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Verein 19.06.2016 - 16:21 Uhr

Mit welcher Struktur in die Zukunft?

Mainz 05 diskutiert mit Mitgliedern und Fans mögliche Organisationformen des Vereins

In welcher Organisationsform geht der 1. FSV Mainz 05 in seine Zukunft? Im Rahmen einer Informationsveranstaltung haben der Vereinsvorstand und eine von ihm eingesetzte Strukturkommission am Sonntag gemeinsam mit rund 800 Mitgliedern und Fans den künftigen Weg des Fußball-Bundesligisten diskutiert.

„Wir haben 2014 von den Mitgliedern den Auftrag erhalten, uns mit der Fortentwicklung der Vereinsstruktur zu beschäftigen, dabei liegen wir voll im Plan“, sagte Vereinspräsident Harald Strutz. „Wir sind unseren Erfolgsweg mit einer ehrenamtlichen Führung gegangen. Das stellen wir auf den Prüfstand. Wir sind in der Pflicht, den Anforderungen an die Vereinsstruktur in Sachen Transparenz und Kontrolle zu genügen. Das ist die Grundlage, auf der wir heute mit unseren Mitgliedern uns Fans diskutieren.“

Jürgen Doetz, Vizepräsident der 05er und Leiter der Strukturkommission, ergänzte: „Dieser Prozess entspringt unserer Überzeugung, dass wir den Aspekten der wirtschaftlichen Entwicklung, der gesellschaftlichen Verantwortung und dem Thema Compliance Rechnung tragen müssen. Mit den Erfahrungen aus der Diskussion des heutigen Tages wollen wir ein Strukturmodell entwickeln und den Mitgliedern zur Abstimmung präsentieren. Wir wollen dies mit einem straffen Zeitplan, vor allem aber mit der gebotenen Transparenz vorantreiben.“

Im Zentrum der Veranstaltung standen die Überlegungen der vom Vorstand eingerichteten Strukturkommission, der neben Strutz und Doetz auch Vorstandsmitglied Andreas Krafft, die Beiratsmitglieder Gerd Krämmer und Dr. Johannes Zindel sowie als externe Experten Dr. Engelbert Günster (IHK-Präsident) und Detlev Höhne (Vorstand Stadtwerke Mainz) angehören. Stellvertretend für diese Kommission präsentierte Detlev Höhne die mögliche Entwicklungsperspektive als eingetragener Verein (Präsentation hier zum Download). Er orientierte sich dabei an Bundesliga-Konkurrenten wie dem FC Schalke 04, VfB Stuttgart bzw. Darmstadt 98, die ebenfalls noch als Vereine organisiert sind. „Die Lizenzierungsordnung der Deutschen Fußball Liga lässt hierbei aber wenig Spielräume und setzt enge Grenzen“, betonte Höhne.

Unterschiede zwischen den Organisationsstrukturen dieser eingetragenen Vereine bestehen vor allem hinsichtlich der Direktwahl des Vorstandsvorsitzenden durch die Mitgliederversammlung oder der Wahl durch den Aufsichtsrat, der Festlegung auf ehrenamtliche oder hauptamtliche Tätigkeit sowie in der Größe und Zusammensetzung der Gremien.

Dass die Präferenz in einer erneuerten Struktur als eingetragener Verein mit entsprechendem Kontrollgremium liegen könnte, das ließ sich aus den Statements von Harald Strutz, den Ausführungen der Vertreter der Strukturkommission und den Wortbeiträgen der Mitglieder und Fans heraushören. „Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass diesem Verein eigentlich nur ein Kontrollgremium fehlt, das den Vorstand kontrolliert“, sagte beispielsweise Dr. Johannes Zindel für die Strukturkommission.

Diese frühzeitige Weichenstellung in der Diskussion über verschiedene Strukturmodelle und der ambitionierte Zeitplan von Vorstand und Strukturkommission stießen jedoch bei manchen Mitgliedern auf Kritik, die auch zu einer lebhaften Diskussion führte. Diese Kritik werde der Vorstand aufnehmen und beim weiteren Vorgehen berücksichtigen, betonte Jürgen Doetz. „Die heutige Veranstaltung diente vor allem ja auch der Information des Vorstands über die Meinung der Mitglieder“, so Doetz. Der Verein werde dem Wunsch entsprechen und auch die Perspektiven einer möglichen Ausgliederung der Profiabteilung detaillierter vorstellen. Der Vorstand will bereits am Montag in seiner nächsten Sitzung über das weitere Vorgehen beraten.