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Spielberichte 26.11.2023 - 19:40 Uhr

FSV überzeugt bei Burkardt-Comeback, verpasst aber drei Punkte

Richter trifft & scheitert zweifach am Alu, Barkok vom Punkt

Trotz teilweise drückender Überlegenheit und klarster Chancen - darunter ein verschossener Elfmeter Aymen Barkoks - ist der 1. FSV Mainz 05 zum Abschluss des zwölften Bundesliga-Spieltags am Sonntagabend bei der TSG 1899 Hoffenheim nicht über ein 1:1 (1:0) hinausgekommen. Die 05-Führung aus Durchgang eins, erzielt durch den überzeugenden Marco Richter, egalisierten die Gastgeber kurz nach Wiederbeginn. Weitere Lichtblicke neben einem über weite Strecken ganz starken Auswärtsauftritt waren aus FSV-Sicht die Comebacks von Jonny Burkardt und Kapitän Silvan Widmer, die in dieser Saison zuvor noch keine Einsatzminute hatten absolvieren können.

Aufgrund der Gelb-Sperren von Dominik Kohr und Sepp van den Berg sowie der Verletzungen bei Maxim Leitsch und Karim Onisiwo war Jan Siewert zu mehreren Veränderungen gezwungen. So kam Widmer zu seinem Saisondebüt in der Startelf, Barkok begann für Danny da Costa, während Richter ebenso in die erste Elf zurückkehrte. Auf der Bank nahm neben den beiden U23-Akteuren Marcus Müller und Lasse WIlhelm nach einem Jahr Verletzungspause zudem auch Burkardt Platz.

Hoffenheim ohne Ideen, FSV verpasst klarere Führung

Der FSV übernahm im Kraichgau sofort die Initiative und hatte in den Anfangsminuten mehr vom Spiel. Auch die ersten Abschlüsse sollten den Gästen gehören. Zunächst versuchte sich Tom Krauß aus spitzem Winkel (5., aufs Tornetz), bevor Richter wenig später aus 18 Metern mit links abzog, das Gehäuse aber ebenso verfehlte (7.). Die Gastgeber befreiten sich im Anschluss ein wenig aus der Mainzer Umklammerung, fanden offensiv aber zunächst keinerlei Mittel gegen gut organisierte Mainzer. Der erste echte Schuss aufs 05-Tor ließ so bis zur 27. Minute auf sich warten, als Maximilian Beier abzog, Robin Zentner allerdings nicht wirklich in Bedrängnis brachte. Die Gastgeber waren nun zwar das aktivere Team, wirklich viel anzufangen wussten die Kraichgauer mit mehr als 60 Prozent Ballbesitz allerdings nicht. 

Und so waren es die 05ER, die in der Schlussphase des ersten Durchgangs in Führung gehen sollten. Edimilson spielte aus der eigenen Hälfte einen Sahnepass auf Richter, der den Ball an Oliver Baumann vorbei mit der Pieke ins Tor spitzelte - 1:0 aus 05-Sicht (39.). Der FSV blieb am Drücker und hätte kurz darauf nachlegen können. Eine Flanke von Ludovic Ajorque klärten die Hoffenheimer im Zentrum direkt vor die Füße von Barkok, doch Baumann war beim Schuss aus zehn Metern zur Stelle - das hätte das 2:0 sein müssen (41.)! Der FSV war nun wieder drin in dieser Partie und wollte nachlegen. Zwei Minuten vor der Pause hatte Edimilson 20 Meter vor dem Gehäuse ganz viel Platz, brachte seinen Abschluss aber nicht aufs Tor. Die spektakulärste Szene des ersten Durchgangs folgte schließlich in der Nachspielzeit, als die TSG den Ausgleich mehrfach auf dem Fuß hatte. Zunächst scheiterte Grischa Prömel an Zentner, bevor Edimilson gegen Beier blockte. Der Ball prallte zu Bülter, der zunächst per Kopf den Pfosten anvisierte und schließlich noch einmal Tom Krauß anschoss. Viel Glück für die Mainzer, die die knappe Führung mit in die Katakomben nahmen.

