduell gegen Eintracht Frankfurt um 15.30 Uhr (live auf DAZN & 05ER.fm) in der MEWA ARENA sein Comeback im 05-Trikot geben.