FSV punktet auch in Darmstadt

Einen Zähler hat der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag beim torlosen Remis bei Darmstadt 98 mitnehmen können. Beim unter dem Strich leistungsgerechten 0:0 hatten die 05ER zunächst besser ins Spiel gefunden, ohne aus ihrer optischen Überlegenheit Kapital schlagen zu können. Nach einem chancenarmen ersten Durchgang tat sich nach dem Seitenwechsel mehr vor beiden Toren, wobei die Gastgeber in der Schlussphase die gefährlicheren Situationen kreieren, Robin Zentner dabei aber nicht überwinden konnten.

Vier Veränderungen hatte Jan Siewert gegenüber dem Sieg über Leipzig vor einer Woche vorgenommen: Für den verletzten Joshua Guilavogui, Edimilson Fernandes, Anthony Caci und Marco Richter (alle auf der Bank) begannen am Böllenfalltor Phillipp Mwene, Danny da Costa, Tom Krauß sowie Ludovic Ajorque. Dominik Kohr sollte im nominellen 3-4-3-System die zentrale defensive Rolle einnehmen, situativ aber - vor allem im Spielaufbau - auch immer wieder ins Mittelfeld vorschieben.

Barreiro mit der einzigen Chance

Der FSV begann mutig und hatte die Anfangsminuten im Griff, ohne dabei jedoch richtig zwingend zu werden. Die erste Gelegenheit der Partie hatte nach zwölf Minute Leandro Barreiro, der sich vor dem Darmstädter Strafraum schön in Szene gesetzt hatte, seinen Linksschuss aus gut 16 Metern aber knapp neben das Gehäuse von Marcel Schuhen setzte. Die Gastgeber versuchten es zumeist mit langen Bällen und lauerten auf Umschaltsituationen, die sich aber zunächst kaum boten, weil die Mainzer sich gut organisiert präsentierten. Das Spielgeschehen verflachte in der Folge immer mehr, kein Team wollte in diesem Kellerduell Gefahr laufen, den Gegner mit einfachen Fehlern zu Großchancen zu verhelfen. In beiden Strafräumen tat sich so lange wenig bis gar nichts - die Partie plätscherte viel mehr vor sich dahin und lebte von ihrer hochspannenden Ausgangssituation. Weil die Chance Barreiros aus der Anfangsphase bis zur Pause der einzige nennenswerte Abschluss der Partie bliebe, war das torlose Remis nach 45 Minuten ein logisches Resultat.

Impressionen vom Böllenfalltor

Mehr Chancen, aber keine Tore

Beide Teams kehrten unverändert zurück, und wieder sollte der FSV die erste Chance haben. In der 51. Minute wurde Karim Onisiwo vor dem Strafraum freigespielt, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und setzte den Ball aus knapp 20 Metern nur knapp neben den linken Torpfosten. Auf der gegenüberliegenden Seite tauchte wenig später Oscar Vilhelmsson auf Zuspiel von Fabian Nürnberger aus dem Nichts frei vor Zentner auf, kam aber in Rücklage und beförderte das Leder aus rund 14 Metern auf die Hintertortribüne (53.). Die Begegnung schien nun Fahrt aufzunehmen, denn nur eine Minute später tankte sich da Costa bis zur Grundlinie durch und flankte vors Tor, wo Mwene per Kopf nur knapp verpasste (54.). Nach dem lebhaften Auftakt in die zweite Hälfte neutralisierten sich die Team erneut auf überschaubarem Niveau. Siewert reagierte nach einer guten Stunde und brachte den zuletzt angeschlagen fehlenden Brajan Gruda für Ajorque in die Partie. 

Weiterhin lebte das Duell der beiden Tabellennachbarn von der Spannung. In Minute 72 näherten sich die Rheinhessen dann mal wieder dem Darmstädter Tor an, als zunächst ein Schuss von Barreiro geblockt werden konnte und Kohrs Nachschuss von der Strafraumgrenze am Gehäuse vorbeistrich. Die beste Gelegenheit bis hierhin sollten allerdings kurz darauf die Gastgeber haben, als Marvin Mehlem nach einem Ballverlust von Barreiro blitzschnell schaltete und Vilhelmsson auf die Reise schickte, der frei durchbrach, aber beim Versuch Zentner zu umkurven noch von van den Berg eingeholt werden konnte - Glück und Geschick waren hier auf Seiten des FSV (80.). Es tat sich nun noch einmal mehr in den jeweiligen Gefahrenzonen, weil auch die Mainzer dranblieben und durch den für Mwene eingewechselten Caci am Treffer des Tages schnupperten. Der Versuch des Franzosen landete jedoch einen halben Meter über dem Querbalken (83.). Fünf Minuten später hieß es dann nochmal zittern aus 05-Sicht. Der soeben eingewechselte Aaron Seydel, einst beim FSV ausgebildet, bediente per Kopf seinen Sturmpartner Fraser Hornby, der Zentner zu seiner ersten Parade der Partie zwang (88.). Die ganz dicke Gelegenheit für die Gäste bot sich im Gegenzug, als da Costa Lee im Strafraum bediente, der, anstatt selbst abzuschließen, quer auf Onisiwo legen wollte, den der Ball nicht erreichte, weil ein Darmstädter dazwischen grätschte (89.). Es ging nun noch einmal Schlag auf Schlag am Böllenfalltor: Denn auf der anderen Seite musste Zentner dem FSV in der letzten Minute noch den einen Punkt festhalten. Zunächst trat Mehlem an Frasers Querpass vorbei, doch der Ball landete an der Strafraumgrenze bei Joker Mathias Honsak, dessen Schlenzer die Nummer eins des FSV glänzend parierte. Wenig später war Schluss in dieser umkämpften und bis zum Schluss von seiner Spannung lebenden Partie. Die 05ER bleiben zum zweiten Mal in Folge ungeschlagen und ohne Gegentor, stecken mit nun sieben Zählern aus elf Spielen aber weiter im Keller des Klassements fest.

Nach der nun anstehenden Länderspielpause sind die Mainzer bei der TSG Hoffenheim (26. November, 17.30 Uhr) gefordert. 

Darmstadt 98 - Mainz 05 0:0 (0:0)

Darmstadt: Schuhen - Bader, Zimmermann, Müller, Klarer, Nürnberger - Franjic, Mehlem, Skarke (83. Honsak) - Pfeiffer (61. Hornby), Vilhelmsson (83. Seydel)
FSV: Zentner - da Costa, van den Berg, Kohr, Leitsch, Mwene (72. Caci) - Barreiro, Krauß (86. Barkok) - Lee, Onisiwo, Ajorque (66. Gruda)

Tore: /

Zuschauer: 17.810
Schiedsrichter: Daniel Siebert