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Spielberichte 30.03.2024 - 17:40 Uhr

Überragender Zentner ebnet Weg zu Punktgewinn in Leipzig

Nummer eins des FSV überragt lange, bevor die 05ER in den letzten Minuten von drei Punkten träumen dürfen

Dank eines überragenden Robin Zentners im Tor hat der FSV sich am Samstagnachmittag beim 0:0 in Leipzig einen ganz wertvollen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt sichern können. Die Nummer eins der Mainzer reagierte gegen die Offensivreihe der Gastgeber dabei gleich mehrfach sensationell und sorgte so dafür, dass offensiv lange zu passiv und unpräzise agierende 05ER in der Schlussphase sogar noch an drei Punkten schnuppern durften, die den Spielverlauf allerdings auf den Kopf gestellt hätten. 

Zwei Veränderungen hatte Bo Henriksen gegenüber dem Sieg über den VfL Bochum vorgenommen und Josuha Guilavogui sowie Karim Onisiwo für Dominik Kohr (Gelb-Sperre) und Jae-sung Lee (nach Länderspielen mit Südkorea) in die Startelf beordert.

Impressionen vor dem Anpfiff

FSV defensiv stabil, aber ohne offensive Akzente

Die Gäste begannen mutig und liefen die Leipziger zu Beginn des Spiels früh und hoch an. Nennenswerte Ballgewinne blieben zu Beginn zwar aus, doch auch die Sachsen fanden im Spiel nach vorne keine Lücken. Zumindest bis zur neunten Minute. Da schickte Benjamin Henrichs Lois Openda auf dem rechten Flügel, die Hereingabe des Angreifers wurde jedoch von Andreas Hanche-Olsen zur Ecke geklärt - dachten alle. Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte nämlich aufgrund eines vermeintlichen Handspiels des Norwegers auf den Punkt. Bis das Team der Unparteiischen erkannte, dass der Ball irgendwo zwischen Hüfte und Oberschenkel gelandet war, dauerte es dann ganze drei Minuten. Die erste dicke Gelegenheit hatten die Gastgeber unmittelbar im Anschluss. Willi Orban setzte sich in der Luft gegen Sepp van den Berg durch, doch Zentner lenkte das Leder um den Pfosten (12.). Die Mainzer, die zwar weniger Ballbesitz hatten, waren dennoch gut drin und kamen ihrerseits nach einem Freistoß aus dem Halbfeld zum ersten Abschluss. Nadiem Amiris Freistoß erreichte Jonny Burkardt - in seinem 100. Bundesliga-Spiel -, dessen Kopfball über dem Gehäuse landete (17.). In der Folge verstärkte sich die Dominanz des Champions-League-Teilnehmers, der den FSV nun tief in der eigenen Hälfte einschnürte. Lücken im Defensivverbund der Rheinhessen taten sich aber fast keine auf in der ersten halben Stunde. Während sich die Partie für die Leipziger zu einer Geduldsprobe entwickelte, musste der FSV hier einen Kraftakt bewältigen, um immer wieder Räume zuzulaufen und diszipliniert zu verschieben. Dies gelang weitestgehend, brenzlig wurde es erst so richtig nach 36 Minuten. David Raum hatte sich über links durchgesetzt und präzise für Openda geflankt, dessen Kopfball aus sechs Metern Zentner mit einem klasse Reflex entschärfen konnte. Dabei blieb es auch bis in die letzte Minute der dreiminütigen Nachspielzeit, als Dani Olmo sich im Strafraum gegen mehrere Mainzer durchsetzen konnte und mit seinem Schuss aus elf Metern an van den Berg auf der Linie scheiterte, bevor Xaver Schlager mit seinem Nachschuss in Zentner seinen Meister fand. Es blieb beim torlosen Remis, das für die Gäste zwar ein wenig glücklich war, aufgrund des über weite Strecken guten, kämpferischen Auftritts in der Defensive auch nicht völlig unverdient.

