Selbstlos, aufopferungsvoll

Mit seiner Leistung beim Auswärtssieg in Stuttgart schaffte es Joo-Ho Park in die „Kicker-Elf des Tages“. Der Südkoreaner hatte seinen Trainer Thomas Tuchel in der Mercedes-Benz Arena jedoch nicht zum ersten Mal überzeugt. Praktisch ohne Vorbereitung hatte sich Park zu Saisonstart auf Anhieb einen Stammplatz bei den Nullfünfern ergattert. „Der Junge hat einfach aus der kalten Hose Bundesliga gespielt“, so der 05-Coach beeindruckt. In Stuttgart zeigte Park einmal mehr seine Flexibilität. Die Versetzung von links hinten ins Mittelfeld meisterte er problemlos. Eine Dauerlösung? „Joo-Ho ist hinten auch sehr, sehr wertvoll. Deshalb möchte ich mich gar nicht festlegen. Er kann auch eine Doppel-Sechs spielen. Seine Flexibilität nehme ich als Geschenk. Dadurch eröffnen sich für mich als Trainer viele Möglichkeiten. Die optimale Konstellation für mich.“ Begeistert ist Tuchel auch vom Charakter seiner drei Asiaten. Ihm imponieren „Selbstlosigkeit, Aufopferung fürs Team, enormer Fleiß, Bescheidenheit, Handlungsschnelligkeit“ des Trios.

Man könnte meinen, der 05-Coach hätte extra nach Fußballern aus Fernost gefahndet, als die Mannschaft im vergangenen Sommer zusammengestellt wurde.  „Unser Vorgehen war pragmatischer: in der Gegnervorbereitung sind uns die Läufe in die Tiefe von Shinji Okazaki aufgefallen. Deshalb waren wir immer Fan von ihm. Wir waren überzeugt davon, dass Shinji ein exzellenter Freiläufer ist und dachten, dass er irgendwie unter Wert läuft“, gestand Tuchel am Dienstagmittag. Seinen Wert hat der japanische Nationalspieler längst unter Beweis gestellt, neun Saisontore sind der eindrucksvolle Beleg dafür. Und beim jüngsten Neuzugang, Ja-Cheol Koo, „ist es eine Frage der Zeit, bis er für uns startet.“ Das Gesamtpaket aus fußballerischem Können und ihrem Charakter findet Tuchel überragend. „Unsere Asiaten sind großartig – wenn die alle so sind, dann muss ich dringend irgendwo dort Nationaltrainer werden“, scherzte der 05-Coach.