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Profis 27.09.2022 - 17:30 Uhr

Da Costa: Auf einem guten Weg in Richtung 100 Prozent

Der Neuzugang begleitete sein Team trotz Verletzung stets auch auswärts und ist glücklich, jetzt wieder selbst auf dem Platz zu stehen. "Der Verein hat sich weiterentwickelt", analysiert Rückkehrer da Costa die Gesamtsituation bei Mainz 05 nach seinem Sommer-Transfer.

Gegen Hertha BSC feierte da Costa sein Saisondebüt.

Eine Saison lag zwischen dem Abgang von Danny da Costa nach dessen Leih-Ende bei Mainz 05 mit dem sensationellen Klassenerhalt 2021 und der Rückkehr an den Bruchweg in diesem Sommer. Eine Saison, in der da Costa zwar mit Eintracht Frankfurt die Europa League gewann, bei den Hessen jedoch nicht mehr so richtig zum Zug kam und im vergangenen Transferfenster fest vom Main an den Rhein wechselte.

Angesprochen auf Veränderungen beim FSV im Vergleich zu seiner Zeit als Leih-Spieler erklärt der Rückkehrer: "Der Verein hat sich in der Zeit natürlich weiterentwickelt, das merkt man schon." Dies habe besonders auch mit der veränderten sportlichen Situation zu tun, denn in der Winterpause der Saison 2020/21 war der Außenverteidiger zu den akut abstiegsbedrohten Mainzern gewechselt, mit denen er dank einer furiosen Rückrunde noch die Klasse hielt. "Jetzt wird noch mehr Wert darauf gelegt, spielerisch zu überzeugen, ohne die eigene Identität zu verlieren. Damals war es blanker Überlebenskampf, da hat man jeden Punkt einfach mitgenommen", blickt der ehemalige deutsche U-Nationalspieler auf seine erste Zeit in Mainz zurück und freut sich wieder da zu sein.

Privat angekommen, sportlich auf einem guten Weg

"Die Mannschaft hat mir das Einleben einfach gemacht. Viele kannte ich noch, Dome habe ich sowieso regelmäßig an der Backe (lacht, Anm. d. Red.: Kohr und da Costa standen bereits in der Jugend von Bayer Leverkusen, bei Eintracht Frankfurt und während der gemeinsamen Leihe nach Mainz zusammen auf dem Platz), deswegen ging das sehr schnell", so der Neuzugang, der mit seiner Familie ins Mainzer Umland gezogen ist und sich dort bereits zuhause fühlt. "Ich bin nicht so der Typ, der im Privatleben allzu viel unterwegs ist. Deswegen fehlt mir die Großstadt nicht wirklich", ist da Costa nach seiner Zeit in Frankfurt schon jetzt in Mainz angekommen.

Auch sportlich läuft es für den Neuzugang nach der Saisonvorbereitung, in der er verletzungsbedingt immer wieder aussetzen musste, mittlerweile besser. "Ich bin auf einem guten Weg, wieder in Richtung 100 Prozent zu kommen. Es ist schön, auf dem Platz zu stehen und nicht bei jedem Schritt Schmerzen zu haben. Natürlich brauche ich Spiele, um mein Maximum zu erreichen. Die werde ich hoffentlich in der nächsten Zeit bekommen", ordnet da Costa sein Fitnesslevel ein. Die Länderspielpause habe ihm geholfen, noch einmal mehr im läuferischen Bereich zu trainieren, ohne dabei darauf achten zu müssen, am Wochenende hundertprozentig fit zu sein.

Nicht selbstverständlich: Auch während seiner Verletzungspause unterstützte da Costa sein Team bei allen Auswärtsspielen.

Von der Tribüne endlich zurück auf den Platz

Trotz seiner Verletzung reiste da Costa zu Saisonbeginn zu allen Auswärtsspielen der 05ER mit, um das Team zu unterstützen. "Ich wollte der Mannschaft das Gefühl geben, dass ich immer mit dabei bin und auch selbst den Kontakt zum Team halten, die Besprechungen mitzunehmen und das Gefühl haben voll und ganz dazuzugehören." Auch für den Integrationsprozess seien die Fahrten wichtig gewesen: "Ich wollte von Anfang an zeigen, dass ich jemand bin, der das Ganze wirklich lebt und trotz Verletzung immer mit dabei sein will." Umso schöner sei es, jetzt wieder selbst auf dem Rasen zu stehen: "Das Sitzen auf der Tribüne tat mir nicht gut. Ich glaube, meine Frau, die auch immer mitgefahren ist, ist froh, dass ich jetzt wieder im Kader sein kann, denn mein Puls ist um einiges höher, wenn ich keinen Einfluss auf das Spiel nehmen kann", so der langjährige Leverkusener.

