Profis 20.08.2022 - 18:40 Uhr
Joker Lee beweist Köpfchen, FSV siegt in Augsburg
Elferserie gerissen, Negativserie in Augsburg beendet: 05ER feiern Last-Minute-Sieg
Zweites Auswärtsspiel, zweiter 2:1-Sieg! Erstmals seit knapp sechs Jahren hat sich der FSV am Samstagnachmittag wieder in der Augsburger WWK Arena durchsetzen können. Nach dem 1:1 zur Pause - Karim Onisiwos Führung hatte Ermedin Demirovic postwendend gekontert - und dem verschossenen Foulfelfmeter von Aarón im zweiten Durchgang hatte es dabei lange nach einem Remis ausgesehen, bevor Joker Jae-sung Lee in der Nachspielzeit Köpfchen bewies und den Rheinhessen den Lucky Punch besorgte.
Zwei Veränderungen hatte Bo Svensson sechs Tage nach dem torlosen Remis gegen Union Berlin vorgenommen: Während Geburtstagskind Angelo Fulgini den Vorzug gegenüber Lee (Bank) erhielt, rückte Jonny Burkardt nach überstandener Oberschenkelzerrung für Marcus Ingvartsen (Bank) in die erste Elf.
Vor der Partie
Wenige Chancen auf beiden Seiten
Die Gäste fanden gut ins Spiel und setzten den FCA in der Anfangsphase früh und zumeist schon in der eigenen Hälfte unter Druck. Die erste Torannäherung verzeichnete der FSV so schon nach weniger als 60 Sekunden: Eine Freistoßflanke von Aarón aus dem linken Halbfeld segelte in den Strafraum, wo Dominik Kohr per Kopf verlängerte, doch das Leder verfehlte das Gehäuse um rund einen Meter (1. Spielminute). Davon abgesehen verliefen die ersten 20 Minuten recht ereignislos, nur bei einem Freistoß von Arne Maier musste sich Robin Zentner einmal strecken, parierte aber im Nachfassen (20.).
Nach einer halben Stunde tat sich dann mehr vor beiden Gehäusen, und Tore ließen nicht lange auf sich warten. Die 05ER eröffneten durch Onisiwo, der mit Scorerpunkt 49 Yunus Mall überflügelte und sich so zum Mainzer Rekordmann machte – Fulgini hatte den Österreicher zuvor in die Gasse geschickt, wo dieser eiskalt geblieben war und Rafa Gikiewicz auf zwölf Metern keine Abwehrchance gelassen hatte. Das 1:0 aus Sicht des FSV aus dieser 31. Minute sollte dann allerdings nicht lange Bestand haben: Vier Minuten später schaltete sich FCA-Innenverteidiger Felix Uduokhai mit in einen Augsburger Angriff ein und bediente Demirovic, der Zentner mit einer akrobatischen, wenngleich auch glücklichen, Direktabnahme aus acht Metern überwand – 1:1 (35.). Es sollte der Pausenstand sein nach einer unter dem Strich weitestgehend ausgeglichenen ersten Hälfte, in der beide Treffer aus dem Nichts gefallen waren.
Bilder des Spiels
Elfmeterserie gerissen, Lee hat das letzte Wort
Personell unverändert ging es weiter, und erneut machte der FSV es dem Gegner schwer, in einen kontrollierten Spielaufbau zu finden. Der erste Abschluss, erneut von Onisiwo, nach 49 Minuten wurde hingegen zur leichten Beute für Gikiewicz. In der 54. Minute kamen dann mal wieder die Gastgeber zum Zug, als ein Schuss von Mads Pedersen aus der zweiten Reihe das Mainzer Gehäuse verfehlte (55.). Nach einer guten Stunde gab es dann Strafstoß für den FSV, nachdem Burkardt im Strafraum, nach einem allerdings nur minimalen Kontakt, zu Fall gekommen war. Aarón trat an, zielte aufs rechte Eck, auf das jedoch auch der Augsburger Keeper spekuliert hatte, der die Mainzer Führung so verhindern konnte (62.). Nach 36 erfolgreichen Versuchen in Serie seit 2013 scheiterte damit wieder ein 05ER aus elf Metern. Doch die Mainzer ließen sich von diesem Fehlschuss nicht aus der Bahn werfen: Wiederum nur zwei Minuten später war es erneut Onisiwo, der Gikiewicz prüfte, aber an dessen Faustabwehr scheiterte. Wenig später entwickelte sich das Ganze so langsam zum Privatduell zwischen dem Mainzer Angreifer und Augsburgs Nummer eins: Denn in der 69. Minute setzte Onisiwo verdeckt zum strammen Abschluss an, doch der Torhüter tauchte blitzschnell ab und entschärfte auch diese Situation (69.). Eine Minute zuvor war indes Lee für Fulgini in die Partie gekommen, um für Frische in der Zentrale zu sorgen. Wenig später folgten, mit Beginn der Schlussphase, auch Edimilson Fernandes und Delano Burgzorg, die Kapitän Widmer und Burkardt ersetzten.
Von den Gastgebern kam offensiv auch nach der Pause nicht viel. In der 79. Minute hätte Jeffrey Gouweleeuw von Unkonzentriertheit Zentners profitieren können, setzte seinen Heber aber deutlich über das Gehäuse. Vier Minuten später dann wieder der FSV: Stach machte einen Flankenball am zweiten Pfosten noch einmal scharf, der Aufsetzer erreichte Bell, der den komplizierten Ball jedoch nicht aufs Tor bringen konnte (83.). Bei diesem für den FCA aufgrund des Mainzer Chancenplus etwas schmeichelhaften Remis blieb es bis kurz vor Ablauf der dreiminütigen Nachspielzeit. Dann führte der Burgzorg einen letzten Eckball schnell aus, Aarón flankte passgenau in die Mitte, wo Lee am kurzen Pfosten lauerte und platziert in die lange Ecke köpfte – 2:1 (90.+3). Wenig später war Schluss, und der Mainzer Jubel nach diesem nicht unverdienten Last-Minute-Erfolg kannte keine Grenzen.
Dank des zweiten Auswärtsdreiers der Saison baut das Svensson-Team sein Konto auf sieben Zähler aus drei Partien aus und empfängt am kommenden Wochenende (Samstag 15.30 Uhr) in der MEWA ARENA Bayer 04 Leverkusen.
Tickets für das zweite Heimspiel erhaltet ihr hier, alle Infos zum großen Familienspieltag findet ihr hier.
FC Augsburg - Mainz 05 1:2 (1:1)
FCA: Gikiewicz - Pedersen (85. Caligiuri), Bauer, Gouweleeuw, Uduokhai, Iago - Gruezo (85. Baumgartlinger), Maier (68. Vargas), Rexhbecaj - Jensen (68. Pepei), Demirovic (71. Hahn)
Mainz 05: Zentner - Widmer (75. Fernandes), Bell, Hack, Leitsch, Aarón - Kohr, Stach (88. Barreiro) - Fulgini (68. Lee), Burkardt (75. Burgzorg), Onisiwo (88. Mustapha)
Zuschauer: 23.755
Schiedsrichter: Sascha Stegemann