Nichts für schwache Nerven

Im ersten Turnierspiel mussten die Minimainzer gegen den SSV Ulm ran und unterlagen überraschend mit 2:3. Die „Spatzen“ sollten sich über den Turniertag als Favoritenschreck erweisen und erspielten sich am Ende des Tages einen überraschenden 3. Platz.  Durch diese Niederlage standen die jungen 05er bereits in der Vorrunde kurz vor dem überraschenden Aus und mussten die beiden folgenden Spielen gewinnen. Sowohl taktisch als auch spielerisch taten sie das in beeindruckender Manier und besiegten im Rhein-Main-Derby die Lilien aus Darmstadt (2:0) und den 1. FC Eislingen (1:0). Trotz der Auftaktniederlage gegen Ulm zog man als Gruppensieger der Vorrundengruppe in die Zwischenrunde ein.

In der Zwischenrunde standen die 05er den beiden fränkischen Bundesligisten 1. FC Nürnberg und Greuther Fürth sowie dem Rhein-Main-Nachbarn vom FSV Frankfurt gegenüber. Im ersten Spiel gegen „den Club“ sorgten zwei individuelle Fehler der Minimainzer für einen frühen 0:2 Rückstand. Mit viel Leidenschaft, Wille und spielerische Klasse bogen die Minimainzer die Partie zu einem 2:2 um. Fast wäre sogar noch der Siegtreffer geglückt, doch am Ende blieb es beim gerechten Remis.

Das zweite Spiel hatte an diesem Turniertag den größten Unterhaltungswert für die Zuschauer in der Halle und war nichts für schwache Nerven beim Anhang der 05er. In der Partie gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth sahen die 05er wie der sichere Sieger aus, denn die Minimainzer überrannten förmlich die Kleeblätter und führten nach phantastischen fünf Minuten mit 6:1 Toren. Doch plötzlich verloren die 05er die Spielkontrolle und jeder Schuss der Fürther zappelte im Gehäuse der Mainzer. Am Ende stand ein atemberaubendes 6:5 in einem sehenswerten und hochklassigen Spiel. Das abschließende Rhein-Main-Derby gegen den FSV Frankfurt musste gewonnen werden, um als Gruppensieger das Finale zu erreichen. Die Minimainzer setzten diesmal ihre spielerische Klasse souverän und ruhig durch und siegten ungefährdet mit 5:0 gegen den Nachwuchs des Zweitligisten.

Im Finale standen die Minimainzer Borussia Mönchengladbach, die man eine Woche zuvor bei einem anderen Hallenturnier im Halbfinale 3:1 geschlagen hatte, gegenüber. Die Borussen zeigten sich hochmotiviert und erzielten eine schnelle 2:0 Führung. Als die Minimainzer die Kontrolle über die Partie erlangten sorgte ein Gladbacher Konter für das 3:0. Lasse Wilhelm verkürzte auf 1:3, Marcel Czepecha bot sich wenige Sekunden später die große Chance zum 2:3, doch der Schuss verfehlte das Ziel. Eine zweiminütige Unterzahl, mit dem Strafmaß zeigten sich die beiden Mainzer Trainer nicht einverstanden, ließ die Minimainzer nicht mehr nennenswert zu Chancen kommen und am Ende stand eine 1:3 Niederlage gegen eine sehr starke Gladbacher Mannschaft. Trotz der Finalniederlage unterstrich das Mainzer Team erneut ihre fußballerische Klasse.

Matthias Weber: „Die Mannschaft hat heute eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle und Leistungen hinter sich gebracht. Nach der Auftaktniederlage gegen den SSV Ulm war nicht wirklich mit einer Finalteilnahme heute zu rechnen, doch die Jungs haben sich immer wieder aus schwierigen Situationen befreit. Sicherlich haben sie sich selbst oft unnötig in diese Situationen gebracht, aber sie fanden auf jede Situation eine Lösung. Leider waren wir heute  fußballerisch nicht so konstant wie in der vergangenen Woche, aber in den Partien gegen Darmstadt, Nürnberg, Fürth oder den FSV Frankfurt war zum Teil richtig guter Fußball zu sehen. Jetzt genießen wir erst mal über Weihnachten die Ergebnisse der letzten Wochen und dann greifen wir wieder voll an!“

Luca Press: „Das war heute nichts für schwache Nerven! Unser Finalspiel passt heute zum Turniertag. Ungeschickt in Rückstand geraten, dann wild gekämpft und am Ende durch die etwas überzogene Zeitstrafe ohne eine richtige Chance das Spiel zu drehen. Allerdings hat es uns die Borussia heute auch richtig schwer gemacht. Auch wenn es heute nicht für den großen Pokal gereicht hat dürfen die Jungs auf diesen 2. Platz stolz sein, denn da steckte heute viel Arbeit dahinter! Diese Mannschaft zeichnet aus, dass sie nie aufgibt, immer mit Leidenschaft nach vorne spielt.“

Die Ergebnisse im Überblick:

Vorrunde:

Mainz 05 – SSV Ulm 2:3

Mainz 05 – SV Darmstadt 98 1:0 

Mainz 05 – 1. FC Eislingen 1:0

Zwischenrunde:

Mainz 05 – 1. FC Nürnberg 2:2

Mainz 05 – SpVgg. Greuther Fürth 6:5

Mainz 05 – FSV Frankfurt 5:0

Finale:

Mainz 05 – Borussia Mönchengladbach 1:3

Endstand:

1. Borussia Mönchengladbach
2. 1. FSV Mainz 05
3. SSV Ulm
4. 1. FC Nürnberg
5. SpVgg. Greuther Fürth
6. Eintracht Frankfurt
7. FC Zürich (Schweiz)
8. FSV Frankfurt 

weitere Teilnehmer u.a.: Stuttgarter Kickers, SV Darmstadt 98, SSV Reutlingen

Kader (Tore) Mainz 05: Marcel Czepecha (2), Amin Farouk (3), Noah Grewatsch (2), Etienne Kirchner (1), Silas Köllmer (1), Andre Pitthan, Danny Schmidt (5), Lauren Schmidt (1), Lasse Wilhelm (3).