Vorberichte 10.04.2013 - 12:55 Uhr
„Zeigen, dass wir Männer sind“
Der frisch gebackene HSV-Kapitän Rafael van der Vaart weiß um die Schwere der Aufgabe in Mainz
Kein Blatt, in dem Rafael van der Vaart aktuell nicht die Schlagzeilen beherrscht. Auch www.mainz05.de hat mit ihm gesprochen – über Fußball. Und darüber wie es ist, frisch in Kapitänswürden beim HSV zu sein und am Wochenende in Mainz um die Punkte spielen zu müssen.
Hallo Rafael, danke, dass du dir die Zeit für ein Interview mit uns genommen hast. In dieser Woche bist du überraschend von HSV-Coach Thorsten Fink zum Kapitän ernannt worden. Wie hast du diese Entscheidung angenommen?
van der Vaart: „Der Trainer hat mich gefragt, ob ich das Amt bis zum Saisonende übernehmen würde. Ich habe sofort zugestimmt. Es ist für mich eine große Ehre, Kapitän des HSV zu sein. Ich hatte dieses Amt ja bereits in meiner ersten Zeit in Hamburg inne. Jetzt gilt es, noch mehr Verantwortung zu übernehmen – auf als auch neben dem Platz.“
Zuletzt hagelte es drei Niederlagen, darunter die krasse 2:9-Schlappe gegen Bayern, davor gab es aber auch sensationell gute Partien wie beim 4:1 gegen Borussia Dortmund. Woran liegt es, dass der HSV in dieser Saison so eine Wundertüte ist?
van der Vaart: „Wenn wir das genau wüssten, würden wir es natürlich sofort abstellen. Uns fehlt einfach die nötige Konstanz in unseren Leistungen. Wenn alles passt, können wir wie in den beiden Spielen gegen Dortmund mit allen Mannschaften mithalten, wenn wir nachlassen, uns alles hart zu erarbeiten, dann verlieren wir auch Spiele. So etwas wie in München darf aber auf keinen Fall passieren. Das war eine Ausnahme, die hoffentlich nie wieder vorkommt.“
Als du nach Saisonstart nach Hamburg zurückgekommen bist, ruhten alle Hoffnungen auf alten Glanz auf deinen Schultern. Wie geht man als Spieler mit derartigem Druck um?
van der Vaart: „Der Druck ist immer da. Egal, ob als Bundesligaspieler oder Nationalspieler. Was glauben Sie, was in Madrid los war, wenn wir mal ein Spiel nicht gewonnen haben. Als Profi muss man mit Druck umgehen können. Das ist Teil des Geschäfts und belastet mich nicht. Ich kann das auf dem Platz ausblenden.“
Generell scheinen die Ansprüche recht hoch zu sein im Umfeld des HSV – aber was sind eure konkreten Ziele auf den letzten Metern der Saison?
van der Vaart: „Die Ansprüche waren in Hamburg schon immer hoch. Das war auch schon in meiner ersten Zeit vor vier Jahren so. Unser konkretes Ziel heißt: Erst mal wieder ein Spiel zu gewinnen. Die letzten Spielen waren einfach schlecht. Das muss man deutlich sagen. Was man jetzt machen kann: Kämpfen und sich alles wieder hart erarbeiten. Dann kommt der Erfolg von alleine.“
Diese Aufgabe müsst ihr als nächstes in Mainz bestreiten – was schätzt du als die größten Stärken der 05er ein und wie wollt ihr dem beikommen?
van der Vaart: „Mainz hat eine gute Mannschaft, ein super Stadion und tolle Fans. Es ist unglaublich schwer, gegen sie erfolgreich zu spielen. In unserem Spiel muss sich im Vergleich zu den letzten Wochen fast alles ändern, damit wir eine Chance haben.“
Zum Schluss – was ist dein Ergebnistipp für Samstag?
van der Vaart: „Es wird natürlich unglaublich schwer für uns. Ich bin selber sehr gespannt, wie wir uns präsentieren. Wir müssen zeigen, dass wir Männer sind und vorne weg marschieren. Dann können wir auch die drei Punkte mitnehmen.“