Profis 19.11.2025 - 18:00 Uhr
Maloney: "Die magischen Momente überlasse ich gerne anderen"
Zweikämpfer und lautstarker Antreiber: Lennard Maloney hat sich in den vergangenen Wochen mit starken Auftritten in die Startelf der 05ER gespielt. Der Winterneuzugang der vergangenen Saison spricht über die aktuelle Situation, Führungsqualitäten und das Heimspiel gegen Hoffenheim am Freitagabend.

65 Minuten in der Regionalliga Südwest bei der U23, 23 Minuten in der Bundesliga: So lautete die Bilanz des ersten Halbjahres von Lennard Maloney bei Mainz 05. In dieser Saison läuft es bei dem 26-Jährigen, der im Januar vom 1. FC Heidenheim zu Mainz 05 gewechselt war, deutlich besser. Insgesamt 467 Minuten stand Maloney, Typ ehrlicher Arbeiter, in der Bundesliga, der Conference League und dem DFB-Pokal auf dem Platz.
Mit überzeugenden Leistungen als zentraler Innenverteidiger und auf der Sechser-Position hat sich der Deutsch-Amerikaner in das Blickfeld von Trainer Bo Henriksen gearbeitet. "Ich glaube, dass ich mit meinen Stärken der Mannschaft gut helfen kann", sagt Maloney und meint damit vor allem seine Lauf- und Zweikampfstärke, das Aufbauspiel und Führungsqualitäten. Er erledigt auf dem Platz gerne die sogenannte 'Drecksarbeit'. "Ich bin da, um meinen Job zu machen. Für die magischen Momente überlasse ich gerne den anderen die Bühne."
"Herausfordernd ist, den Kopf immer wieder schnell freizubekommen"
Der gebürtige Berliner ist generell ein positiver Typ. Das half ihm in seiner Anfangszeit in Mainz, als er nur sehr selten zum Einsatz kam. "Das habe ich die ganze Zeit versucht vorzuleben. Natürlich ist es mal schwer und es ist auch in Ordnung, dass es Tage gibt, an denen du schlecht drauf bist. Das gehört zum Profi-Dasein dazu. Umso mehr muss man für den Tag X bereit sein." Der "Tag X" war für Maloney das erste Heimspiel in der Conference League gegen Mostar. Am Tag danach spürte er die Anstrengung. "Aber das war okay und es hat sich trotzdem richtig gut angefühlt."
Neben der körperlichen Belastung spiele besonders der mentale Aspekt in den Englischen Wochen in dieser Saison eine wichtige Rolle. "Es ist auf jeden Fall eine anstrengende Zeit, manchmal mehr, als man sich das selbst als Spieler eingestehen möchte", sagt Maloney. "Die Power weniger, denn dafür haben wir unsere Athletiktrainer, die sich sehr gut um uns kümmern. Herausfordernd ist, den Kopf immer wieder schnell freizubekommen und auf den Punkt da zu sein. Das ist einerseits nicht leicht, aber trotzdem das Schöne daran."
"Nicht als Arschtritt, sondern motivierend"
Seine Erfahrungen helfen ihm, mit Situationen wie der aktuellen umzugehen. Und auch seine Führungsqualitäten, die bereits in der Jugend von Union Berlin zum Tragen kamen. Sportdirektor Niko Bungert bezeichnete ihn kürzlich als "Leader und Organisator für die zentrale Position", "Zweikampfmonster" und "Typ, den man hört". Worte, die Maloney freuen, die er aber auch mit Leben füllt. "Ich habe tatsächlich schon in der Jugend angefangen, auch mal willkürlich rumzubrüllen auf dem Platz. Das kann auch den Gegner nervös machen. Auf der anderen Seite hilft es vor allem mir als Verteidiger und umgekehrt meinen Mitspielern, die richtige Positionierung zu finden und sich sicherer zu fühlen. In der Situation, in der wir sind, muss man sagen, wenn Sachen nicht direkt funktionieren. Nicht als Arschtritt, sondern motivierend."
Am Freitagabend (20:30 Uhr, live auf Wow & 05ER.fm) wollen sich der 26-Jährige und seine Mitspieler endlich mit dem ersten Heimsieg der Saison belohnen. Bereits gegen Bremen waren die 05ER vor der Länderspielpause nah dran und hätten drei Punkte verdient gehabt. Kleinigkeiten fehlen dem FSV. "Wir brauchen diesen einen Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt", sagt Maloney. "Wir müssen unseren Job machen, jeder auf seiner Position. Auch in den kleinsten Details muss es passen, sei es bei Standards, im Spielaufbau oder anderen Themen. Jeder muss umsetzen, was der Trainer uns vorgibt, seine Stärken einbringen und sein Bestes geben. Dann kann es nur positiv für uns ausgehen."


