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Profis 01.12.2022 - 16:50 Uhr

Svensson: Den Motor weiterlaufen lassen

Der Mainzer Cheftrainer gab nach dem Wiederauftakt am Bruchweg Einblicke in seine Trainingsplanung

Am Donnerstagvormittag sind die Mainzer Profis nach einer rund zweieinhalbwöchigen Pause nach dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt für die erste Phase der Wintervorbereitung auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Zugegen waren allerdings nur zehn Feldspieler und drei Torhüter, als Cheftrainer Bo Svensson um 11 Uhr zum Aufgalopp bat. Der Coach selbst hatte die freie Zeit mit seiner Familie in Südafrika verbracht und konnte dort "gut abschalten", wie er sagte. In einer Presserunde im Anschluss an die Trainingseinheit sprach er über die Abläufe in den kommenden Wochen, die Verfassung seiner Spieler sowie mögliche Neuzugänge. 

Bo Svensson über...

… die kleine Trainingsgruppe: "Es gibt unterschiedliche Gründe. Alexander Hack und Danny da Costa sind krank, Leandro Barreiro hat nach seinen Länderspielen eine längere Pause und stößt erst im Trainingslager auf Mallorca zur Mannschaft. Jonathan Burkardt und Karim Onisiwo werden nach ihren Verletzungen noch ein bisschen geschont und dann haben wir noch die drei Jungs bei der Weltmeisterschaft (Anm d. Red.: Silvan Widmer, Edimilson Fernandes und Jae-sung Lee). Hinzu kommen die jungen Spieler, die ganz normal U19 und U23 spielen sollen."

… über den Ablauf der Vorbereitung: "Es gab unterschiedliche Möglichkeiten, die Winterpause anzugehen. Ich hätte mir nicht vorstellen können, direkt weiter zu trainieren, mit elf Wochen bis zum nächsten Spiel. Auch eine lange Pause und anschließend eine volle, fünfwöchige Vorbereitung ab Mitte Dezember hätte ich nicht gut gefunden. Somit sind diese Trainingsphase zwischendurch sowie zwei Trainingslager gut, weil wir körperlich nicht komplett runterfahren und dadurch athletisch nicht so viel verlieren. Auch mental wird der Mannschaft die Zeit auf Mallorca guttun. Da sind wir zusammen, haben ein paar Testspiele und können taktisch an unserem Spiel feilen. Entsprechend war diese Lösung aus mentaler und athletischer Sicht die ideale."

… die Verfassung der Spieler: "Es ist klar, dass man nach der Zeit ohne Training körperlich ein paar Verluste merkt, aber wir fahren nicht so runter wie im Sommer, darum geht es. Wir wollen, dass der Motor weiterläuft, auch wenn wir etwas vom Gas runtergehen. Es geht auch darum, die Jungs mit ins Boot zu holen, neue Reize zu setzen, damit sie mitziehen."

Viele lachende Gesichter beim Trainings-Restart

… die Trainingsinhalte: "Das Training wird zwischendurch auch hart sein, wir haben ja auch ein paar Spiele, da können wir nicht nur Larifari durchgehen, dann hat es auch keinen Sinn. Das kombinieren wir mit unterschiedlichen Spielen, Teambuilding-Maßnahmen und Taktik, um die kommenden 16 Tage so sinnvoll zu nutzen wie möglich. Man kann nicht erwarten, dass diese Trainingsphase so intensiv ist, wie die im Januar, denn die Motivation ist eine andere. Ich war selbst Spieler und habe versucht, diese Erfahrungen zu nutzen und überlegt, was damals gut für mich gewesen wäre. Am Ende ist es immer noch eine Bundesliga-Mannschaft, die auch harte Trainingseinheiten braucht, aber wenn du weißt, dass du kein Punktspiel vor der Brust hast, musst du gucken, dass du im Zusammenspiel mit den Spielern eine gute Mischung findest."

… Verbesserungspotentiale: "Wir wollen an unserem kompletten Spiel arbeiten. Wir haben die Hinrunde analysiert und sehen, dass wir uns defensiv verbessern müssen, denn das ist hier in Mainz in der Bundesliga immer eine wichtige Komponente. Das kommt aber nicht nur über das Training, sondern auch über Kontinuität in der Besetzung. Auch taktisch können wir etwas tun, möglicherweise flexibler agieren. Offensiv bringen wir im Vergleich zum letzten Jahr eigentlich das Gleiche, sind aber nicht so effektiv. Also gibt es auch dort ein paar Anhaltspunkte."

… mögliche Transfers: "Ich habe keine Wunschliste, schließe aber auch nichts aus. Im Sommer haben wir mit Moussa Niakhaté und Jeremiah St. Juste zwei Innenverteidiger abgegeben und mit Maxim Leitsch nur einen geholt. Bei ihm müssen wir die Situation abwarten. Wir haben zwar Edi umgeschult und auch Anthony Caci hat teilweise auf der Position gespielt, aber wir hatten weniger Konstanz in der Besetzung. Es ist ein wichtiger Baustein für unser Spiel, dass wir dort genügend Spieler zur Verfügung haben. Vorne müssen wir abwarten, was mit Jonny und Karim ist und werden die Augen offenhalten, nach einem Profil, das uns vielleicht ergänzen könnte."

Die Mainzer Stürmer Onisiwo (li.) und Burkardt (re.) müssen derzeit noch pausieren.

… Burkardt und Onisiwo: "Beide werden mit ins Trainingslager fahren, die Chancen, dass sie dort spielen, sind aber eher gering. Jonny ist noch nicht so weit und bei Karim wollen wir kein Risiko eingehen. Sie sollen uns zum Trainingsstart am zweiten Januar zur Verfügung stehen, hoffentlich schon ein bisschen davor, aber es hat keinen Sinn, die Heilungsphase jetzt zu forcieren."

… Marlon Mustapha: "Marlon ist aktuell in der Reha in Offenbach und wird langsam aufgebaut, aber es wird noch eine Weile dauern. Es geht jetzt vorwärts, aber er hat keine leichte Zeit hinter sich und wird eine längere Aufbauphase benötigen."

Vor der Abreise ins einwöchige Trainingslager nach Mallorca am Montag trainieren die 05-Profis noch zweimal öffentlich (Freitag & Samstag jeweils um 11 Uhr). Am Sonntag ist zudem der gesamte Kader beim 05ER Weihnachtsfest an der MEWA ARENA (15-19 Uhr) zu Gast.