Weit entfernt von Endspielstimmung

„Alles was den Jungs fehlt, ist ein Erfolgserlebnis“, ist Co-Trainer Sven Hoffmeister überzeugt. An der Leistung seiner Mannschaft in den beiden bisherigen Drittliga-Spielen gab es für ihn genauso wenig auszusetzen wie für Coach Sandro Schwarz. Am Wochenende gegen die U23 des VfB Stuttgart sahen einige Zuschauer „die wahrscheinlich beste erste Hälfte dieser Saison“. Aus einer Vielzahl an stark herausgespielten Möglichkeiten resultierte nur eines nicht: Das dringend benötigte Erfolgserlebnis in Form eines Tores. Auch wenn die Mannschaft später in einem „Fachmagazin“ lesen musste, der Coach sei nach einer schwachen Leistung hart mit ihr ins Gericht gegangen, wurde nicht nur von den im Stadion anwesenden Journalisten ein differenzierteres Bild gezeichnet.

Denn Sandro Schwarz forderte von seiner jungen Ausbildungsmannschaft nicht mehr als den Glauben an sich selbst, und das „notfalls auch bis zur 93. Minute. Wir müssen das Spiel nicht mit der ersten und auch nicht mit der zweiten Chance entscheiden“, so der Fußballlehrer nach dem Spiel. Dieser Glaube war der Truppe nach dem Gegentreffer durch den VfB direkt nach Wiederanpfiff ein wenig abhandengekommen – angesichts der krassen Diskrepanz zwischen guter spielerischer Leistung und fehlendem Ertrag im Jahr 2015 sicher nicht verwunderlich. Und klar, Interpretationen eines Spiels oder Urteile über die eigene Leistung zu lesen, die nicht aus der Spielbeobachtung resultieren, sind dem Selbstbewusstsein auf dem Rasen wenig zuträglich. Aber genau daran gilt es jetzt zu wachsen.

„Wir rufen doch jetzt keinen Abstiegskampf oder Endspielstimmung aus“, relativiert Schwarz angesichts 12 ausstehender Partien in der extrem engen Liga zu Recht. „Das Endspiel wollen wir am letzten Spieltag im Bruchwegstadion gegen den Chemnitzer FC.“ Bis dahin sind noch fast drei Monate zu spielen, allein in der kommenden englischen Woche (Samstag, 14 Uhr bei Energie Cottbus) mit dem Nachholspiel in Unterhaching (Dienstag, 18 Uhr) können die Weichen schon gestellt werden. Sandro Schwarz will dafür "beharrlich in unseren Inhalten bleiben, und das über die volle Spielzeit. Die Leistungen der Mannschaft in meinen zwei Spielen und der Umgang miteinander im gesamten Team lassen mich absolut optimistisch und voller Vorfreude an die nächsten Aufgaben gehen!“