Bilder des Spiels

Immer wieder Zentner, doch die letzten Minuten gehören dem FSV

Beide Teams kehrten unverändert zurück auf den Rasen, am Spielgeschehen änderte sich wenig. Den ersten Torschuss gaben dennoch die 05ER ab, als Ajorque es in Minute 47 aus gut 20 Metern probierte, Peter Gulacsi hatte aber keine Mühe zu entschärfen. Deutlich gefährlicher wurde es vier Minuten später auf der anderen Seite: Xavi legte vor dem Strafraum quer auf Kevin Kampl, dessen Schuss Openda noch touchierte, so dass die folgende Abwehraktion Zentners umso spektakulärer ausfiel (51.). Für den FSV entwickelte sich die Begegnung immer mehr zur Abwehrschlacht. In Folge einer von mehreren kurz aufeinander folgenden Ecken zog Xavi aus 20 Metern ab, doch die Nummer eins der 05ER war mit den Fingerspitzen zur Stelle und verhinderte den Einschlag ein weiteres Mal. Im Anschluss an die nächste Ecke tauchte Christoph Baumgartner am zweiten Pfosten frei auf, brachte den Ball aber ebenso nicht über die Linie. Kurz darauf reagierte Henriksen mit einem Dreifach-Wechsel und brachte Kapitän Silvan Widmer, Brajan Gruda und Lee für Caci, Onisiwo und Ajorque. (56.). Die Mainzer wurden wieder aktiver, mussten nach einer knappen Stunden jedoch erneut durchatmen und konnten sich längst bei Zentner bedanken, dass die Null noch stand. Raum flankte von links und diesmal kam Olmo per Kopf an den Ball, scheiterte aber am nächsten sensationellen Reflex des 05-Torhüters (59.).

Das sollte für eine ganze Weile die letzte richtig gefährliche Leipziger Aktion bleiben. Erst nach 72 Minuten schnupperten die Gastgeber wieder an der Führung, als der eingewechselte Yussuf Poulsen eine Olmo-Flanke im Zentrum verpasste, der Ball rauschte am Pfosten vorbei. So ging es mit dem Remis in die Schlussphase, zu deren Beginn der FSV sich dem Leipziger Tor mal wieder annäherte. Zunächst landete ein Versuch Burkardts nach Solo im Zentrum über dem Querbalken (76.), und nur eine Minute später verpasste Gruda nach Ablage von Lee den richtigen Moment für einen aussichtsreichen Abschluss aus zehn Metern (77.). Der Druck der Leipziger hatte spürbar abgenommen, dennoch war klar, dass ein Geistesblitz jederzeit ausreichen würde, um für den Treffer des Tages zu sorgen. Dieser lag in Minute 86 dann auch tatsächlich in der Luft: Xavi hatte den eingewechselten Benjamin Sesko auf die Reise geschickt, doch auch der Joker fand in Zentner seinen Meister. Dieser Chancenwucher hätte sich kurz darauf beinahe gerächt, als die Mainzer nach einem klasse Spielzug zu ihrer besten Chance der Partie kamen. Widmer spielte einen Doppelpass mit Burkardt, der Kapitän flankte ins Zentrum auf Barreiro, der den Ball aus kurzer Distanz am Tor vorbeischob - das hätte der Lucky Punch sein müssen (88.). Ganz knifflig wurde es dann nochmal in Minute 90, als Burkardt von Schlager im Strafraum zu Fall gebracht wurde und Willenborg sich die Szene im Nachgang ansah, nach langer Sichtung aber zur Bewertung kam, dem FSV einen möglichen Strafstoß zu verwehren. In den letzten Minuten waren es noch einmal die Mainzer, die näher dran waren am Sieg. Nach van den Bergs Kopfball, den Gulacsi parierte, pfiff Willenborg die denkwürdige Partie schließlich nach fünf Minuten Nachspielzeit ab. 

Der FSV hat dank des Remis nun nach 26 Spieltagen 20 Zählern auf dem Konto und steht nun vor zwei Heimspielen gegen Darmstadt 98 und die TSG 1899 Hoffenheim (jeweils samstags 15.30 Uhr, hier geht's zum Online-Ticketshop).

Leipzig - Mainz 0:0

Leipzig: Gulacsi - Henrichs (82. Simakan), Orban, Lukeba, Raum - Kampl (82. Seiwald), Schlager, Olmo, Xavi - Baumgartner (69. Poulsen, 87. Elmas), Openda (69. Sesko)
FSV: Zentner - Caci (56. Widmer), Hanche-Olsen (81. Edimilson), Guilavogui, van den Berg, Mwene - Barreiro, Amiri - Onisiwo (56. Lee), Ajorque (56. Gruda), Burkardt

Tore: /

Zuschauer: 40.000
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Guido Kleve, Philipp Hüwe, Richard Hempel, Daniel Schlager)