Niederlage in Reutlingen

Die Nullfünfer agierten von Beginn an aggressiver, liefen die Kickers hoch an und ließen so aus dem Spiel heraus nichts zu. Es dauerte fast zehn Minuten, bis die Gastgeber den ersten Ball in den Strafraum der Mainzer brachten. Doch das Zuspiel von Marc Stein war für Fabio Leutenecker unerreichbar. Stein war auch an der nächsten Offensivaktion der Partie beteiligt, sein Schussversuch nach einem Freistoß von Vincenzo Marchese wurde aber geblockt, auch Soriano konnte den Nachschuss nicht verwerten (15.). Die Chancen der Stuttgarter: symptomatisch für das Mainzer Spiel. "Wir haben die Kickers gut im Griff gehabt, aber durch unnötige Fouls um den Strafraum herum immer wieder Stanmdards ermöglicht", ärgerte sich 05-Coach Martin Schmidt.

Nachdem Zentner auch ein weiteres Mal gegen Soriano Sieger blieb (19.), kamen seine Vorderleute zur ersten Gelegenheit. Tobias Schilk flankte vom rechten Flügel in den Strafraum, aber Stein kam vor Marc Wachs dazwischen und rettete in höchster Not (21.). Mit dem Pausenpfiff stand nochmal Zentner im Fokus. Der 05-Keeper klärte mit einer ganz starken Abwehr auf der Linie, nachdem Soriano einen Eckball per Kopf aufs Tor brachte. Insgesamt ein leistungsgerechtes, torloses Unentschieden zur Pause.

Auch nach dem Wiederanpfiff brannten beide Mannschaften nicht gerade ein Feuerwerk an Strafraumszenen ab, aber die Nullfünfer blieben offensiv gefährlich. Lucas Höler  entschied sich im Alleingang vor Kickers-Torwart Korbinian Müller für den Querpass auf den mitgelaufenen Bouziane, dessen Schuss vereitelte Baumgärtel (58.). Jetzt ging es Schlag auf Schlag, der vergebenen Mainzer Großchance folgte wieder ein Freistoß, den Marchese hoch in den Strafraum drosch. Soriano am Langen Pfosten kam frei zum Abschluss, wurde aber vom starken Zentner geblockt, Gerrit Müller drückte den Nachschuss ins Netz (61.). "Schon wieder ein Blackout bei einem Standard" monierte Schmidt den Gegentreffer.

Ein Nackenschlag, den die Nullfünfer nicht ganz unbeeindruckt wegsteckten. Nur fünf Minuten später lenkte Zentner einen platzierten Distanzschuss von Marchese gerade so um den Pfosten. Eine Antwort suchte Felix Müller per Flanke, die Keeper Korbinian Müller unterlief. Aber Baumgärtel konnte klären. Effektiver blieben die Kickers: Der eingewechselte Randy Edwini-Bonsu zog mit hohem Tempo in die Gefahrenzone und brachte den perfekten Steilpass von Besar Halimi an Robin Zentner vorbei zum 2:0 (80.). Keine Chance für den Torwart der Mainzer und zugleich der Endstand, den die Gastgeber ohne Probleme über die Zeit brachten.

"Bei den Gegentoren spürt man auch die gestiegene Qualität der Gegner in der Liga", resümierte Schmidt nach dem Abpfiff. "Schon wieder ein Standard, der einfliegt und unseren Plan durchkreuzt. Danach standen wir natürlich offener, haben auch taktisch nochmal alles versucht und dann den zweiten Treffer kassiert. Wir haben unsere Chancen nicht gemacht, stattdessen zu viele Fehler und Fouls und müssen so eine schlussendlich verdiente Niederlage einstecken."

SV Stuttgarter Kickers - 1. FSV Mainz 05 U23 2:0 (0:0)