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Spielberichte 16.09.2022 - 23:57 Uhr

Caci-Kracher sichert Remis gegen Hertha

Chancenarmut in der MEWA ARENA: 05ER holen im Duell mit Ex-Trainer Sandro Schwarz in letzter Sekunde einen Zähler

Eine Partie auf äußerst überschaubarem Niveau endete zum Auftakt des siebten Spieltags in der MEWA ARENA mit einem Paukenschlag: Dank des entschlossenen Last-Minute-Abschlusses von Joker Anthony Caci sicherte sich der 1. FSV Mainz 05 dabei beim 1:1 (0:1) gegen Hertha BSC auf der Zielgeraden noch einen wertvollen Zähler. Die Führung für die Gäste hatte in Durchgang eins Lucas Tousart besorgt. Über die beiden Tore hinaus hatten Großchancen ansonsten über 90 Minuten auf sich warten lassen, weil die auf die Defensive bedachte Hertha stabil stand und dem FSV ohne den verletzten Jonny Burkardt zu häufig die Durchschlagskraft fehlte. 

Bo Svensson hatte gegenüber der Niederlage in Hoffenheim zwei Veränderungen vornehmen müssen: Für den gesperrten Alexander Hack begann Edimilson Fernandes und für den verletzten Burkardt rückte Jae-sung Lee in die erste Elf. Bei den Gästen rückte Jean-Paul Boëtius, der bis zum Sommer beim FSV unter Vertrage gestanden hatte, erstmals in die Startelf. Auf Seiten der Gastgeber, die zunächst aus einer nominellen 5-2-3-Grundordnung heraus agierten, sollte Fernandes die Position auf Rechtsaußen übernehmen, während Kapitän Silvan Widmer halbrechts ins Zentrum rückte - Stefan Bell übernahm in der Mitte.

Biedere Gäste gegen ideenlose 05ER

Die Anfangsphase gestaltete sich so ausgeglichen wie ereignisarm. Beide Teams neutralisierten sich und drangen zu keinem Zeitpunkt in die gefährlichen Zonen vor. Den ersten halbwegs nennenswerten Torschuss gab Karim Onisiwo so auch erst nach 18 Minuten ab, als der Stürmer es aus rund 20 Metern probierte, das Tor aber deutlich verfehlte. Die Gäste zeigten sich vor allem nach Ballgewinnen gefährlich, Versuche schnell umzuschalten blieben jedoch in dieser ersten halben Stunde immer wieder im Ansatz stecken. In der 28. Minute versuchte es Chidera Ejuke aus der Distanz, zielte dabei aber ebenso ungenau wie Onisiwo zuvor. 

Die erste echte Gelegenheit einer Partie auf überschaubarem Niveau sollte die Hertha dann aber - auf Einladung der Gastgeber - nutzen: Ejuke hatte, nach einem unsauberen Klärungsversuch von Maxim Leitsch, auf der linke Seite viel zu viel Zeit zum Flanken, fand im Zentrum den schon Sekunden zuvor freistehenden Tousart, der aus acht Metern unbedrängt zur Führung einköpfen konnte (31.). An der Qualität der Begegnung änderte dies zunächst wenig, die nächste Chance hatte dennoch die Hertha, die bislang wenig hatte investieren müssen, um verdient zu führen: In der 41. Minute landete das Leder erneut bei Ejuke, der wieder zu viel Zeit hatte und Robin Zentner mit einem Schlenzer aus 14 Metern zur Reaktion zwang. Das 2:0 lag in dieser Szene durchaus in der Luft. Die beste, wenn auch nicht wirklich klare Chance, für die 05ER bot sich schließlich in der Nachspielzeit Fernandes, dessen Linksschuss am Gehäuse vorbeirauschte (45.+1). 

Besser, aber selten zwingend

Mit Wiederbeginn brachte Svensson Eigengewächs Marlon Mustapha für den unauffälligen Angelo Fulgini. Und der FSV kam mutiger aus den Katakomben. In der 47. Minuten wurde ein Versuch von Lee geblockt. Es sollte, trotz der nun leicht verbesserten Spielanlage, die zunächst einzige Gelegenheit in einer nach wie vor chancenarmen Begegnung bleiben. Wenig später zog der 05-Trainer seinen zweiten Wechsel und brachte Anthony Caci für Aarón, um auf dem linken Flügel für Belebung zu sorgen. Nach einer knappen Stunde musste dann auch Fernandes angeschlagen vom Feld - ihn ersetzte Danny da Costa, der damit sein Saisondebüt feiern durfte. Aus dem Spiel heraus gelang beiden Mannschaften auch in diesem zweiten Durchgang herzlich wenig, so dass Standards herhalten mussten. Im Anschluss an einen Eckball landete der Rebound bei Leandro Barreiro, dessen Kopfball aber zu zentral geriet und Oliver Christensen vor keinerlei Probleme stellte (64.). 

In der Schlussphase reagierte Svensson erneut und brachte in Marcus Ingvartsen und Aymen Barkok (05-Debüt) seine letzten beiden Joker. Für sie musste neben Stefan Bell auch Mustapha angeschlagen weichen. Der FSV stellte nun um auf eine defensive Viererkette und setzte offensiv alles auf eine Karte. In Ansätzen sollte es in der Folge dann auch gefährlich werden, so richtig zwingend jedoch selten. In der 81. Minute schlug Ingvartsen zehn Meter vor dem Tor ein Luftloch und schrammte so am Traumcomeback vorbei. Und der Däne sollte tief in der Nachspielzeit auch noch einmal zum Abschluss kommen, setzte seine Direktabnahme im Anschluss an eine Ecke jedoch neben das Tor. Das Spiel schien gelaufen, doch der FSV steckte nicht auf und kam in letzter Sekunde doch noch zum so wichtigen Lucky Punch. Die Gäste-Defensive wehrte eine Flanke aus dem Halbfeld zu kurz ab, Caci nahm das Leder aus zehn Meter entschlossen volley, traf das Leder perfekt und markierte in der 94. Minute den kaum noch für möglich gehaltenen Ausgleich - in buchstäblich letzter Sekunde.  Schiedsrichter Frank Willenborg pfiff die Begegnung im Anschluss nicht noch einmal an.

Nach nun sieben Begegnungen haben die 05ER elf Partien auf dem Konto und sind im Anschluss an die anstehende Länderspielpause beim SC Freiburg (01. Oktober, 15.30 Uhr) gefordert. Eine Woche später gastiert Leipzig mit Cheftrainer Marco Rose in der MEWA ARENA.