Fairplay mit Bundesliga-Schiedsrichter Drees

Einmal mit einem echten Bundesliga-Schiedsrichter ins Gespräch kommen und seine Sichtweise zu den Themen „Fairness“ und „Fairplay“ kennenlernen. Diese Chance hatten knapp 30 Schülerinnen der Maria-Ward-Schule aus Mainz.

„Man müsste sich ein bisschen Sonne suchen, ohne einen anderen in den Schatten zu drängen.“ Dieses Zitat von Vincent van Gogh vermittelt für Bundesliga-Schiedsrichter Dr. Jochen Drees den Begriff der „Fairness“ und bildet den Einstieg in die 05er-Klassenzimmer-Aktion.

Dass Drees, der bereits im Jahr 1990 zu pfeifen begonnen hat und gerade erst von einem DFB-Schiedsrichtertrainingslager zurückkommt, allerhand an Erfahrung und Erlebnissen rund um das Schiedsrichterwesen erworben hat, zeigte er den Schülerinnen anhand von Filmen, Berichten und kleinen Anekdoten aus seinem Schiedsrichter-Alltag.

„Mir gefällt es mit so vielfältigen Charakteren im Spiel konfrontiert zu werden. Da gibt es die Häuptlinge und die Indianer in einer Mannschaft und wenn man diese identifiziert, hilft einem das enorm in der Kommunikation, der eigenen Präsenz auf dem Platz und insgesamt das Spiel zu leiten“, so der praktizierende Allgemeinmediziner.

Ihm ist bewusst, dass sein „Hobby“ sehr anspruchsvoll ist und viel Persönlichkeit einfordert, sei es im Umgang mit der „Macht“ auf dem Platz oder abseits des Rasens mit Fehlentscheidungen oder Bestechungsversuchen. Als ein Talent bezeichnete der Familienvater die Konzentrationsfähigkeit, „denn über 90 Minuten unter höchstem Druck und Anspannung zu agieren, ist nicht immer einfach.“

Neben dem Fällen von mutigen, konsequenten und selbstbewussten Entscheidungen muss der 43-Jährige vor allem fair sein, getreu seinem Motto: „Fairplay beginnt bei jedem Einzelnen.“ Und das treffe nicht nur im Fußball, sondern auch in der Schule zu. „Es gibt so viele Parallelen in der Arbeit zwischen einem Lehrer und einem Schiedsrichter“, stellte Helga Knaupe, Klassenlehrerin der Neuntklässlerinnen, nach dem Gespräch fest. Auch die Schülerinnen nutzten die Chance, fleißig Fragen zu stellen, bevor es dann auf Stadionführung ging, um sich den Arbeitsplatz der Bundesliga-Schiedsrichter mal genauer anzusehen.