Unglückliche Niederlage gegen Leipzig

Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber den Vorwochen unterlag der 1. FSV Mainz 05 RB Leipzig am Mittwochabend in der OPEL ARENA mit 2:3 (0:0). Nach zahlreichen vergebenen Chancen der Hausherren vor der Pause schlug der Auufsteiger zu Beginn von Durchgang zwei eiskalt zu und ging durch Marcel Sabitzer (48.) und Timo Werner (53.) schnell mit 2:0 in Führung. Zwar konnte Joker Jairo per Elfmeter nach 69 Minuten noch einmal verkürzen, Naby Keita machte dann aber neun Minuten vor Schluss alles klar. Der zweite Treffer der 05er durch den eingewechselten Yoshinori Muto kam in der Nachspielzeit zu spät und bedeutete nur noch Ergebniskosmetik. Martin Schmidt hatte sein Team nach der Niederlage in Ingolstadt auf fünf Positionen umgestellt. Giulio Donati ersetzte Leon Balogun als rechter Verteidiger, Alexander Hack verdrängte Kapitän Niko Bungert in der Innenverteidgung, Fabian Frei rückte für den gesperrten Danny Latza ins Team, und Bojan sowie Robin Quaison ersetzten Pablo De Blasis und André Ramalho in der Startelf.

Obwohl die 05er gegen RB mit einer ganz anderen Körpersprache als noch drei Tage zuvor in Ingolstadt starteten, hatten die Gäste die erste Torchance der Partie, als Marcel Sabitzer Jonas Lössl nach zwei Minuten erstmals prüfte, der Däne aber sicher parieren konnte. Die Zuschauer auf den Rängen der OPEL ARENA peitschten die Rot-Weißen jedoch von der ersten Sekunde an nach vorne und sahen den ersten Abschluss der Mainzer wenig später, als ein Schuss von Daniel Brosinski zur Ecke abgewehrt werden konnte (5.). Der FSV agierte weiter forsch und nur ein starker Reflex von Gäste-Keeper Peter Gulacsi bewahrte RB in Spielminute sieben vor einem frühen Rückstand, nachdem Jean-Philippe Gbamin per wuchtigem Freistoß aus 25 Metern den Winkel des Kastens anvisiert hatte (7.). In einer unterhaltsamen Anfangsphase hatte dann Keita ebenfalls aus der Distanz die nächste Gelegenheit für die Gäste, sein Schuss landete jedoch über dem Querbalken des Gehäuses der 05er (10.). Auch danach ging es hoch her in der Arena, denn auf der gegenüberliegenden Seite hatte Levin Öztunali nach zwölf Minuten die nächste Chance der Gastgeber, seine scharfe Hereingabe wurde jedoch in höchster Not von Willi Orban zur Ecke geklärt.

Nachdem sich in den Strafräumen danach zehn Minuten lang wenig tat, hatte Bojan nach schöner Vorarbeit von Quaison und einem Weltklasse-Dribbling die ganz große Chance auf das 1:0. Aus kurzer Distanz spitzelte der Winter-Neuzugang das Leder jedoch sowohl an Gulacsi wie auch am rechten Pfosten vorbei (21.). Die 05er zeigten in dieser Phase, wer Herr im Hause ist. Erneut Gbamin scheiterte in Minute 24 per Distanzschuss nur knapp. Glück hatten die Mainzer kurz darauf, dass Stefan Bell den enteilten Yussuf Poulsen im Strafraum entscheidend stören konnte und der schwache Abschluss Lössl vor keine Probleme stellte (26.). In der 34. Minute scheiterte Öztunali dann nach schöner Kombination über Bojan und Hack nur knapp, als er das Leder freistehend am Tor vorbeischob. Bis zur Pause tat sich in einer vor allem in der Anfangsphase äußerst unterhaltsamen Partie nicht mehr viel.

