Profis 06.10.2014 - 15:06 Uhr

Spitzenwert der Bundesliga

Kasper Hjulmand freut sich über das Glück und lobt Elkin Soto

Gibt auch abseits des Platzes alles für sein Team: Elkin Soto

Einen Punkt beim Spitzenteam aus Mönchengladbach geholt, der Borussia dabei über weite Strecken die Stirn geboten. Noch ungeschlagen nach sieben Bundesliga-Spieltagen und bereits vier Auswärtsspielen. Da ließe sich vortrefflich philosophieren über die positive Entwicklung der nach den Pokalpleiten im DFB und in Europa gebeutelten und zudem noch erheblich umstrukturierten Mannschaft. Oder eben über die Philosophie des Trainers reden. 

Kasper Hjulmand hat die komplexe Abbildung des modernen Fußballs im Training und Wettkampf seines Vorgängers Thomas Tuchel fortgeführt. Der Trainer und sein Trainerteam werkeln akribisch an vielen Details des eigenen Spiels, auch wenn sich dieses Im Detail im Verteidigungsverhalten und Offensivspiel von Tuchel doch unterscheidet. Die Nullfünfer zelebrieren aktuell auch noch nicht Hjulmands Idealvorstellung vom eigenen Positionsspiel und Ballbesitz. Am Sonntagabend beim 1:1 im Borussia-Park gelang es den Nullfünfern noch nicht, die Partie in der turbulenten Schlussphase durch eigenen Ballbesitz zu dominieren und womöglich sogar für sich zu entscheiden. „Ganz am Schluss haben wir Glück benötigt. Aber man muss fleißig sein um dieses Glück zu haben“, sagte Hjulmand. 

Und fleißig war sein Team. In Mönchengladbach verdienten sich die Mainzer den einen Zähler, weil sie bei der qualitativ hochwertigen Ballzirkulation der Gastgeber mit großer Laufbereitschaft und Leidenschaft die bisweilen zu groß geratenen Abstände zwischen den eigenen Reihen immer wieder zuliefen. 125,5 Kilometer Mannschaftslaufleistung bedeuteten an diesem siebten Spieltag mit Abstand den Bundesliga-Spitzenwert (vor Borussia Mönchengladbach mit 122,2 km). Die Nullfünfer ließen insgesamt nur eine Handvoll Gladbacher Großchancen zu und waren bis auf jeweils eine Viertelstunde zu Spielbeginn und -ende absolut gleichwertig, das ist sehr ordentlich. Insgesamt haben sie spürbar Stabilität im Defensivverbund gefunden, das macht sie aktuell zu einem von vier ungeschlagenen Teams der Liga. 

Bei der Frage, welchen Spieler nun der Trainer ob dessen besonderer Leistung herausstreichen wollte, liegt nun die Vermutung nahe, Julian Baumgartlinger könnte dieses Lob einheimsen. Kein anderer Bundesligaspieler lief an diesem Wochenende mehr als der Österreicher (13,16 km). Doch weit gefehlt! Als Kasper Hjulmand am Sonntag nach der Partie sämtliche offiziellen Interviews hinter sich gebracht und einen Moment der Ruhe gefunden hatte, da schoss ihm ein anderer Name in den Sinn: Elkin Soto! 

„Elkin kommt im Moment nicht zum Einsatz, aber er ist ein so verdienter Spieler für Mainz 05 und er verhält sich großartig“, sagte Hjulmand über den Kolumbianer, der in dieser Saison bisher nur in der Europa League in Tripolis mal aufs Feld durfte. „Er behält seine Enttäuschung, dass er nicht spielt, für sich und gibt der Mannschaft alles, was er hat. Ihn in Mönchengladbach an der Seitenlinie zu erleben, wie er seine Mitspieler von der Bank aus anfeuert und sie unterstützt, das ist für mich eine Top-Leistung.“ Nicht zuletzt deshalb werden die Nullfünfer das Remis in Mönchengladbach als mannschaftlich erkämpften Punkt in Erinnerung behalten.