Vorberichte 26.09.2013 - 17:48 Uhr
„Wir sind heiß auf das Spiel“
05er treffen am Samstag beim Spiel gegen Hertha BSC auf den alten Mainzer Sami Allagui
Zwei Jahre ist Sami Allagui für den 1. FSV Mainz 05 auf Torejagd gegangen, ehe er im Sommer 2012 als Königstransfer in die Bundeshauptstadt Berlin zum damaligen Zweitligisten Hertha BSC gewechselt ist. Am Samstag gibt es nach dem Aufstieg mit Rekordpunktzahl für die Hertha ein Wiedersehen mit Samis altem Arbeitgeber. Wir haben natürlich vorher mit ihm geplaudert, über das bittere Ende von Pokalträumen, seine neue Position im rechten Mittelfeld und über die Vorfreude darauf, alte Freunde und Kollegen aus Mainz an diesem Wochenende zu treffen.
Hallo Sami, irgendwie können wir uns die Hand reichen - ihr seid mit der Hertha gerade genau wie wir bitter im Pokal gegen einen Zweitligisten ausgeschieden … Was war da los gegen den FCK?
Sami Allagui: „Ja, das war in der Tat bitter. Wir haben zwei total verschiedene Halbzeiten gespielt. Die erste war top, wir hätten das 2:0 machen müssen. Wir wussten auch, dass die Lauterer in der zweiten Hälfte kommen werden, aber irgendwie konnten wir dem Druck auf dem Betzenberg nicht Stand halten. Echt bitter, besonders nach der guten ersten Halbzeit.“
Vor etwas mehr als einem Jahr bist du von Mainz nach Berlin gewechselt, hast aber in deiner ersten Saison für die Hertha nicht so viele Einsätze gehabt wie erhofft. Woran lag‘s?
Sami Allagui: „Am Anfang der letzten Saison lief es eigentlich ganz gut. Ich hab in den ersten Spielen auch getroffen. Aber dann haben wir das System umgestellt und ich bin aus dem Sturm nach rechtsaußen gekommen. Das war eine Umstellung für mich, aber ich hab das gut hinbekommen und am Ende sieben Tore gemacht. Außerdem sind wir mit dem historisch höchstem Punktestand aus der zweiten in die erste Liga aufgestiegen und haben damit Geschichte geschrieben – ich denke im Endeffekt war es doch eine ziemlich gelungene Saison.“
Und vielleicht hast du eine noch gelungenere noch vor dir – bis jetzt konntest du in den Pflichtspielen schon vier Tore und drei Vorlagen für dich verbuchen. Hast du dich final angefreundet mit der Position im rechten Mittelfeld?
Sami Allagui: „Klar bin ich immer noch Stürmer, aber ich bin flexibel. Ich habe mich mit der Zeit sehr gut angefreundet mit der neuen Position. Und ganz so neu ist sie ja auch nicht für mich gewesen. Ich habe bei Mainz 05 oder in der Nationalmannschaft im 4-3-3 auch schon ab und an mal rechts gespielt.“
Apropos Nationalmannschaft Tunesiens – die WM steht nächstes Jahr vor der Tür … wär das ein Traum für dich?
Sami Allagui: „Auf jeden Fall – wir haben jetzt im Oktober und im November zwei wichtige Spiele gegen Kamerun, gegen meinen alten Mainzer Kollegen Choupo. Da wollen wir uns gut präsentieren, um dann nach Brasilien zur WM fahren zu können, da will ich nämlich unbedingt hin.“
Du kennst die Mainzer Spielweise aus deiner Zeit bei den 05ern gut: offensiv spielen, vorwärts verteidigen – ist das auch bei deinem neuen Club die Philosophie? Wie unterscheiden sich Jos Luhukay und Thomas Tuchel taktisch?
Sami Allagui: „Die beiden sind ganz verschiedene Trainertypen, und jeder hat seine eigene Idee vom Spiel. Bei uns – ähnlich wie bei euch – hängt das zum einen natürlich auch immer davon ab, ob wir zu Hause oder auswärts spielen. Aber im Grundsatz würde ich sagen, dass wir eher eine kontrollierte Mannschaft sind, das heißt dass wir großen Wert darauf legen hinten gut zu stehen und eher nicht vogelwild draufgehen.“
Für euch lief es bislang ganz gut in dieser Bundesligasaison, in die ihr fulminant mit einem 6:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt gestartet seid. Was habt ihr euch nach dem Aufstieg als Ziel vorgenommen? Ist es der Klassenerhalt oder doch etwas höher angesetzt?
Sami Allagui: „Unser Ziel ist der Klassenerhalt. Erst wenn wir die 40 Punkte sicher haben, kann man frühestens mal nach oben gucken. Aber bis dahin haben wir noch viel zu tun.“
Und jetzt am Samstag? Was erwartet uns Mainzer bei euch?
Sami Allauig: „Genau wie Mainz 05 haben wir in den letzten Spielen ein paar Punkte liegen gelassen. Deshalb wollen wir sie auch zwingend in Berlin behalten. Wir sind heiß aufs Spiel, unsere Fans auch. Ich persönlich freu mich außerdem total auf das Wiedersehen mit meinen alten Mainzer Kollegen und den Trainern. Ich hoffe aber trotzdem auf einen Berliner Sieg. Danach drücke ich euch dann wieder die Daumen.“