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Verein 26.03.2023 - 19:00 Uhr

Emotionaler Nachmittag im Zeichen der Ukraine

2.000 Zuschauer beim Duell zwischen der 05-Traditionself & FC Avantgarde Smijiw - Initiator Hieronymus: "Wir sind sehr glücklich und zufrieden"

Die Farben blau und gelb dominierten die Tribünen des Bruchwegstadions am Sonntagnachmittag. Und das Duell zwischen der Traditionself des 1. FSV Mainz 05 und dem ukrainischen Klub FC Avantgarde Smijiw wurde, auch dank des Rahmenprogramms vor und während der Begegnung zu einem emotionalen Großereignis. Initiiert worden war das Spiel durch den Bodenheimer Verein und Veranstalter "Nicht reden. Machen! e. V.", den Comedian, Sänger und Radiomoderator Sven Hieronymus, der auch Aufsichtsrat des 1. FSV Mainz 05 ist, zur Unterstützung der ukrainischen Kriegsopfer ins Leben gerufen hat.

Mit der Zuschauer-Resonanz - rund 2.000 Gäste hatten den Weg trotz des Dauerregens am Vormittag an den Bruchweg gefunden - habe er nicht gerechnet, sagte Hieronymus im Anschluss. "Es war sehr emotional, die Stimmung war grandios, und dazu haben alle ihren Beitrag geleistet." 

Gänsehaut-Momente hatte es in der Tat reichlich gegeben. Während der Auftritte des ukrainischen Superstars Serhii Babkin vor der Partie sowie in der Halbzeitpause genauso wie beim Abspielen der Nationalhymne der Gäste oder rund um eine kämpferische Ansprache ukrainischer Front-Soldaten, die ihren Urlaub genutzt hatten, um nach Rheinhessen zu kommen. Sie überreichten dem FSV in Person des Vereins- und Vorstandsvorsitzenden Stefan Hofmann zudem eine Ehrenmedaille der ukrainischen Armee als Dankeschön für die Unterstützung des Klubs im vergangenen Jahr seit Kriegsbeginn. 

Die Darbietungen von Oliver Mager, Lothar Pohl und Ralf Baitinger, Lars Reichow, Schnorreswackler und Doppelbock hatten das bunte Rahmenprogramm abgerundet und, bei aller "Schwere des Themas" (Hieronymus), für heitere Stimmung unter den Anwesenden gesorgt. 

Impressionen aus dem Bruchwegstadion

Sieben Tore und Trikottausch während des Spiels

Zwar war der sportliche Teil des Tages in diesem Fall ausnahmsweise zweitrangig, sorgte aber gleichfalls für beste Unterhaltung mit sieben Toren. Die Mainzer 2:0-Pausenführung, besorgt durch Stefan Kühne und Aristide Bancé, hatten die Ukrainer nach dem Seitenwechsel gekontert, was auf den Rängen Jubelstürme ausgelöst hatte. Wenig später sollte Srdjan Baljak jedoch der 3:3-Ausgleich gelingen, so dass ein leistungsgerechtes Unentschieden Form anzunehmen schien. Als die Akteure in den letzten Minuten reihenweise die Trikots tauschten, war es schließlich einem der Gäste-Spieler - nun im Trikot von Fabrizio Hayer - vorbehalten, für den Schlusspunkt und damit ein 4:3 der 05-Traditionself zu sorgen. 

Für die Mainzer liefen am Sonntagnachmittag Fabrizio Hayer, Christof Babatz, Niko Bungert, Sven Hoffmeister, Philipp Wollscheid, Uwe Diether, Thomas Zampach, Stefan Kühne, Srdjan Baljak, Aristide Bancé, Markus Kreuz, Andrij Voronin (in der zweiten Halbzeit auf Seiten seiner Landsleute am Ball), Christian Bauer, Rainer Adolf sowie Markus Kreuz auf. 

"Alles in allem hat der Tag heute unsere Erwartungen übertroffen", fasste ein zufriedener, aber erschöpfter Hieronymus zusammen. "Wir wollten ein Zeichen setzen und darauf aufmerksam machen, dass dieser Krieg weiter läuft. Jetzt fällt der Druck ab, wir sind sehr glücklich und zufrieden", so der 05-Aufsichtsrat weiter, der zudem darauf hinwies, dass jede Spende an "Nicht reden. Machen! e. V." eins zu eins den Menschen in der Ukraine zugute kommt. Hier geht es direkt zum Spendenkonto.

Der Dank der Organisatoren gilt abschließend auch "me and all hotels Mainz", die den Teilnehmenden während ihres Besuchs Zimmer gestellt hatten. 

Mit der durch das Spiel am Sonntagnachmittag eingenommenen Spendensumme - die Organisatoren waren mit ihrem Engagement in Vorleistung getreten - ist im Laufe der kommenden Woche zu rechnen.