In Hoffenheim nahm der Sommerneuzugang am sechsten Spieltag erstmals auf der Bank Platz, im Heimspiel gegen Berlin durfte er eine Woche später für eine gute halbe Stunde auf dem Feld mitwirken: "Als ich eingewechselt wurde habe ich gemerkt, dass die Mannschaft unbedingt noch den Ausgleich erzielen will", erklärt da Costa, der gegen Hertha BSC beim Stand von 0:1 ins Spiel kam. Dies ist der Mannschaft zwar gelungen, jedoch sei nach dem Spiel jedem klar gewesen, dass das Ergebnis zwar "ganz ok", spielerisch jedoch Luft nach oben ist. Auch die 2:5-Niederlage im Testspiel gegen den Karlsruher SC habe dies offenbart: "Wir müssen es hinbekommen, dass wir alle gemeinsam mit der höchstmöglichen Intensität unser Spiel durchdrücken. Das fängt mit dem Anlaufen beim Ballbesitz des Gegners an. Dem KSC haben wir viel zu viele Torchancen geschenkt", sieht der Mainzer Flügelspieler Verbesserungspotential in der Defensive. 

Daran habe man in der Länderspielpause gearbeitet, denn in den letzten Spielen hätten die 05ER viele Tore nach dem gleichen Muster kassiert. "Wir wollen in den Zweikämpfen präsenter sein, mehr Druck nach vorne machen und dann auch im Spiel mit dem Ball die Intensität beibehalten", erklärt der gebürtige Neusser, wie einfache Gegentore zukünftig verhindert werden sollen.

Den Konkurrenzkampf auf der Position des rechten Außenverteidigers mit Silvan Widmer und Edimilson Fernanders sieht da Costa indes entspannt. "Wir sind alle flexibel einsetzbar, verstehen uns gut und geben uns im Training Hilfestellungen. Silvan und ich können beide auch die innere Position spielen, so standen wir gegen Hertha zusammen auf dem Feld. Edi, der es Rechtsaußen auch sehr gut macht, ist für mich runtergegangen. Es gibt also genug Möglichkeiten", so da Costa, der hervorhebt, dass es auf allen Positionen einen Konkurrenzkampf gibt, im Training jedoch stets das große Ganze, nämlich Mainz 05, im Vordergrund steht. "Da muss man sein Ego dann hier und da auch mal hintenanstellen", weiß der 29-Jährige.

Beim Auswärtsspiel in Hoffenheim wurde der Sommerneuzugang nach seiner Verletzung erstmals von Bo Svensson in den Kader berufen.

Eine gute Ausgangslage schaffen

Zwar habe jeder Spieler das persönliche Ziel viel zu spielen, "aber über allem steht der Klub. Wir wollen die bestmögliche Punkteausbeute holen und eine Identität an den Tag legen", erklärt da Costa. Jeder Gegner solle das Gefühl haben, dass es unangenehm ist, gegen den FSV zu spielen. In diese Richtung wolle man sich weiterentwickeln, bis zur langen Winterpause möglichst viele Punkte sammeln, um sich eine gute Ausgangsposition für den Rest der Saison zu schaffen.

Die erste Gelegenheit, das Punktekonto weiter aufzufüllen, gibt es am kommenden Samstag (15.30 Uhr, live auf Sky und 05ER.fm) beim Auswärtsspiel in Freiburg. Um Punkte aus dem Breisgau zu entführen, müsse man die eigenen Tugenden auf den Platz bringen, es dem Sport-Club so schwer wie möglich machen. "Es darf Freiburg keinen Spaß machen, wir müssen sie über die volle Distanz permanent nerven und gut umschalten sowie bei eigenem Ballbesitz Lösungen finden", blickt da Costa auf den achten Bundesliga-Spieltag voraus und fügt an: "Wenn wir das auf den Platz bringen, bin ich überzeugt davon, dass wir die Qualität haben, aus Freiburg etwas mitzunehmen."