Zwei Nackenschläge nach der Pause

Der zweite Durchgang begann dann mit einem frühen Schock. Emil Forsberg bugsierte das Leder nach einer zu weit geratenen Flanke zurück vor den Kasten der Mainzer, wo Sabitzer völlig freistehend keine Probleme hatte aus rund acht Metern einzuköpfen. Ein Rückstand, von dem sich die 05er zunächst nicht beeindrucken ließen, sondern beinahe postwendend zurückschlugen, als Stefan Bell einen Öztunali-Freistoß per Kopf erreichte und nur Zentimeter neben den rechten Pfosten setzte (51.). Eine erneute Unachtsamkeit in der Hintermannschaft des FSV führte dann jedoch wenig später zum 0:2. Der eingewechselte Timo Werner kam nach einem Eckstoß freistehend aus kurzer Distanz zum Zug und nickte in der 53. Minute ebenfalls per Kopf ein. In den Folgeminuten hatten dann kurz hintereinander Öztunali und Frei Gelegenheiten zu verkürzen, verpassten jedoch knapp (54., 55.).

Nach einem guten ersten Durchgang liefen die 05er engagiert, aber lange Zeit glücklos dem Rückstand hinterher und waren zunehmend anfälliger für Konter der schnellen Leipziger Offensivfraktion. So hatte Werner in der 59. Minute gar das 3:0 auf dem Fuß, traf den Ball aber nicht richtig, so dass das Leder recht deutlich am Pfosten vorbeitrudelte. Ein starkes Solo von Donati brachte die 05er dann nach 67 Minuten zurück in die Partie. Der Italiener ließ zwei Leipziger im Strafraum aussteigen, kam zu Fall und Schiedsrichter Tobias Stieler zeigte sofort auf den Punkt. Der eingewechselte Jairo übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum 1:2 (69.).

Mit der Unterstützung des lautstarken Publikums im Rücken waren die 05er nun wieder voll im Spiel und verpassten den durchaus verdienten Ausgleichstreffer in der 73. Minute, als der zweite Joker Yoshinori Muto einen Kopfball nach präziser Flanke von Öztunali an den Außenpfosten setzte. Während die 05er vorne kein Glück hatten, kam in der Defensive nach 81 Minuten Pech hinzu, als ein Zuspiel von Saby Keita auf Poulsen zwar misslang, der Ball dem Passgeber aber am Elfmeterpunkt genau vor die Füße fiel und er keine Mühe hatte den chancenlosen Lössl zur Vorentscheidung zu überwinden. Nur eine Minute später bewahrte die Nummer eins des FSV sein Team dann vor einem möglichen 1:4. Gegen Sabitzer blieb der dänische Nationaltorhüter lange stehen und parierte. Ein weiteres Comeback schien den Mainzern an diesem Abend nicht vergönnt, und zunächst es kam gar noch schlimmer. Denn in der 89. Minute sah Gbamin nach einem Foulspiel auf Höhe der Mittellinie die Rote Karte. In der Nachspielzeit war Muto dann wie aus dem Nichts bei seinem zweiten Versuch per Kopf doch noch erfolgreich und vekürzte noch einmal auf 2:3. Der erneute Anschlusstreffer kam letztlich zu spät, so dass die Mainzer unter dem Strich die vierte Niederlage in Folge verdauen müssen und weiterhin punktgleich mit dem auf Relegationsplatz 16 rangierenden FC Augsburg auf Platz 15 des Klassements stehen bleiben.  

Mainz 05: Lössl – Donati, Bell, Hack, Brosinski – Gbamain, Frei, Bojan (67. Muto), Öztunali, Quaison (55. Jairo) - Córdoba (88. De Blasis)

Leipzig: Gulacsi – Bernardo, Orban, Upamecano (41. Werner), Halstenberg – Ilsanker, Demme, Keita (85. Kaiser) – Forsberg (76. Khedira), Sabitzer, Poulsen

Tore: 0:1 Sabitzer (48.), 0:2 Werner (53.), 1:2 Jairo (69., Foulelfmeter), 1:3 Keita (81.), 2:3 Muto (90.)

Zuschauer: 26.379

Schiedsrichter: Tobias Stieler