Profis 29.06.2025 - 00:05 Uhr
Nebel & Weiper brillieren, verpassen aber den EM-Titel
Weiper: "...diese Mannschaft war etwas Besonderes"

Niemals aufgegeben und am Ende doch das große Ziel verpasst: Trotz eines aufopferungsvollen Kampfs und zwei Mainzern, die dem Finale der U21-Europameisterschaft in Bratislava ihren Stempel aufdrückten, musste sich die DFB-Elf um die 05-Eigengewächse Brajan Gruda, Paul Nebel und Nelson Weiper (alle in der Startelf) England nach 120 Minuten mit 2:3 (1:2, 2:3) geschlagen geben. Aluminium hatte dem Titelverteidiger letztlich zweimal in entscheidenden Situationen den erneuten Coup gesichert.
Die Engländer hatten überraschend von Beginn an das Kommando übernommen und nach Treffern von Harvey Elliott und Omary Hutchinson verdient geführt. Freiburgs Noah Atobolu im Tor hatte die DFB-Elf gar vor einem 0:3 bewahrt. Erst in der Nachspielzeit von Durchgang eins war es dann Nebel, dessen Einzelleistung Weiper glänzend in Szene setzte, der per Kopf aus acht Metern unhaltbar abschloss. Nach einer guten Stunde war es dann Nebel selbst, der im Anschluss an eine Ecke den nun verdienten Ausgleich besorgte - sein Schlenzer tropfte an den rechte Innenpfosten und von dort ins Netz. Bei diesem 2:2 blieb es, auch, weil Nebel, der sich immer mehr zum Kandidaten als Spieler des Spiels entwickelte, in der dritten Minute der Nachspielzeit nur den Querbalken anvisierte.
Die Verlängerung begann für die deutschen Comebacker dann aber wie gebraucht. Keine 120 Sekunden waren gespielt, da führten die Briten wieder, die von fehlender Zuordnung im Zentrum im Anschluss an eine Hereingabe aus dem Halbfeld profitierten. Der soebene eingewechselte Jonathan Rowe konnte unbedrängt einköpfen. Die Deutschen dominierten zwar weite Teile der Verlängerung, zogen teilweise ein Powerplay auf, hatten ihre beste Chance aber erst mit Ablauf der Spielzeit, als Freiburgs Merlin Röhl, wie zuvor Nebel, aus 16 Metern erneut den Querbalken anvisierte. Ein bitterer Schlusspunkt nach diesem so überzeugenden Turnier des Teams um Cheftrainer Antonio Di Salvo, das den Titel mehr als verdient hatte.
Nelson Weiper, dem vier EM-Tore gelangen, sagte nach der Final-Niederlage gegenüber SAT.1: "Ich bin so stolz, dass wir so zurückgekommen sind heute. Wir waren nah am 3:2, am Ende muss man England aber gratulieren. Wir haben an uns geglaubt, diese Mannschaft war etwas Besonderes, was so nicht selbstverständlich ist."

05-Eigengewächse auf der großen Bühne: Paul Nebel & Nelson Weiper überzeugten, verpassten den EM-Titel aber letztlich. (Bild: IMAGO/Marco Steinbrenner/DeFodi Images;)