Schneller Ausgleiche gefolgt von Mainzer Scheibenschießen

Die Gastgeber wechselten zur Pause dreimal, was sich unmittelbar auszahlen sollte: Keine drei Minuten nach Wiederbeginn bediente der Ex-Mainzer Anton Stach den frisch in die Partie gekommenen Pavel Kaderabek auf rechts, dessen Flanke perfekt kam, so dass Skov das Leder mühelos volley ins Tor befördern konnte - 1:1 (48.). Die Führung war dahin, und wenig später konnte Zentner sich erneut auszeichnen, als er einen Schuss von Wout Weghorst sicher parierte (55.). Doch der FSV, der sich kurz hatte schütteln müssen, fand zurück ins Spiel und setzte seinerseits wieder offensive Akzente. Erst verpasste Ajorque im Zentrum eine flache Hereingabe Phillipp Mwenes (59.), und zwei Minuten später entschärfte Baumann einen Schlenzer von Leandro Barreiro aus 14 Metern (61.). Die Begegnung nahm zunehmend Fahrt auf und schien in beide Richtungen kippen zu können, in dieser Phase rund um die 60. Minute herum allerdings eher in Richtung der Mainzer, die sich Chancen im Minutentakt erspielten: Nach einem Zuspiel von Richter war Ajorque frei durch, wurde aber von John Anthony Brooks noch entscheidend beim Torabschluss gestört (62.). Noch größer war dann die Gelegenheit für Barkok, der wiederum nur eine Minute später fünf Meter vor dem Tor ein Luftloch schlug, nachdem Lee perfekt geflankt hatte (63.). Die Ereignisse überschlugen sich nun, denn kurz darauf gab es Elfmeter für den FSV, nachdem Kevin Akpoguma Lee im Strafraum aufs Schienbein gestiegen war. Barkok übernahm die Verantwortung vom Punkt, scheiterte aber an Baumann. 

Für den vor dem Tor an diesem Abend so glücklosen Barkok kam direkt danach Brajan Gruda in die Partie - es war der erste Mainzer Wechsel des Spiels. Und das Eigengewächs sollte auch gleich am nächsten Angriff beteiligt sein: Gruda trieb den Ball durchs Mittelfeld bis auf Höhe des Hoffenheimer Strafraums, wo er Richter bediente, dessen Flanke Lee direkt nahm, das Tor aber knapp verfehlte (73.). Siewert wechselte weiter offensiv und verhalf kurz darauf Burkardt zu seinem langersehnten Comeback, als der Angreifer für Lee in die Partie kam. Das Hoffenheimer Tor schien aber auch in der Folge wie zugenagelt. In der 80. Minute lenkte Baumann einen Richter-Freistoß mit den Fingerspitzen an den Querbalken. Das Remis war für die Gastgeber längst schmeichelhaft, nachdem Durchgang zwei phasenweise einem Scheibenschießen der Mainzer geglichen hatte, bei dem sie zu viel liegen gelassen, aber auch reichlich Pech gehabt hatten. So wie auch vier Minuten vor dem Ende, als wieder Richter per Freistoß am Aluminium scheiterte (86.). Es war die letzte Chance der Partie, in der der FSV zwar mehr als den einen hochverdienten Punkt verpasst hatte, aber nun dennoch seit vier Spielen ungeschlagen ist. 

Durch das Remis haben die Rheinhessen acht Zähler aus zwölf Begegnungen eingefahren und empfangen am kommenden Sonntag (15.30 Uhr, Tickets online gibt es hier) den SC Freiburg in der MEWA ARENA.

Ein unbeschreibliches Gefühl: Jonny Burkardt nach dem Abpfiff vor den Gäste-Fans.

TSG HOFFENHEIM - MAINZ 05 1:1 (0:1)

Hoffenheim: Baumann - Skov (63. Bebou), Kabak (46. Akpoguma), Brooks, Vogt, Bülter (46. Kaderabek) - Stach (78. Becker), Prömel (46. Grillitsch), Kramaric - Weghorst, Beier
Mainz 05: Zentner - Widmer (90.+3 da Costa), Edimilson, Caci, Mwene - Barreiro, Krauß, Barkok (69. Gruda), Lee (73. Burkardt), Richter - Ajorque

Tore: 0:1 Richter (39.), 1:1 Skov (48.)

Zuschauer: 22.000
Schiedsrichter: Deniz Aytekin