Flutlicht-Highlight gegen eine "gut geölte Maschine"

Am Sonntagabend (19:30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm, hier gibt es Tickets) empfängt der 1. FSV Mainz 05 den Sport-Club Freiburg zum Abschluss des 25. Bundesliga-Spieltags in der heimischen MEWA ARENA. Der Tabellensiebte empfängt also den Fünften des Tableaus, neun Punkte liegen derzeit zwischen beiden Teams. Freiburg sei eine "sehr gut geölte Maschine", lobte FSV-Coach Bo Svensson den Gegner auf der Pressekonferenz am trainingsfreien Freitag. Aber auch in den eigenen Reihen sei die Stimmungslage nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage gut. Svensson betont besonders die Team-Chemie, den Elan und die Professionalität, die seine Mannschaft in jedem Training zeige. Mit allem Respekt vor Freiburg gehe man mit "dem vollen Bewusstsein, die Partie gewinnen zu wollen" in das Duell am Sonntagabend. 

Qualität in der Breite als Schlüssel

Personell kann Svensson dabei nahezu auf seinen gesamten Kader zurückgreifen, einzig Jonathan Burkardt wird weiterhin nicht zur Verfügung stehen. Karim Oniwiso und Anthony Caci, die die Belastung unter der Woche zwischenzeitlich reduziert hatten, wie auch Stefan Bell nach einem kurzen Schreckmoment im Training am Donnerstag, sollen beim morgigen Abschlusstraining mit dabei und entsprechend einsatzbereit sein. Onisiwo mache "einen guten Eindruck", wirke frisch, wie der FSV-Coach erklärte. Am vergangenen Wochenende, als der Angreifer in Berlin sein rund 30-minutiges Comeback nach einer Knieverletzung feierte, habe man gesehen, welche Komponenten der Österreicher dem Mainzer Spiel gibt.

Besonders in den Fokus stellte der FSV-Coach, angesprochen auf mögliche Veränderungen in der Startelf, die Breite seines Kaders, die Qualität, mit der man in der Breite trainieren könne, wie auch die Impulse, die in den vergangenen Wochen immer wieder von der Bank kamen. Die Nominierung der Anfangsformation werde daher "keine einfache Entscheidung", dies sei aber genau richtig so. Trotz der positiven Ergebnisse sei es auch zuletzt stets eng gewesen. "Der Konkurrenzkampf lebt absolut", betont Svensson, die Unterschiede zwischen den Spielern seien gering, so auch in dieser Trainingswoche. "Ich finde es sehr positiv, dass wir uns darüber unterhalten. Selbst wenn du Spiele gewinnst, wird über Spieler gesprochen, die zuletzt nicht so viel gespielt haben. Das zeigt, welche Qualität wir auf der Bank haben und welche Impulse die Jungs gegeben haben. So soll es bleiben. Das ist absolut ein Schlüssel, weshalb wir zuletzt überzeugen konnten."

Mit mentaler Frische in den Sonntagabend

In Berlin gelang dies zwar über weite Strecken des Spiels nur bedingt, letztlich war die Svensson-Elf aber trotz eines ausbaufähigen Auftritts in der Lage, auswärts zu punkten. "Das ist eine Entwicklung", beschreibt Svensson. Insgesamt spiele man mittlerweile konstanter, "das war ein absoluter Schwerpunkt", so der FSV-Coach weiter. "Wenn ich auf dem Trainingsplatz oder in der Kabine sehe, wie die Jungs miteinander umgehen, mit welchem Elan und welcher Professionalität sie Krafttrainingseinheiten absolvieren. Das ist für mich ein Zeichen, dass etwas passiert ist und ein Grund dafür, dass wir belohnt werden", lobt Svensson das Engagement seiner Spieler.

Diese hatten am Freitag trainingsfrei, "damit wir in langen Wochen nicht von Dienstag bis Sonntag durchtrainieren", klärt der Mainzer Cheftrainer auf. Von Dienstag bis Donnerstag habe man vier Einheiten absolviert, der freie Freitag passe, auch aus eigener Erfahrung von früher, gut in den Rhythmus, um mit physischer und mentaler Frische in das Spiel gegen Freiburg zu gehen.  

Freiburg: Für viele ein Vorbild

Eben diese mentale Frische erkennt Svensson auch beim kommenden Gegner aus dem Breisgau. Es sei nicht einfach, diese "bei dem Programm" aufrechtzuerhalten. "Sie haben es geschafft, weiterzukommen und sich sehr gut präsentiert", hebt der FSV-Coach die SCF-Reise in der Europa League hervor, die am gestrigen Abend mit einer Achtelfinal-Niederlage gegen Juventus Turin zu einem Ende kam. Freiburg könne "mit gehobenem Kopf" aus den Duellen mit der italienischen Top-Mannschaft herausgehen, schließlich habe man sich gut präsentiert.

"Freiburg ist für viele ein Vorbild, weil bei ihnen vieles zusammenpasst. Von der Spielweise bis dahin, wie sich die Verantwortlichen präsentieren. Davor habe ich größten Respekt", ist der Mainzer Trainer voll des Lobes für den kommenden Gegner und möchte nichts von einem möglichen Vorteil ob der Freiburger Europapokalnacht am Donnerstag wissen. "Wenn man sie sieht, hatten sie fast die ganze Saison damit zu kämpfen, drei Tage nach der Europa League harte Aufgaben in der Bundesliga zu meistern. Das haben sie oft gut hinbekommen", betont Svensson, entsprechend spiele das Juventus-Spiel des SCF in der Vorbereitung der 05ER keine Rolle.

Volles Bewusstsein, die Partie gewinnen zu wollen

"Auch in der Bundesliga haben sie überzeugt und sehr gut gepunktet. Das ist schon eine hohe Kunst und zeigt das Gesicht von Freiburg", lobt der 05-Trainer weiter. Man sehe selten ein schlechtes Spiel der Streich-Elf, die Partien seien auf einem konstant hohen Niveau. "Auch wenn sie für ihre Ansprüche kein gutes Spiel machen, ist es gar nicht so schlecht. Das ist eine sehr gut geölte Maschine, sie werden auch nicht nervös, wenn es im Spiel mal nicht läuft, bleiben ihrer Linie treu und glauben an sich. Sie sind sehr gut eingespielt und klar, so erwarte ich sie auch am Sonntag“, sagt Svensson, der ein enges Duell prognostiziert. 

"Wir werden das Heimspiel ganz normal angehen, mit dem vollen Bewusstsein, dass wir gewinnen wollen", gibt der 05-Trainer die Marschroute vor. "Da brauchen wir den Jungs gar nicht so viel darüber erzählen, dass ein harter Gegner auf uns zukommt, bei dem super Arbeit geleistet wird. Wir stellen uns dieser Aufgabe gerne. So ein Flutlicht-Spiel gegen Freiburg ist ein Highlight für uns", dürfte das FSV-Team hochmotiviert in die Partie gegen die Streich-Elf gehen.